Carignan

Als Mas­sen­wein­sor­te ver­ru­fe­ne Rot­wein­trau­be, die in ers­ter Linie in Süd­frank­reich ange­baut wird und in die Assem­bla­gen der AOC-Wei­ne aus Côtes du Rhô­ne, Coteaux du Langue­doc, Cor­biè­res, Miner­vois, Côtes du Rouss­il­lon, Côtes de Pro­vence und Coteaux d’Aix-en-Provence ein­geht (vor­wie­gend max. 30 bis 50 Pro­zent Anteil, meist weni­ger). Dort wird sie oft mit Syrah, Mour­vèd­re, Cin­sault und Gren­ache zu Rot­wei­nen und Rosés ver­schnit­ten. In den Gebie­ten Langue­doc und Rouss­il­lon ist sie die am stärks­ten ver­brei­te­te rote Sor­te (31 Pro­zent aller roten Sor­ten), in Frank­reich all­ge­mein die dritt­häu­figs­te Rot­wein­trau­be. Auch im Nord­os­ten Spa­ni­ens ist sie noch weit ver­brei­tet, dort unter dem Namen Cari­ñe­na (Mazue­lo in der Rio­ja). Der Name lei­tet sich von der spa­ni­schen Stadt Cari­ñe­na ab. Die Sor­te selbst stammt aus der spa­ni­schen Regi­on Ara­gón, von wo aus sie sich ab dem 12. Jahr­hun­dert im gesam­ten Mit­tel­meer­raum ver­brei­te­te. Die spät­rei­fen­de Reb­sor­te ist extrem anfäl­lig für Ech­ten und Fal­schen Mehl­tau. Wegen ihrer Nei­gung zu gro­ßen Erträ­gen ist sie auch in Süd­ka­li­for­ni­en, Mexi­ko und Latein­ame­ri­ka beliebt, wo meist recht anspruchs­lo­se Wei­ne aus ihr gewon­nen wer­den. Die Carignan ist jedoch auch eine der ver­kann­tes­ten Reb­sor­ten der Welt. Sie besitzt das Poten­zi­al für Wei­ne mit gro­ßer Struk­tur, gera­de in war­men Gegen­den. Die bes­ten Carignan-Weine wach­sen auf tro­cke­nen, mage­ren Böden (v. a. Schis­tes, Sand­stein und Kie­sel­ter­ras­sen). So zei­gen sowohl Win­zer im Langue­doc (etwa Châ­teau de Las­tours, Domaine d’Aupilhac) und Rouss­il­lon als auch Win­zer in Spa­ni­en (z. B. im Prio­ra­to), dass sich aus ihr kräf­ti­ge, tief­far­bi­ge Wei­ne mit gutem Tan­ningerüst und erstaun­li­cher Ent­wick­lungs­fä­hig­keit erzeu­gen las­sen, wenn die Erträ­ge kon­se­quent beschnit­ten wer­den. Um sanf­te­re Wei­ne zu bekom­men, wird sie gern nach der Macération-Carbonique-Metho­de ver­go­ren. Auf die­se Wei­se ergibt sie har­mo­ni­sche, run­de Wei­ne mit wei­chen Tan­ni­nen. Spiel­ar­ten sind Carignan Gris (1892 im Dépar­te­ment Aude gefun­den), von der 50 ha kul­ti­viert wer- den, und Carignan Blanc (1900 beschrie­ben), die rund 2000 ha im Langue­doc und 60 ha in der Pro­vence belegt und einen leich­ten, säu­re­be­ton­ten Wein ergibt. Carignan ist mit knapp 250000 ha Reb­flä­che die fünft­meist ange­bau­te Reb­sor­te der Welt. Syn­ony­me sind Carignan Noir, Bois Dur, Carigna­ne (USA), Carigna­no und Uva di Spa­gna (Ita­li­en), sowie Mazue­la und Samsó in Spanien. 

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