Côtes de Provence

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    Südfranzösische Großappellation in der Provence östlich von Marseille mit sehr uneinheitlicher Weinproduktion. Auf den etwa 20 000 ha Rebfläche, die sich bis Nizza hinziehen, entstehen Massen von industriellen Schlichtweinen, die einigen hochklassigen Weiß-, Rot- und Roséweinen gegenüberstehen. Letztere kommen oft von dynamischen Winzern, die aus den traditionellen Rebsorten Grenache, Cinsault, Carignan, Mourvèdre und Tibouren das Optimum herausholen wollen und zugleich mit gebietsfremden Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah experimentieren. Insgesamt sind 13 Rebsorten erlaubt, dazu gehören für den Weißwein Rolle, Clairette, Ugni Blanc, Sémillon und Viognier. Die Rosés, die 80 Prozent der Gesamtproduktion stellen, sind sehr unterschiedlich, von leicht über kräftig bis alkoholschwer. Die kleine Rotweinproduktion überrascht mitunter mit intensiven, komplexen und halt- baren Weinen, wobei sich die Cuvée von Cabernet Sauvignon mit Syrah und eventuell etwas Grenache als sehr gut erweist. Bekannte Erzeuger sind Gavoty, Ott, Richaume, Rimauresq, Saint-André de Figuière.

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    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.