Weinbauland mit der größten Rebfläche weltweit und einer dynamischen, den Modernisierungsrückstand, den es bis etwa 1985 aufwies, rasch aufholenden Weinwirtschaft. Heute ist Spanien ein Land, in dem eine innovative Önologie und alte Weinbautraditionen nebeneinander existieren. Neben das traditionell wichtigste Rotweinanbaugebiet Rioja sind in den letzten 30 Jahren Ribera del Duero, Toro, Priorato, Bierzo, Navarra, Somontano und Costers del Segre getreten, dazu zahlreiche Anbaugebiete in Zentralspanien. Dazu produzieren Weißweinanbaugebiete wie Rías Baixas, Rueda, Penedès und Tarragona heute durch temperaturkontrollierte Vergärung frische, fruchtbetonte Weine. Zu den Traditionen, die beibehalten wurden, gehört es, die Weine erst dann freizugeben, wenn diese trinkreif sind. Zu diesem Zweck gibt es ein differenziertes System von Altersbezeichnungen, anhand derer der Konsument schon beim Blick auf das Etikett erkennen kann, ob es sich um einen jungen oder gereiften Rotwein handelt: Joven, Crianza, Reserva und Gran Reserva. Für jeden dieser Weintypen wird genau festgelegt, wie lange er im Holzfass bzw. auf der Flasche reifen muss. Allerdings gehen immer mehr qualitätsbewusste Erzeuger dazu über, ihre Weine abzustufen. Heute wird ein Großteil der spanischen Spitzenweine (z. B. aus dem Priorato) als Qualitätswein ohne weitere Angabe vermarktet, auch wenn viele von ihnen längere Fasslagerzeiten hinter sich haben. Selbst im Anbaugebiet Rioja, früher Inbegriff hochwertiger Gran-Reserva-Weine, werden viele der modernen Weine höchstens noch als Reserva angeboten (Spanien).
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