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Rotwein – Die roten Rebsorten im Überblick

Aglianico

Aus Griechenland stammende, heute in den italienischen Regionen Kampanien und Basilikata vorherrschende Sorte, die zu den besten Rotweinsorten Italiens zählt. Liefert dunkle, rauhsamtige Weine mit kräftigem Gerbstoff, die lange haltbar sind. Die bekanntesten Aglanico-Weine sind Taurasi und Aglianico del Vulture.

Alicante Bouschet

Französische Teinturier-Rebe (Petit Bouschet x Grenache), die vor allem im südlichen Frankreich viel angebaut  wird. Die Alicante Bouschet wird gerne farbschwachen Rotweinen beigemischt.

Aramon

Qualitativ wertlose Massenweinsorte, die vor allem im Languedoc, Roussillon und Hérault angebaut wird. Aus der Aramon Traube werden Meere von blassen, geschmacksarmen Rotweinen erzeugt.

Barbera

Eigenständige Rotweinsorte aus dem Piemont, die meist reinsortig vergoren wird und bekannte Weine wie den Barbera d’Asti und Barbera d’Alba ergibt. 1799 wurde sie zum ersten Mal als vitis vinifera Monferratensis erwähnt. Heute wird sie nahezu überall in Italien kultiviert, etwa im Oltrepò Pavese, in der Franciacorta, im Valpolicella, im Trentino, in der Emilia-Romagna und in Süditalien. Heute stehen sogar in Kalifornien Barbera-Reben. Barbera-Weine zeichnen sich durch einen geringen Gerbstoff- und hohen Säuregehalt aus. Die Sorte neigt, wenn sie nicht zurückgeschnitten wird, zu Massenerträgen, so daß aus ihr auch viele einfache und einfachste Weine produziert werden.

Barbera d’Alba probieren →

Blauer Portugieser

Qualitativ mittelmäßige, aber reichtragende Traube, aus der milde, gerbstoffarme Konsumweine erzeugt werden, die entfernt Burgunderart aufweisen. Ob der Blaue Portugieser auch aus Portugal stammt, ist unklar. Nachweisbar ist sie im 18. lahrhundert in Österreich, von wo sie nach Ungarn, Jugoslawien und Deutschland gelangte.

Blauer Wildbacher

Uralte Sorte, die aus der Weststeiermark stammt und heute – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur dort noch erhalten ist. Unter dem Namen Schilcher wird aus dem Blauen Wildbacher ein urtümlicher, zwiebelfarbener Wein gekeltert, der sich durch eine hohe Säure auszeichnet.

Blaufränkisch

Dunkelbeerige, herb-würzige Traube, die heute die wichtigste Rotweinsorte Österreichs ist. Sie wird vor allem im Burgenland, aber auch in den Anbaugebieten Carnuntum und Thermenregion kultiviert. Sie liefert feinfruchtig-mineralische Weine mit markanter Säure und feiner Tanninstruktur, die in ihren besten Qualitäten sehr langlebig sind.  Die Sorte wird auch für Cuvees mit Cabernet Sauvignon oder anderen Sorten verwendet. In Deutschland heißt die Sorte Lemberger und wird vor allem in Württemberg angebaut. In Ungarn, wo sich die mit Abstand größten Blaufränkisch-Bestände befinden, ist die Sorte Blaufränkisch als Kekfrankos bekannt. Auch in der Slowakei, in Tschechien, in Slowenien und in Kroatien befinden sich nennenswerte Bestände. Blaufränkisch ist eine Kreuzung aus der Blauen Zimmettraube und dem Weißen Heunisch.

Blaufränkisch Wein probieren →

Brachetto

Selten gewordene Sorte aus dem Piemont, die meistens für einen süßen Frizzante-Rotwein oder für süße Dessertweine benutzt wird, ursprünglich jedoch charaktervolle, trockene Weine ergab. In Frankreich ist die Sorte Brachetto unter dem Namen Braquet bekannt.

Brunello

In der südtoskanischen Stadt Montalcino gebräuchliche Bezeichnung für die örtliche Spielart der Sangiovese-Traube, aus der der Brunello di Montanino gewonnen wird.

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Cabernet Franc

Vermutlich eine Mutation der Cabernet Sauvignon, jedoch nicht annähernd von deren Rang. Deshalb wird die Sorte vor allem zur Assemblage mit Cabernet Sauvignon und Merlot benutzt. Fünf bis fünfzehn Prozent Cabernet Franc verleihen etwa dem Bordeaux seine pikante Würze. Hochwertige Weine aus dieser Sorte gibt es nur in St-Emilion, gute an der unteren Loire (Bourgueil, Chinon, Anjou-Villages, Champigny). In Norditalien wurde sie jahrzehntelang mit der Car-menére verwechselt. Heute ist sie dort kaum noch vorhanden. In den Weinbauländern der Neuen Welt wird sie beinahe nur als Komplementärtraube angebaut.

Cabernet Sauvignon

Alte Rotweinrebe, die wegen ihrer geringen Erträge und ihres großen Gerbstoffgehalts hochklassige, dunkelfarbige, langlebige Weine hervorbringt und deshalb in vielen Teilen der Welt angebaut wird. Im Duft erinnert sie an Schwarze Johannisbeeren, Zedernholz und schwarzen Pfeffer. Doch Cabernet-Sauvignon-Weine bestechen weniger wegen der Art als wegen der Feinheit und Fülle ihrer Aromen. Wenn die Traube voll ausreifen kann, ergibt sie vielschichtige, gerbstoffreiche Weine. Als spätreifende Sorte muß sie in warmen Lagen stehen, damit der Wein nicht grasig oder nach grünem Pfeffer schmeckt. Die Trauben sind mittelgroß und dicht mit dunkelblauen, dickschaligen Beeren besetzt. Die Herkunft dieser Sorte war lange unklar. Inzwischen haben Forscher der Universität Bordeaux herausgefunden, daß sie eine spontane Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc ist. In Bordeaux wurde sie in großem Stil erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts angebaut. Da sie Bidure genannt wurde, halten Ampelographen es für wahrscheinlich, daß sie mit der Bituriccatraube identisch ist, die Plinius im ersten Jahrhundert nach Christus in seiner „Naturalis Historia“ beschrieben hat. Der Name stammt von dem Stamm der Bituriker, die zu jener Zeit am Nordrand der Pyrenäen siedelten. Heute gilt Bordeaux als Urheimat der Calbernet Sauvignon, speziell das Médoc mit seinen kieselsteinhaltigen, wasserdurchlässigen Böden wird aber auch im Süden und Südwesten in den letzten Jahren verstärkt angebaut. In Italien und Spanien ist die Sorte ebenfalls stark in Mode gekommen. Die größten Anbauflächen befinden sich in Kalifornien, Chile, Südafrika, Australien und Neuseeland. Fast immer wird die Cabernet Sauvignon mit anderen Sorten assembliert.

Cabernet Sauvignon probieren →

Caglioppo

Beste Rotweinsorte Kalabriens, die körperreiche, feinwürzige Weine mit kräftigem Tannin liefert. Sie stammt aus Griechenland, wurde aber schon vor über 2000 Jahren nach Italien importiert. Der bekannteste Gaglioppo-Wein ist der Ciro.

Carignan

Neue Massenweinsorte, die vor allem in Südfrankreich angebaut wird und maßgeblich für die Weinüberschüsse in Europa verantwortlich ist. Auch im Nordosten Spaniens noch weit verbreitet, wo sie Cariñena heißt. Wegen ihrer großen Erträge auch in Südkalifornien, Mexiko und Lateinamerika beliebt, wo schlichteste Industrieweine aus ihr gewonnen werden. Jedoch zeigen sowohl Winzer im Languedoc und Roussillon als auch in Spanien (etwa im Priorato), daß sich aus ihr durchaus auch feine, charaktervolle Carignan Weine erzeugen lassen, wenn sie entsprechend zurückgeschnitten wird.

Canaiolo

Ertragsstarke, etwas rustikale Sorte, die aus Mittelitalien stammt. Traditionell die zweite Sorte im Chianti, jedoch stärker im umbrischen Torgiano vertreten.

Cinsaut

In ganz Südfrankreich weit verbreitete Sorte, die in den letzten Jahrzehnten von Qualitätsweinwinzern in den Départements Aude und Hérault neu entdeckt wurde. In guten Lagen und mit strengem Beschnitt eignet sie sich wegen ihrer dunklen Farbe und Fruchtigkeit gut zur Assemblage mit Mourvèdre, Grenache und auch Cabernet Sauvignon, denen sie Duft und Geschmeidigkeit gibt. Sie wird jedoch fast nie allein gekeltert. Auch in Algerien, Marokko und dem Libanon ist sie weit verbreitet (alternative Schreibweise: Cinsault).

Corvina

Die Corvina oder Corvina Veronese ist eine tiefdunkle Rotweintraube, welche die Basis für den Valpolicella bzw. den Amarone bildet. Meist zusammen mit Rondinella und Molinara vinifiziert, neuerdings jedoch auch vereinzelt sortenrein als Tafelwein gekeltert.

Amarone della Valpolicella probieren →

Côt

Synonym für die Sorte Malbec, die in Südwestfrankreich, vor allem in Cahors anzutreffen ist, jedoch immer weniger verwendet wird.

Counoise

Die Cournoise ist eine qualitativ gute, spätreifende Sorte, die zu einem geringen Anteil in vielen Weinen von Chateauneuf-du-Pape zu finden ist.

Dolcetto

Autochthone piemontesische Sorte, aus der die violett-roten, fleischigen, trockenen Dolcetto Weine erzeugt werden, die vor allem im Monferrato und in den Langhe als sehr populäre Alltagsweine gelten.

Dornfelder

Deutsche Kreuzungsrebe (Helfensteiner x Heroldrebe), die in den letzten Jahren vor allem in der Pfalz, in Rheinhessen und in Württemberg verstärkt angebaut wurde. Dornfelder ergibt dunkelrote, aromatisch-fruchtige Weine einfachsten Zuschnitts, die teilweise restsüß ausgebaut werden.

Durif

In Kalifornien gebräuchlicher Zweitname für die Petite Sirah.

Feteasca Neagra

Quantitativ bedeutendste Sorte Rumäniens, qualitativ ziemlich minderwertig. Auch als Schwarze Mädchentraube bekannt.

Freisa

Die Freisa ist eine alte, selten gewordene Traube aus dem piemontesischen Monferrato, aus der meist süße, schäumende Rotweine gekeltert werden, die aber auch prägnante, trockene Rotweine ergibt.

Frühburgunder

Frühreife, aber dickschalige Rebsorte, die für eine Mutation des Spätburgunders gehalten wird. In geringen Mengen in Deutschlands Rotwein-Anbaugebieten zu finden. Trotz ihrer Farbschwäche kann Frühburgunder teilweise hervorragende Qualitäten ergeben. In Frankreich heißt sie Pinot Madeleine.

Gamay

Traditionelle Rotweintraube des Beaujolais, aus der meist leichte, herzhaft-fruchtige, aber auch einige substanzreichere Weine gewonnen werden. Diese kommen immer aus den Beaujolais-Cru-Lagen wie Brouilly, Morgon, Chiroubles, Fleurie oder Moulin-à-Vent. Letztere können ein paar Jahre altern, während erstere, weil säure- und tanninarm, eher jung getrunken werden müssen. Außerdem wird die Gamay an der Loire angebaut, wo sie vorwiegend für einfache Tafelweine gebraucht wird. Größere Gamay-Anbauflächen gibt es auch in der Schweiz. In Kalifornien hat sich die Sorte nicht durchgesetzt.

Garnacha (Grenache)

Häufigste rote Sorte in Spanien, die sowohl im Norden (Navarra, Rioja) als auch im Süden (La Mancha) zu finden ist. Meist als Massenträger mißbraucht, können auf kargen Böden jedoch feine, zum Teil hochfeine Weine aus ihr gewonnen werden. Die besten kommen aus dem Priorato, wo die Garnacha einst weit verbreitet war, dann jedoch von der Cariñena verdrängt wurde. Ihr Ursprung dürfte im nordspanischen Aragón liegen. Von dort ist sie nach Südfrankreich gekommen, wo sie als Grenache weite Verbreitung gefunden hat. Die Garnacha ist die Basissorte der Chateauneuf-du-Pape, außerdem werden die Roseweine Lirac und Tavel aus ihr gewonnen. Auf Sardinien wird sie Cannonau genannt.

Jurançon Noir

Ziemlich einfache Rotweinsorte, die heute nur noch zu Verschnittzwecken angebaut wird, etwa im Anbaugebiet von Gaillac, seltener in Cahors. Auch in Jurançon selbst anzutreffen, wird aber nicht für den weißen Jurançon verwendet.

Lambrusco

In Italien von Venetien bis Sizilien verbreitete Sorte, die von der Getränkeindustrie nicht selten süß und frizzante abgefüllt wird. Der klassische Lambrusco ist jedoch ein stiller, trockener und durchaus wohlschmeckender Alltagswein.

Malbec

Früher sehr populäre, heute wegen ihrer Ertragsunsicherheit (sie neigt zum Verrieseln) auf dem Rückzug befindliche Rotweinsorte, die einen dunkelfarbenen, tanninstarken Wein ergibt. Der berühmteste ist der Cahors aus dem Südwesten Frankreichs. Dort wird die Sorte Cot genannt und mit anderen Sorten zum „schwarzen Wein von Cahors“ verschnitten. Früher wurde sie viel in Bordeaux angebaut, heute ist sie nur noch in wenigen Weinen zu einem geringem Anteil enthalten – etwa in einigen Gewächsen aus dem Graves.

Marzemino

In einem kleinen Bezirk im Trentino wachsende Sorte, aus der einfache, aber wohlschmeckende, kirschfruchtige Rotweine erzeugt werden.

Merlot

Die Merlot-Traube bietet ein heterogenes Bild. Einerseits ist sie eine ertragsstarke Sorte und ergibt, wenn keine mengenbegrenzenden Maßnahmen ergriffen werden, einfache bäuerliche Weine. Andererseits sind einige der größten Rotweine der Welt aus ihr gekeltert: die aus St-Emilion und vor allem aus Pomerol, allen voran die legendären Château Petrus und Le Pin. Auf den lehmigen und sandigen Böden, die in diesem Teil Bordeaux‘ vorherrschen, ergibt sie rubinrote, fleischige Weine von großer Distinktion. Allerdings weisen sie weniger Tannin, eine niedrigere Säure und eine geringere Langlebigkeit auf als Cabernet-Sauvignon-Weine, dafür eine höhere Alkoholgradation. Ihr Aroma ähnelt in der Jugend dem der Cabernet-Weine, wobei statt der herben, aristokratischen Strenge eher süße, malzige Töne in den Vordergrund treten. Die ältesten Zeugnisse lassen den Schluß zu, daß die Merlot aus dem Bereich St-Emilion und Pomerol stammen könnte. Zumindest wurde sie dort schon Anfang des 18. Jahrhunderts in großem Stil angebaut. Von dort gelangte sie ins Medoc, wo sie nach Cabernet Sauvignon die Hauptsorte in den Weinbergen ist. Mittlerweile ist sie in der ganzen Welt verbreitet. Ihre Rebsorte wächst schneller als die Cabernet Sauvignon. Mindestens vier Gründe sind dafür ausschlaggebend. Erstens reift sie eine Woche bis zehn Tage früher und kann also risikoloser ausreifen, zweitens ordnet sich die Merlot Assemblage problemlos anderen Rebsorten unter. Drittens stellt sie nicht so hohe Ansprüche auf die Lage und gedeiht auch im kühleren Mikroklima. Viertens ist sie ertragreicher. Italiener, Osteuropäer und Australier bauen sie verstärkt an. In Kalifornien ist sie seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Mode geworden. Im Tessin wird Merlot schon seit Jahrzehnten kultiviert.

Montepulciano

In Mittelitalien verbreitete Sorte mit Kerngebiet in den Marken und den Abruzzen. Liefert etwas derbe, oft alkohollastige, in ihren besten Qualitäten jedoch feine, würzige Weine (oft assembliert mit Sangiovese oder Uva di Troia). Die bekanntesten sind Rosso Conero und der Rosso Piceno. In der Stadt Montepulciano wird die Sorte nicht angebaut.

Morellino

Bezeichnung für eine regionale Art der Sangiovese-Traube, die in der Südtoskana um den Ort Scansa zu finden ist.

Mourvedre

Ursprünglich spanische Sorte, die heute in der Provence eine Renaissance erlebt, etwa in Bandol. Mit ihren kleinen, dickschaligen Beeren ergibt sie dunkelfarbige, tanninreiche Weine reiche Weine von urtümlicher Fruchtigkeit, die sich gut zum Verschneiden eignen. In Spanien heißt die Sorte Monastrell und herrscht in den Anbaugebieten Alicante, Valencia, Jumilla und Almansa vor.

Nebbiolo

Eine anspruchsvolle, spätreifende Traube aus dem Piemont, die relativ hellfarbene, aber tanninreiche und langlebige Weine ergibt. Sie ist seit 1303 im Nordwesten Italiens aktenkundig. Vermutlich ist sie aber sehr viel älter. Die berühmtesten Nebbiolo-Weine sind der Barolo und Barbaresco. Beide werden sortenrein vergoren. Gattinara und Ghemme können zu einem geringen Anteil mit anderen Sorten assembliert werden. Auch der Roero und der Nebbiolo d’Alba sind sortenreine Nebbiolo-Varianten.

Petit Verdot

Wertvolle, spätreifende Sorte, die vor allem in Bordeaux angebaut wird und dort länger heimisch ist als die Cabernet Sauvignon. Sie ergibt nahezu schwarzrote, tanninreiche und stark säurehaltige Weine mit feiner Würze, wird aber nur noch wenig angebaut: In den meisten Margaux-Weinen ist sie zu rund fünf Prozent enthalten.

Petite Sirah

Mittelmäßige Rebsorte mit nicht ganz klarem Ursprung, in Kalifornien auch Durif genannt. Sicher ist, daß sie mit der echten Syrah nichts zu tun hat. Angebaut wird sie im heißen San loaquin Valley, aber auch im kühleren Monterey Distrikt. Hat sich als Verschnittsorte für Zinfandel und Pinot Noir bewährt.

Picpoul Noir

Im Languedoc beheimatete, alte Rebsorte, die auf den Sandböden des Küstenlitorals am Mittelmeer wächst. Zudem eine der 13 zugelassenen Rebsorten des Châteauneuf-du-Pape.

Pinotage

Im Jahre 1925 aus Pinot Noir und Cinsaut eingekreuzte Rebsorte, die vor allem in Südafrika weit verbreitet ist und dort die besten Ergebnisse gezeitigt hat. Die Weine sind relativ dunkel in der Farbe, haben in der Jugend ein erdig-würziges Bouquet, entwickeln aber schnell eine schöne, ausdrucksvolle Frucht. Daneben gibt es aber auch viele belanglose, minderwertige Pinotage-Weine in Südafrika.

Pinot Meunier

Wegen ihrer Frosthärte die am häufigsten angebaute Sorte in der Champagne, wo sie als dritte Varietät in den Champagner eingeht – allerdings nur zu einem kleinen Prozentsatz. Sie gilt als rustikal und derb-fruchtig, gehört nach traditioneller Auffassung jedoch in jeden guten Champagner. Die Sorte, die von der Pinot Noir abstammt, wird auch in Württemberg angebaut und heißt dort Schwarzriesling oder Müllerrebe. Ihre Blätter sind wie mit Mehl bestreut.

Plavac Mali

Beste Rotweinsorte in Slowenien und Kroatien, die vollmundige, körperreiche Weine von außerordentlich großer Haltbarkeit liefert.

Pinot Noir

Eine der ältesten Rebsorten der Welt, aus der Weine von erhabener Eleganz, aber auch von plumper Schlichtheit erzeugt werden. In der Farbe präsentieren sie sich in mittlerem Purpurrot, ihr Aroma ist von süßer Fruchtigkeit geprägt. Die Trauben sind auffällig klein mit vielen dünnschaligen Beeren. Entsprechend tanninarm ist der Wein. Viele Pinot-Noir-Winzer keltern daher die Trauben mit den Kämmen, um tanninreichere Weine zu erhalten. Die Urheimat der Sorte ist mit Sicherheit das Burgund, wo sie bereits im 14. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen ist. Vermutlich existierte sie dort aber schon mindestens tausend Jahre früher. Heute ist die Pinot Noir praktisch die einzig vertretene rote Sorte an der Cöte d’Or, wo sie die Gamay völlig verdrängt hat. Chambertin, Musigny, Pommard und Volnay sind einige der bekanntesten Weinnamen dieser Gegend. Das berühmteste Weingut ist die Domaine de la Romanee-Conti. Auch außerhalb des Burgund hat die Pinot Noir weite Verbreitung gefunden. Sie wird im Elsaß und in der Champagne angebaut, wo sie – zu Weißwein keltert – die Basis für den Champagner liefert. In Deutschland, wo sie Spätburgunder oder Blauer Burgunder heißt, findet man sie in der Südpfalz, in Baden, in Assmannshausen am Rhein, an der Ahr und am Mittelmain um Klingenberg. Vereinzelt trifft man Sorte auch im österreichischen Burgenland, in Südtirol und in der Toskana an. Allerdings gelingen die Weine in warmem Klima weniger gut. In Amerika wird Pinot Noir in Carneros, Sono Santa Barbara County sowie im kühlen Oregon angebaut. In Südafrika und Australien ist sie vereinzelt vertreten. Sie gehören zu den wenigen roten Trauben der Welt, die fast immer sortenrein gekeltert werden.

Prugnolo Gentile

Örtliche Spielart der Sangiovese-Traube im toskanischen Anbaugebiet Montepulciano.

Sagrantino

Hochwertigste Rotweinsorte Umbriens mit Hauptanbaugebiet um die Stadt Montefalco. Liefert kräftige, dunkelrote Weine mit spürbarer Würze und leichter Süße im Bouquet. Mangels überregionalen Interesses wurden aus ihr jahrelang süße Dessertweine erzeugt. Heute keltert man aus ihr wieder zunehmend hochklassige, trockene Weine von großer, innerer Komplexität.

Sangiovese

Wichtigste italienische Rotweinsorte, deren Hauptverbreitungsgebiet in der Toskana liegt. Dort bildet sie die Basis des Chianti, des Vino Nobile di Montepulciano und des Brunello di Montalcino und vieler anderer Rotweine. Aber auch in der Emilia-Romagna, in Umbrien, Latium und in den Marken ist sie weit verbreitet. Es existieren zahlreiche Spielarten von ihr, so daß Rebenforscher nicht von einer Rebsorte, sondern von einer Rebsortenfamilie sprechen. Sie reift relativ spät und bringt fruchtige, aber auch tanninherbe, säurebetonte, reifebedürftige Weine hervor. Erwähnt wird die Sangiovese erstmals 1722 in der Toskana. Doch spricht vieles dafür, daß sie schon 2000 Jahre früher in Italien bekannt war und von den Etruskern angebaut wurde.

Samtrot

Mutation der Müllerrebe, in Württemberg neu vermehrt. Dort erzeugt man daraus solide bis feine Sortenweine.

Schiava

Italienischer Name für den Südtiroler Vernatsch.

Schwarzriesling

In Württemberg übliche Bezeichnung für die Pinot Meunier.

Shiraz

In Australien gebräuchliche Bezeichnung für die Syrah-Traube. Benannt nach der persischen Stadt Shiraz.

St. Laurent

Wahrscheinlich aus dem Elsaß stammende, heute nur noch in Österreich und vereinzelt in Deutschland anzutreffende Sorte, die geringe Ansprüche an den Boden stellt, gute Erträge garantiert und im besten Fall einen delikaten, herbfruchtigen Rotwein ergibt, oft aber auch fade und ausdruckslos ausfällt.

Syrah

Eine der edelsten Rotweinsorten der Welt, vor allem an der Rhône zu Hause. Mehr oder minder reinsortige Syrah-Weine sind der majestätische Hermitage, der elegantere Côte Rôtie, die leichteren St-Joseph und Cornas sowie der rote Crozes-Hermitage. Im Chateauneuf-du-Pape und anderen Weinen der südlichen Rhône ist die Syrah ebenfalls enthalten. Sie alle sind dunkelfarbig, tanninstark und mit einem bittersüßen, würzigen Beerenaroma ausgestattet. Ob die Rebsorte von der Rhône stammt oder durch Händler aus der Stadt Shiraz in Persien dorthin gebracht wurde, ist unklar. In Australien wird sie Shiraz genannt und ist neben der Cabernet Sauvignon die häufigste Rotweinsorte.

Tannat

Anspruchsvolle Sorte aus dem Südwesten Frankreichs, die schwarzrote Weine mit hohem Gerbstoffgehalt ergibt. Allerdings wird die Traube selten allein, sondern meist zusammen mit anderen Sorten vergoren. Man findet sie vor allem in Weinen aus dem Pyrenäenvorland, etwa dem Madiran, dem roten Tursan und de Bearn. Außerhalb Frankreichs gibt es in Uruguay größere Bestände.

Teinturier

Französische Bezeichnung für alle Deckweinsorten, die eigens gezüchtet wurden, um farbschwachen Rotweinen mehr Farbe zu geben. Basis der meisten Teinturier-Reben ist der dunkelfarbene Teinturier de Cher, die mit der blassen Aramon eingekreuzt wurde und so die Sorte Peti Bouschet ergab. Die Petit Bouschet, die noch heute in Frankreich viel angebaut wird, wurde dann in zahlreichen Versuchen weiter zur Teinturier-Traube eingekreuzt.

Tempranillo

Bedeutendste spanische Rebsorte, aus der die Weine der Ribera del Duero und (zu einem hohen Anteil) der Rioja gekeltert sind. Örtlich auch Tinto Fino oder Tinto del Pai’s (etwa in der Ribera del Duero) genannt, ergibt sie dunkelfarbene Weine mit viel Gerbstoff und einer kräftigen Säure, die sie für ein langes Leben prädestinieren. Unsicher ist, ob die Sorte in ihrem Ursprung aus Spanien stammt oder im Mittelalter aus Frankreich importiert wurde. Heute ist sie in Frankreich jedenfalls nicht mehr anzutreffen.

Teroldego

Alte Rotweinsorte aus dem Trentino, die auf den flachen Schwemmlandböden um Mezzocorona angebaut wird. Da als Massenträger angesehen, sind die meisten Teroldego-Weine gerbstoff- und säurearm und recht eindimensional. Die besten besitzen aber Charakter und eine große Aromentiefe. Rebwissenschaftler vermuten, daß die Teroldego-Traube zur Familie der Syrah-Gewächse gehört.

Trollinger

In Württemberg beheimatete Sorte, hinter der sich die Südtiroler Vernatschtraube verbirgt. Aus ihr werden meist blaßrote, schlichte, gelegentlich aber auch durchaus delikate Weine gewonnen, die sich örtlich großer Beliebtheit erfreuen.

Touriga

Hochwertigste portugiesische Rotweinrebe, die die Basis aller guten Portweine bildet. Die kleinbeerige Traube liefert nur geringe Erträge, weshalb die Sorte im Anbau zurückgegangen ist. Oft auch Hauptbestandteil guter Dãos.

Tsimlyansky Cherny

Wichtigste Schaumweintraube der GUS-Staaten, vor allem am Don, aber auch auf der Krim angebaut, wo sie die Basis für den roten Krimsekt liefert. Da alkoholreich und säurearm, muß der Wein verschnitten werden.

Vernatsch

Am häufigsten angebaute Sorte in Südtirol, die in besseren Versionen einen leichten, samtigen Wein mit delikatem Frucht- und Mandelaroma, meist aber einen schlichten Wein ohne große Ausdruckskraft ergibt. Es gibt mindestens ein halbes Dutzend Spielarten der Vernatsch-Rebe.

Xynomavro

Beste Rotweinsorte Griechenlands, in den bekannten makedonischen Weinen Naoussa und Amynteon enthalten.

Zinfandel

Rote Traube, aus der Weine ganz unterschiedlicher Art erzeugt werden: Rotweine, Roseweine, Weißweine (wenn ohne Schalen vergoren). Der typische und charaktervollste Wein ist jedoch immer ein roter Zinfandel. Die Sorte wird fast ausschließlich in Kalifornien angebaut. Dort werden aus ihr teilweise hochklassige, edle Rotweine erzeugt, aber auch zahlreiche Konsumweine, die die Amerikaner mit Eiswürfeln trinken. White Zinfandel ist ein süßer Zinfandel. Vermutlich stammt die Zinfandelrebe von der italienischen Primitivo-Rebe ab, die in großen Mengen in Apulien angebaut wird und aus der ebenso schlichte, einfache Tafelweinverschnitte wie süße, gespritete Likörweine erzeugt werden.

Zweigelt

Erfolgreiche österreichische Kreuzungsrebe (Blaufränkisch x St. Laurent), deren Weine sich durch fruchtiges Bouquet, samtigen Körper und prägnanten Kirschgeschmack auszeichnen. In fast allen österreichischen Rotweingegenden anzutreffen.

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