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Abgebrochener Korken – So wird er entfernt

Manche Korken brechen beim Öffnen der Flasche ab. In aller Regel liegt es daran, dass der Korkenzieher schief angesetzt oder nicht in vollständiger Länge in den Korken gedreht wurde. Aber manchmal zerbröseln Korken auch beim Ziehen, weil sie alt und trocken sind. Für Profis mit Spezialwerkzeugen ist das alles kein Problem, für jeden anderen Weintrinker grenzt das an einen GAU.

Keine Katastrophe

abgebrochener Korken

Für normale Weintrinker kommt das Abbrechen des Korkens oft einer Katastrophe nahe. Mit Stricknadel oder Scherenspitze rücken sie dem abgebrochenen Restkorken zu Leibe, um ihn aus dem Flaschenhals zu entfernen. Dabei zerlegen sie ihn meist so vollständig, dass die Oberfläche des Weins hinterher mit einer dichten Schicht Korkstaub bedeckt ist und sie nicht wissen, ob sie den Wein überhaupt noch genießen können. Dabei muss der »größte anzunehmende Unfall« nicht zwangsläufig auch als solcher enden. Es gibt mehrere Wege, einen abgebrochenen Korken behutsam aus dem Flaschenhals zu befördern. Oberstes Gebot ist, ihn nicht weiter zu beschädigen, um ihn möglichst am Stück heraus zu bekommen. Freilich ist der Korkenzieher dafür nicht immer das Gerät der ersten Wahl. Bei durchnässten, alten oder brüchigen Korken empfiehlt sich die Korkenspange. Ist sie nicht zur Hand, gibt es andere Methoden, den Flaschenhals frei zu kriegen. Sie erfordern ein bisschen Geschick und viel Geduld.

Wer sich dennoch nicht zu helfen weiß und den Restkorken gewaltsam zerbröselt, sollte wenigstens wissen, wie er hinterher den Korkstaub wieder aus der Flasche bekommt: Er gießt einfach eine geringe Menge Wein ab (entweder in den Ausguss oder in ein separates Glas). Meist werden die Korkreste, die auf der Oberfläche schwimmen, schon mit den ersten Tropfen weggespült. Der restliche Wein ist dann frei von Korkbröseln.

Korken, die von quer laufenden Lentizellen durchzogen sind, brechen leicht ab.

Die Lösungen

Hebamme, Korkenspange, abgebrochener Korken

1. Zweiter Versuch – Korkenzieher erneut ansetzen:

Ist der Korken im oberen Bereich abgebrochen und sitzt noch fest im Flaschenhals, kann man den Korkenzieher erneut ansetzen.

Achtung:

Wenn der Korken im unteren Bereich abgebrochen ist, besteht die Gefahr, dass er in die Flasche fällt, wenn der Korkenzieher nochmals angesetzt wird.

Geschickt:

Dann wird der Korken mit geschickten Drehbewegungen aus dem Hals gezogen. Eventuell muss man nochmals nachfassen.

Sicherer mit einer Korkenspange:

Die Korkenspange befördert abgebrochene Korken sicher aus dem Flaschenhals. Die Federn werden vorsichtig zwischen Korken und Glas geschoben.

2. Notfall – Korken eindrücken:

Der festsitzende Restkorken wird mit einem Teelöffelstiel zurück in die Flasche gedrückt.

Vorsicht:

Bei vollen Flaschen kann Wein herausspritzen.

Umschütten:

Einen Wein, in dem ein Restkorken schwimmt, schüttet man in eine Dekantierkaraffe um. Mit einem Teelöffelstiel sorgt man dafür, dass er nicht den Ausfluss blockiert.

P.S. Die »Hebamme« hilft bei Korkresten

»Hebamme« heißt das sperrige Gerät, mit dem Korkenreste aus dem Wein gefischt werden können. Es ist nur in Spezialgeschäften erhältlich. Durch Verschieben des Rings am Hals lassen sich die Fangarme öffnen und schließen. Wer geduldig und geschickt ist, greift sich die im Wein schwimmenden Korkpartikel und befördert sie durch den Hals aus der Flasche. Bei abgebrochenen Restkorken versagt die Hebamme jedoch. Sie passen nicht durch den Flaschenhals. Und für Mini-Brösel oder Korkstaub sind die Fangarme der Hebamme sowieso zu grob.

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