Deutschland

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    Das Weinbauland in der Mitte Europas gehört zu den eher kühlen Anbaugebieten. Weißwein macht den weitaus größten Teil der Produktion aus. Riesling ist die führende Sorte vor der Müller-Thurgau-Traube, gibt aber nicht in allen Gebieten und nicht in jeder Lage automatisch den besten Wein. In den letzten Jahren hat die Rotweinproduktion stark zugenommen. Insbesondere beim Spätburgunder (Pinot Noir) zeigt sich, dass Deutschland auch ein gutes Rotweinpotenzial besitzt. Zum Rotweinboom tragen allerdings auch große Mengen von Dornfelder in fragwürdigen Qualitäten bei. Das Land ist in insgesamt 13 Weinanbaugebiete unterteilt. Von Norden nach Süden heißen sie: Saale-Unstrut, Sachsen, Ahr, Mittelrhein, Nahe, Mosel-Saar-Ruwer, Rheingau, Franken, Rheinhessen, Hessische Bergstraße, Pfalz, Württemberg und Baden. Alle Weine, die innerhalb dieser meist großräumigen Gebiete erzeugt werden, genießen Qualitätsweinstatus, wenn sie einen natürlichen Mindestalkoholgehalt von 56 Gramm pro Liter aufweisen (7 Vol.%). Da diese Voraussetzung leicht zu erfüllen ist, besteht fast die gesamte Produktion aus Qualitätsweinen bestimmter Anbaugebiete (QbA). Die zahlreichen Nischen und qualitativ hochwertigen Unterzonen kommen in der deutschen Gebietseinteilung nicht zur Geltung. Die über 2000 amtlich registrierten Lagenbezeichnungen tragen eher zur Verwirrung als zur Information des Verbrauchers bei. Die Lagenklassifikation nach qualitativen Gesichtspunkten, wie sie der Verband der Prädikatswein güter (VDP) unternimmt, hat – mit Ausnahme des Rheingaus – nur privatrechtlichen Charakter (Deutschland).