Württemberg

Deut­sches Wein­an­bau­ge­biet mit rund 11 600 ha Reb­flä­che, zugleich größ­tes Rot­wein­ge­biet des Lan­des. Die Reb­flä­chen lie­gen weit ver­streut im Süd­wes­ten Deutsch­lands. Zwi­schen den nörd­lichs­ten Wein­ber­gen bei Bad Mer­gen­theim und den süd­lichs­ten am Boden­see bei Lin­dau lie­gen rund 250 Kilo­me­ter. Das Zen­trum des Wein­baus befin­det sich im Neckar­tal zwi­schen Heil­bronn und Stutt­gart bzw. in den Sei­ten­tä­lern des Neckars (mit den Flüss­chen Tau­ber, Jagst, Kocher, Enz und Rems). Im Unter­land von Heil­bronn wird über­wie­gend ein leich­ter, blass­ro­ter Rot­wein erzeugt, der Trol­lin­ger. Er stammt aus der gleich­na­mi­gen Reb­sor­te, die mit dem Süd­ti­ro­ler Ver­natsch iden­tisch ist. Trol­lin­ger macht rund 25 Pro­zent der Reb­flä­che des Anbau­ge­biets aus. Er ist der klas­si­sche »Fei­er­abend­wein« und wird aus- schließ­lich in der Regi­on getrun­ken. Nicht ganz so unkom­pli­ziert sind die Wei­ne aus ande­ren Rot­wein­sor­ten, etwa der Mül­ler­re­be (auch Schwarz­ries­ling genannt), des Por­tu­gie­sers, des Früh­bur­gun­ders (in Würt­tem­berg Clev­ner genannt) und des Lem­ber­gers, der hoch­wer­tigs­ten blau­en Sor­te des Lan­des neben dem eher sel­ten ange­bau­ten Spät­bur­gun­der. Er ergibt geschmei­di­ge, würzig-fruchtige Wei­ne mit mäßi­gem Tan­ninrück­halt, die auch als Cuvées mit ande­ren Sor­ten auf den Markt kom­men. Der Spät­bur­gun­der steht in Würt­tem­berg nur in weni­gen war­men Nischen, etwa im Rems­tal bei Stutt­gart. In den letz­ten Jah­ren sind zuneh­mend auch die roten Dorn­fel­der, Zwei­gelt und Samt­rot ange­baut wor­den, wobei letz­te­re Sor­te eini­ge bemer­kens­wer­te Wei­ne her­vor­ge­bracht hat. Bei den Weiß­wei­nen domi­niert der Ries­ling. Er ergibt robus­te Wei­ne mit erdi­gen oder pflanz­li­chen Aro­men, ist weni­ger ver­spielt und weni­ger lang­le­big als die Ries­lin­ge von Mosel und Rhein und wird durch­weg tro­cken aus­ge­baut. Die bes­ten Exem­pla­re kom­men von den ter­ras­sier­ten Hän­gen des Neckars oder der neckar­na­hen Hang­la­gen zwi­schen Heil­bronn und Lud­wigs­burg, wo die Sor­te viel­fach auf Kalk­mer­gel steht und im Herbst voll aus­rei­fen kann. Dort haben die Wei­ne oft einen süßen Aprikosen- und Ana­nas­ton. Sehr rei­fe, aber fei­ne Ries­lin­ge kom­men auch aus dem Rems­tal bei Stutt­gart. Im obe­ren Neckar­tal von Met­zin­gen bis zum Stutt­gar­ter Vor­ort Unter­türk­heim wer­den neben Trol­lin­ger eben­falls eini­ge fei­ne Ries­lin­ge erzeugt. Müller-Thurgau, Ker­ner, Sil­va­ner, Mus­ka­tel­ler, Gewürz­tra­mi­ner sowie ein wenig Wei­ßer und Grau­bur­gun­der run­den das Sor­ten­spek­trum ab. Eine Spe­zia­li­tät Würt­tem­bergs ist der Schil­ler­wein: ein Rosé, der aus dem Ver­schnitt roter und wei­ßer Wei­ne erzeugt wird. Bekann­te Erzeu­ger sind Graf Adel­mann, Aldin­ger, Robert Bau­er, Daut­el, Drautz-Able, Ell­wan­ger, Karl Haid­le, Graf Neip­perg, Wein­ma­nu­fak­tur Unter­türk­heim und Wöhr­wag sowie das Staats­wein­gut Weins­berg und die Wein­gärt­ner­ge­nos­sen­schaft Grantschen.

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