Franken

Weit aus­ein­an­der gezo­ge­nes deut­sches Anbau­ge­biet am Main mit über 6000 ha Reb­flä­che. Der typi­sche Wein der Regi­on ist der Sil­va­ner, ein robus­ter, stof­fi­ger Wein, dem ein erdig-fruchtiges Aro­ma nach­ge­sagt wird und der in sei­nen bes­ten Qua­li­tä­ten zu den cha­rak­ter­volls­ten Wei­nen Deutsch­lands gehört. Ries­ling wird nur in weni­gen Spit­zen­la­gen des Gebiets reif, ergibt dann aber sehr gute Qua­li­tä­ten. Vie­le Win­zer zie­hen aller­dings Ries­la­ner vor (eine Kreu­zung von Sil­va­ner und Ries­ling), der etwas duf­ti­ge­re, aber dem Ries­ling ähn­li­che Wei­ne ergibt, ohne so hohe Ansprü­che an die Lage zu stel­len. Eine frän­ki­sche Spe­zia­li­tät ist der Bac­chus, der häu­fig leicht rest­süß aus­ge­baut wird. Die häu­figs­te Reb­sor­te Fran­kens ist jedoch die Müller-Thurgau, obwohl sie sel­ten geho­be­ne Qua­li­tä­ten ergibt. Neben den erwähn­ten Haupt­sor­ten wer­den Scheu­rebe, Ker­ner, Grau- und Weiß­bur­gun­der sowie Por­tu­gie­ser und ein wenig Domi­na ange­baut. Der Kern des Anbau­ge­biets befin­det sich im Main­drei­eck bei Würz­burg. Dort lie­gen tro­cke­ne Muschel­kalk­bö­den, die ele­gan­te Wei­ne her vor­brin­gen. Im Bereich Stei­ger­wald mit dem Wein­bau­zen­trum Ipho­fen herr­schen schwe­re Keu­per-Böden vor, die wuch­ti­ge­re Wei­ne ent­ste­hen las­sen. Am Mit­tel­main zwi­schen Klin­gen­berg und Wert­heim fin­det man war­me Bunt­sand­stein­bö­den, auf denen die Spät­bur­gun­der-Trau­be würzig-weiche Rot­wei­ne her­vor­bringt. Auf den Urge­steins­bö­den um Aschaf­fen­burg ent­ste­hen zar­te, extrakt­rei­che Wei­ne, dar­un­ter auch Ries­ling. Knapp 90 Pro­zent aller frän­ki­schen Wei­ne wei­sen weni­ger als 4 Gramm Rest­zu­cker auf, sind also prak­tisch durch­ge­go­ren. Eine wei­te­re Beson­der­heit ist der Bocks­beu­tel: eine flach­bauchi­ge Fla­sche, in die fast alle Fran­ken­wei­ne abge­füllt wer­den. Den guten Ruf Fran­kens hal­ten die Würz­bur­ger Güter Juli­us­spi­tal, Bür­ger­spi­tal zum Hei­li­gen Geist und der Staat­li­che Hof­kel­ler hoch. Unter den Pri­vat­gü­tern genie­ßen Paul Fürst, Schmitt’s Kin­der, Horst Sau­er, Fürst­lich Castell’sches Domä­nen­amt, Johann Ruck und Hans Wir­sching den bes­ten Ruf.