Nouveau

frz., neu. Bezeich­nung für Rot­wei­ne, die schon weni­ge Wochen nach der Lese auf den Markt kom­men (meist zwi­schen Ende Okto­ber und Mit­te Novem­ber). Durch eine beson­de­re Gär­tech­nik sind sie noch stark von mosti­gen Pri­mär­aro­men geprägt. Ihre Lebens­dau­er ist begrenzt. Im Früh­jahr, spä­tes­tens im Som­mer des auf die Lese fol­gen­den Jah­res, haben sie meist schon ihren fruch­ti­gen Charme ver­lo­ren und wer­den müde, die ers­ten Nouveau-Weine ent­stan­den nach dem Zwei­ten Welt­krieg im Beau­jo­lais. Um Wein­bau­ern und Kel­le­rei­en ein schnel­les Ein­kom­men zu sichern, wur­de die­sen erlaubt, einen Teil ihrer Trau­ben zu Nouveau-Wein zu ver­ar­bei­ten. Sie ver­kürz­ten die Mai­sche­gä­rung auf weni­ge Tage und ent­wi­ckel­ten, um die fruchtig-frischen Aro­men zu erhal­ten, das Ver­fah­ren der Koh­len­säu­re­mi­schung (Macé­ra­ti­on Car­bo­ni­que), bei der gan­ze Trau­ben unge­mah­len in Druck­tanks ver­go­ren wer­den. Vor der Fla­schen­ab­fül­lung wur­de der Wein (und wird er noch heu­te) scharf fil­triert und hoch geschwe­felt, um ihn kurz­fris­tig sta­bi­li­sie­ren. So ent­stand ein neu­er Pro­dukt­ty­pus: ein Wein ohne Aus­bau. Ins­be­son­de­re in Paris wur­de der jolais Nou­veau unge­dul­dig erwar­tet. Von dort hat er sei­nen Sie­ges­zug um die gan­ze Welt ange­tre­ten. Sei­nen Höhe­punkt erreich­te die Nouveau-Welle Ende der 1970er Jah­re, als der weit­aus größ­te Teil der Beaujolais-Produktion zu Nou­veau ver­ar­bei­tet wur­de. Im Lau­fe der fol­gen­den Jah­re ent­stan­den auch in ande­ren Regio­nen Frank­reichs Nouveau-Weine, bei­spiels­wei­se in Langue­doc und Rouss­il­lon, in der Gas­co­gne oder in Bor­deaux. Auch in Ita­li­en (Novel­lo) und in Deutsch­land wur­den Nouveau-Weine erzeugt.

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