Verfahren, um Weine von grobem Resttrub, teilweise auch von Hefen, Milchsäure- und Essigsäurebakterien zu befreien. Die meisten Weiß- und Rotweine werden nach Gärung und dem folgenden Abstich (bzw. dem Abzug von der Maische) filtriert. Dafür werden großporige Filter aus Zellstoff, Kieselgur, Perlit oder aber Membranfilter aus einer porösen Kunststofffolie eingesetzt, in der die Trubteilchen hängen bleiben. Auf diese Weise wird der Wein für die Stabilisierung und Klärung im Fass vorbereitet. Eine zweite Filtration findet in der Regel vor der Füllung statt. Bei dieser Filtration geht es darum, den Wein keimfrei auf die Flasche zu bringen. Sie heißt deshalb auch Sterilfiltration: Eventuell verbliebene Hefen und Bakterien, die später zu Trübungen, Schlieren, Nachgärungen, im schlimmsten Fall zum Verderb des Weins auf der Flasche führen könnten, müssen entfernt werden. Dabei werden feine Kieselgur- bzw. Kartonfilter benutzt oder entsprechend feinporige Membranfilter eingesetzt, in denen diese Mikroorganismen hängen bleiben. Die übliche Porengröße für die Eliminierung der Hefen beträgt 1,2 Micron, für Bakterien nur 0,65 Micron. Bei jeder Feinfiltration verschwinden immer auch erwünschte Bestandteile des Weins, die Aroma und Charakter des Weins ausmachen und der weiteren Verfeinerung auf der Flasche dienen könnten. Deshalb verzichten viele Spitzenweingüter auf die Feinfiltration. Insbesondere bei Rotweinen, die zwei oder mehr Jahre im Fass gelegen und sich durch Absetzen schon weitgehend selbst geklärt haben, ist eine Filtration nicht unbedingt geboten. Bei jüngeren Rotweinen und Weißweinen, die im Holzfass gelegen haben, kann am Ende eine Grobfiltration genügen. Wenn der Verzicht auf eine Filtration allerdings mit einem scharfen Schönen oder Klären vorher erkauft wird, kann dies der Qualität des Weins abträglicher sein als eine Sterilfiltration.
Start Filtration
Heutzutage gibt es Filterbeutel aus verschiedenen Materialien, die eine gute Filtration erlauben. Ich habe aber nicht gewusst, dass Aroma und Charakter des Weines durch Feinfiltration verschwinden können. Daher bin ich fest überzeugt – je älter der Wein, desto besser.