Französische Hafenstadt an der Garonne, zugleich Namensgeberin für das berühmteste und eines der größten Weinanbaugebiete der Welt, das mehr als ein Viertel der französischen AOC-Weine liefert (etwa 7 Mio. hl). Davon entfällt der mit Abstand größte Anteil auf Rotwein. Nur etwa ein Viertel der Gesamtproduktion ist Weißwein, daneben gibt es in bescheidenem Umfang Rosé, Clairet, Crémant de Bordeaux und Fine (Weinbrand). Das Rebland erstreckt sich über einen Großteil des Départements Gironde, an den Ufern des gleichnamigen Flussdeltas entlang sowie nördlich und südlich der Flüsse Dordogne und Garonne. Die berühmtesten Gebiete liegen an den rechten (etwa Saint-Émilion, Pomerol) und an den linken Ufern der Gironde (Médoc, Haut-Médoc). Dort wachsen die bedeutendsten Rotweine des Bordeaux. Am nördlichen Ufer der Dordogne herrschen sandig durchmischte Kiesböden, teilweise auch schwere Lehmböden vor. Dort ist die Heimat der Merlot-Rebe. Die Rebfläche umfasst etwa 100 000 ha, die auf rund 13000 Weinerzeuger verteilt sind. Das Gebiet ist nach Größe und Qualität der Böden aufgegliedert. Insgesamt gibt es 54 Appellationen, von denen höchstens 15 außerhalb der Region bekannt sind. Durch die besonderen Böden, das tief verwurzelte, konsequente Qualitätsstreben, die jahrhundertealte Tradition und die daraus resultierende Qualität der Weine ist Bordeaux wie kein anderes Weinanbaugebiet ein Synonym für Qualitätsrotwein geworden. Traditionell werden für die Rotweine fünf Rebsorten verwendet, von denen es zwei zu Weltruhm gebracht haben: Cabernet Sauvignon und Merlot. Dazu kommen Cabernet Franc sowie als Ergänzungsrebsorten Cot (oder Malbec) und Petit Verdot. Anders als z. B. im Burgund gibt es im Bordelais (von wenigen Ausnahmen abgesehen) keine reinsortigen Qualitätsweine. Die Bordeaux-Weine erhalten ihre Besonderheit durch die Assemblage, d. h. sie werden aus zwei oder mehr Bordeaux-Rebsorten verschnitten. Gerade durch das für jeden Wein individuelle Mischverhältnis entsteht seine Eigenart und Charakteristik. Die meisten Rotweine werden in Eichen-Barriques ausgebaut. Unter den Weißweinen (aus Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle) treten in erster Linie die edelsüßen Sauternes und die weißen Graves-Weine qualitativ hervor. Die größte Appellation ist die übergeordnete AOC Bordeaux, die aus einem schmalen, lang gezogenen Landstreifen an den Ufern der Garonne und aus einem großen Gebiet nördlich der Dordogne besteht. Etwa 40 000 ha umfassen die Flächen, die nicht durch eine spezifischere Appellation abgedeckt sind. Sämtliche in dieser AOC erzeugten Weine sind rote Cuvées aus den erwähnten roten Sorten. Die Qualität ist angesichts der Größe des Gebiets und der Erzeuger uneinheitlich. Im Allgemeinen langlebiger sind die Weine der Appellation Bordeaux Supérieur. Diese Appellation umfasst kein eigenes Anbaugebiet, sondern gilt für ausgewählte Zonen innerhalb der AOC Bordeaux. Die Produktionsstatuten sind strenger, die Hektarhöchsterträge niedriger (50 hl anstelle von 60) und der vorgeschriebene Mindestalkoholgehalt höher. Eine kleine Menge wird vom Bordeaux Clairet mit eigener AOC hergestellt. Innerhalb der AOC Bordeaux liegen auch die Rebflächen für den Bordeaux Clairet (etwa 420 ha), der aus den üblichen Rotweinsorten gekeltert und mittels kurzer Maischung nach dem Saignée-Verfahren zu rosafarbenen bis intensiv roten Roséweinen vergoren wird. Sie setzen die Tradition des von den Engländern so geschätzten French Claret fort. Der größere Teil der Roséweine aus Bordeaux wird jedoch unter der Appellation Bordeaux Rosé angeboten (Rebfläche etwa 1700 ha). Die Weine sind alle heller als die Clairets. Die Appellation Bordeaux Sec wurde ausschließlich für trockene Weißweine eingerichtet. Etwa 10 000 ha sind mit den traditionellen Weißweinsorten bestockt. Die Weine werden meist temperaturgesteuert vergoren und im Edelstahltank ausgebaut; sie sind frisch, fruchtig, leicht und nervig. Seit 1990 wird in Bordeaux Crémant de Bordeaux hergestellt, ein Schaumwein nach der Méthode Traditionnelle. Die Grundweine werden aus den üblichen weißen Bordeaux-Rebsorten komponiert, mit ein paar Anteilen an Ugni Blanc und Colombard als Dreingabe für mehr Spritzigkeit. Die Produktionsmenge ist allerdings im Vergleich mit fast allen anderen französischen Crémant-Herstellern gering (knapp 6000 hl pro Jahr).
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