Bardolino

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    Heller, granatroter Wein vom Ostufer des Gardasees (Venetien), der wegen seiner Leichtigkeit und der unkomplizierten Fruchtigkeit ein beliebter Sommerwein ist. Er besteht aus fast denselben Trauben wie der Valpolicella: Corvina (35 bis 65 Prozent) und Rondinella (10 bis 40 Prozent) als Basis, dazu je nach Belieben Molinara, Rossignola, Barbera, Sangiovese und Marzemino (zusammen max. 20 Prozent, jedoch keine Sorte mehr als 10 Prozent). Kommen die Weine aus der historischen Zone um den gleichnamigen Ort am Gardasee, dürfen sie die Bezeichnung Classico führen. Einige Erzeuger waren jedoch der Meinung, dass das qualitative Potenzial des Bardolino damit nicht ausgeschöpft ist. Insbesondere im Süden des Anbaugebiets, wo schon immer kräftigere Weine gewonnen wurden, entstand die Idee, einen dunkelfarbenen, strukturierteren Wein zu erzeugen. So erhielt der Bardolino Superiore (der 12 Vol. % Mindestalkohol aufweisen muss statt 10,5 Vol.%) den Status eines DOCG-Weins. Nach langen internen Auseinandersetzungen wurde festgelegt, dass er neben den traditionellen Sorten auch max. 20 Prozent Cabernet Sauvignon und / oder Merlot enthalten darf (jede Sorte jedoch nicht mehr als 10 Prozent). Diese Neuerung gilt seit dem Jahrgang 2001, übrigens auch für den einfachen Bardolino. Außerdem kann der Bardolino Superiore frühestens im November des auf die Lese folgenden Jahres in den Handel kommen. Exponenten dieser Stilrichtung sind v. a. die Weingüter Corte Gardoni, La Prendina-La Cavalchina, Corte San’Arcadio sowie der Weinriese Gruppo Italiano Vini. Weingüter wie Le Fraghe, Guerrieri-Rizzardi und Le Tende fürchten dagegen, dass der neue DOCG-Bardolino nichts mehr mit DOC-Bardolino zu tun hat. Sie erzeugen zwar auch dunkle, strukturierte Weine, bringen sie aber nicht als Bardolino auf den Markt.