Navarra

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    DO-Anbaugebiet im Norden Spaniens mit dem Zentrum Olite, das sich von den Ausläufern der Pyrenäen bis weit ins Ebro-Tal erstreckt. In Olite befindet sich auch die Forschungsanstalt EVENA (Estación de Viticultura y Enologia de Navarra). Die knapp 15000 ha große Region ist in erster Linie durch ihre einfachen, aber delikaten fruchtigen und trockenen Roséweine aus der Garnacha-Rebe bekannt geworden, die auch heute noch in großen Mengen gekeltert werden. Immer mehr Weingüter ersetzen die Garnacha durch die Tempranillo-Traube und erzeugen wohlstrukturierte Rotweine moderner Prägung, die teilweise mit großem Erfolg mit nichtheimischen Traubensorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot (z.B. Bodegas Viña Magaña Señorio de Otazu oder Principe de Viana), aber auch mit Mazuelo (Cariñena) und Graciano verschnitten werden bzw. aus Tempranillo mit ein wenig Garnacha und Cabernet Sauvignon kombiniert sind (z.B. Julián Chivite). Der Großteil der Weine wird als einfache Jóvenes vermarktet. Die wenigen Weißweine stammen aus Viura, Malvasía und Chardonnay. Das klimatisch und geographisch abwechslungsreiche Gebiet zählt heute zu den aufstrebendsten Spaniens, v.a. was Weine der gehobenen Mittelklasse anbelangt. Noch wird das Potenzial nicht ausgeschöpft: Es fehlt an klarem Profil und an einem „Zugpferd“, wie etwa Alejandro Fernandez im Ribera del Duero oder die fünf „Jungen Wilden“ im Priorato. Erzeuger wie Guelbenzu vermarkten ihre Weine seit 2002 nicht mehr unter der DO Navarra. Die ausgezeichnete Kellerei erzeugt u.a. Cabernet-Sauvignon-dominierte Cuvées mit Merlot und Tempranillo und keltert europäische Weine klassischen Zuschnitts: körperreiche, attraktive Weine mit voller Farbe, fruchtigen Primäraromen der Traube und vom Holzausbau sanft abgerundet.