auch Veredelung. Pfropfen eines Edelreises auf den Wurzelstock einer anderen Rebenspezies mit dem Ziel, eine reblausresistente Rebe zu erhalten, ohne geschmacklichen Eigenschaften einzubüßen. Dabei wird auf das etwa 30 Zentimeter lange, einjährige Wurzelstück (Unterlagsrebe) das (etwa 5 Zentimeter lange) Edelreis aufgepfropft und durch unterschiedliche Schnitttechniken miteinander verbunden. Wichtig für das gute Zusammenwachsen ist das Kambium, das (teilungsfähige) Bildungsgewebe der Pflanzen, das zusammengefügt werden muss. Die Propfung kann sowohl im Weinberg (Freilandveredelung) als auch in der Rebschule mit noch nicht bewurzelten Unterlagen (Tischveredelung) erfolgen. Früher wurde manuell, heute wird weitgehend maschinell veredelt. Die am häufigsten verwendeten Schnittformen sind: Jupiterschnitt, Kopulationsschnitt, Lamellenschnitt, Omegaschnitt und Zungenschnitt. Nahezu alle Weinbauländer der Welt arbeiten heute mit veredelten Reben, nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts die aus Amerika eingeschleppten Seuchen Reblaus und Mehltau verheerende Schäden angerichtet haben. Es gibt aber noch einzelne Gebiete und Länder (z.B. Chile, Portugal, Kanarische Inseln, Teile des Burgenlands und der Mosel), in denen unveredelte, wurzelechte Rebstöcke wachsen.
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