Kleines Insekt (Phylloxera vastatrix, Dactylasphaera vitifoliae), das aus Amerika stammt und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast den gesamten Rebenbestand der Welt vernichtet hat. Die Pflanzenlaus ist einer der gefährlichsten Feinde der europäischen Weinrebe Vitis vinifera. Die gelben, kaum 1,5 Millimeter großen Schädlinge leben an den Wurzeln der Rebpflanzen und schädigen diese durch Saftentzug und Galle bildenden Speichel, den sie beim Fressen absondern. Ihr Auftreten war der größte Einschnitt in der jüngeren Geschichte des Weinbaus neben dem Mehltau. Sie kamen über Rebpflanzen aus Amerika nach Europa und fraßen sich ab 1863 von Frankreich kommend durch die Weinberge Europas. Nationale Rebenbestände wurden auf Jahrzehnte vernichtet, da die Winzer kein Mittel gegen das Insekt besaßen. Bis 1920 sind 2,5 Mio. ha Reben der Reblaus-Katastrophe zum Opfer gefallen; etwa 80 Prozent der damals existierenden Sorten wurden ausgelöscht. Als um 1910 endlich ein Gegenmittel gefunden wurde, waren unzählige Rebsorten für immer verschwunden. Durch Pfropfreben wurden Millionen Hektar wieder aufgeforstet, indem man europäische Vinifera-Reise auf reblausresistente amerikanische Rebwurzeln aufpfropfte. Der heutige europäische Rebbau besteht überwiegend aus veredelten Pfropfreben.
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