Lang gezogenes Flusstal um den Willamette River im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon, berühmt für seine Pinot Noir-Weine, die zu den besten der gesamten Vereinigten Staaten gehören, aber auch für seinen Pinot Gris, der fast ausschließlich im Land getrunken wird. Der größte Teil der rund 150 Winerys liegt im Norden des Willamette Valley zwischen Portland und Salem sowie im Yamhill Valley, einem Seitental des Willamette River. Insgesamt ist das Tal 160 Kilometer lang und im Norden bei Portland fast 100 Kilometer breit. Nach Süden wird es schmaler, um an seinem Ende südlich der Großstadt Eugene auf wenige Kilometer zusammenzuschrumpfen. Es ist eines der kühlsten Anbaugebiete Nordamerikas. Das kühle Klima wird hervorgerufen durch kalte Luftströmungen und Regen, die den Weg vom Pazifik über die Coastal Range in die liebliche Hügellandschaft des Flusstals finden und so gute Voraussetzungen für frische, säurebetonte Weine mit ausgeprägter Aromatik schaffen. Allerdings kommt die Kühle hier nicht als Nebel, sondern als Luftströmung über die Coastal Range. Das größte klimatische Problem des Willamette Valley ist der Regen. Während die Sommer warm und trocken sind, kann der Regen, wenn er schon im September einsetzt, die Ernte bedrohen. In den meisten Jahren entgehen Pinot Noir und Pinot Gris der Feuchtigkeit, weil sie frühreife Sorten sind und die Lese bereits beendet ist, wenn der Regen einsetzt. Doch alle drei bis vier Jahre fallen sie ihm (teilweise) zum Opfer. Die Pinot-Noir-Weine sind blumiger und weniger alkoholschwer als ihre kalifornischen Pendants aus Los Carneros und Santa Barbara County. Die besten können sich, wie zahlreiche Blinddegustationen gezeigt haben, mit guten französischen Burgundern messen (ohne allerdings deren Langlebigkeit zu besitzen). Leider verhindern Übererträge und zu frühe Lese, dass alle 150 Winerys, die im Willamette Valley liegen, ein solches Niveau erreichen. Wichtige Erzeuger sind Adelsheim, Amity, Archey Summit, Argyle (Schaumwein), Bethel, Cristom, Drouhin, Elk Cove, Hamacher, Rex Hill, Ken Wright.
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