Bundesstaat der USA im Nordwesten des Landes am Pazifischen Ozean. Qualitativ ein bedeutender Weinproduzent der Vereinigten Staaten, ist quantitativ der Anteil an der Weinproduktion des Landes gering: nur knapp 4900 ha sind mit Reben bestockt. Zwar wachsen Oregons Weinberge beständig, doch machen sie noch nicht einmal 1,5 Prozent der Rebfläche der USA aus. Weißwein stellt mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Produktion. Pinot Gris führt mit deutlichem Abstand vor Chardonnay. Dazu kommen kleine Mengen Riesling, Gewürztraminer, Pinot Blanc und Müller-Thurgau. Der größte Teil der Reben wächst im Tal des Willamette River südlich der Hauptstadt Portland, einer ausgeprägten Cool Climate Area. Bei den roten Sorten dominiert eindeutig die Pinot Noir-Traube. Sie ist für das kühle Klima mit den starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht wie geschaffen und ergibt expressiv fruchtige Weine mit Himbeer- und Pflaumenaromen sowie mit feiner Würze. Merlot wird nur in geringer, Cabernet Sauvignon in noch geringerer Menge angebaut. Unter den alternativen roten Sorten ist die Syrah die einzige, die nennenswerte Zuwachsraten aufweist. Ein wichtiger Grund für die Pinot-Noir-Monokultur sind die Herbstregen, die manchmal schon im September einsetzen und verhin-dern, dass Cabernet Sauvignon, Merlot und andere Sorten ausreifen können. Allein die frühreife Pinot Noir kann in den meisten (nicht allen) Jahren gesund eingebracht werden. Oregon ist ein Land ohne lange Weinbaugeschichte und ohne große Weinindustrie. Ungefähr 220 (kleine) Winerys zählt das Land. Die meisten liegen im Willamette Valley, das praktisch am südlichen Stadtrand von Portland beginnt und sich bis über Eugene nach Süden hinaus hinzieht. Fast die Hälfte der Weinberge ist dort mit Pinot Noir bestockt. Die Geschichte des modernen Weins beginnt erst im Jahr 1961, als das Weingut Hillcrest bei Roseburg gegründet wurde. 1975 erregten die Pinot-Noir-Weine aus dem Willamette Valley erstmals internationales Aufsehen. Wenige Jahre später ließen sich der aus dem Burgund stammende Négociant Robert Drouhin und der australische Schaumwein-Pionier Brian Croser (Petaluma) im Tal nieder. Seitdem hat sich die Rebfläche vervierfacht. Südlich von Willamette liegt das Umpqua Valley (bei Roseburg), in dem das Klima etwas wärmer, v. a. aber trockener ist. Dort wird neben Chardonnay, Riesling und Pinot Noir auch Cabernet Sauvignon angebaut. Weiter südlich liegen die AVAs Rogue Valley (bei Cave Junction) sowie das Applegate Valley (bei Medford und Ashland). Dort wird, von kleinen Mengen Cabernet Franc und Merlot abgesehen, nur Weißwein angebaut. Im Norden Oregons an der Grenze zum Bundesstaat Washington liegen die warmen Anbaugebiete Columbia Valley und der kleine Anbaubereich Walla Walla Valley. Dort findet man die größten Bestände Oregons an Merlot, Zinfandel und Cabernet Sauvignon.
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