US-amerikanischer Bundesstaat in Neuengland an der amerikanischen Ostküste, mit einer kleinen, aber beachtenswerten Weinproduktion (ca. 300 000 Kisten pro Jahr). Etwa 60 Winerys gibt es. Die besten liegen am Fuß der Blue Ridge Mountains, rund um das Städtchen Charlottesville und Monticello, dem Landsitz des ehemaligen Präsidenten Thomas Jefferson. Trotz des Schutzes der Vorberge der Apalachen ist das Klima nicht einfach für den Weinbau. Die Sommer können zu heiß und zu feucht sein, die Winter zu kalt. Oft gibt es im Spätsommer, also kurz vor der Lese, Hurrikans, die in den Weinbergen schwere Schäden anrichten. Das Gebiet steht als Erzeuger von Qualitätsweinen erst am Anfang. Seit Mitte der 1990er Jahre steigt die Erntemenge stetig und hat sich inzwischen etwa verdoppelt. Dabei profitiert die Anbauregion von der Nähe zur amerikanischen Hauptstadt Washington und von der Lage an der Touristenstrecke »Historic Triangle«, die Washington, Colonial Williamsburg und die Thomas-Jefferson-Pilgerstätte Monticello verbindet und wichtige Schlachtfelder des amerikanischen Bürgerkriegs mit einschließt. Fast die gesamte Weinproduktion wird im Land selbst, als Souvenir und oft direkt ab Weingut, verkauft. Im Hinblick auf Rebsorten und Anbauflächen ist man noch in der Experimentierphase. Bei den Weißweinen wird am häufigsten Chardonnay gekeltert. Bessere Qualitäten mit mehr Charakter ergeben jedoch Viognier und Marsanne. Auch Gewürztraminer gelingt recht gut. Bei der Herstellung von Rotweinen dominieren die klassischen Bordeaux-Sorten: Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, doch auch die italienische Sorte Barbera und die französische Mourvèdre werden gekeltert.
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