Côte Rôtie

    0
    15

    Erstklassiges französisches Anbaugebiet (AOC) an der nördlichen Rhône, einige Kilometer südlich der Stadt Vienne. Einer plötzlichen Biegung nach Südwesten, die die Rhône bei Vienne nimmt, verdankt die Côte Rôtie ihren Wein, der zu den feinsten Rotweinen der Welt zählt. Die Appellation stellt ausschließlich Rotwein her. Auf stark sonnenbeschienenen Schiefersteilhängen entsteht ein ungemein komplexer, wuchtiger Spitzenwein. Er wächst auf 200 ha steil zum Fluss abfallenden Hängen, die mit Syrah bestockt sind. Um sein bisweilen animalisches, strenges Aroma und den Tanninreichtum zu mildern, dürfen ihm bis zu 20 Prozent weiße Viognier-Trauben zugegeben werden (in der Praxis max. 5 Prozent). Côte Blonde und Côte Brune sind Unterzonen mit verschiedenen Böden, wobei die Côte Blonde die feineren, die Côte Brune die körperreicheren Weine erbringt. Traditionell werden die Weine beider Zonen miteinander verschnitten. Einige der besten Winzer füllen sie jedoch unverschnitten ab. Herausragende Erzeuger sind Chapoutier, Guigal, Ogier, Rostaing.

    Vorheriger ArtikelCheverny
    Nächster ArtikelFederspiel
    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.