Mittelalterlicher Weinbauort an der Dordogne und gleichnamige Rotwein-Appellation im Bordeaux-Gebiet. In Saint-Émilion werden die Weine traditionell aus je einer Hälfte Merlot und Cabernet Franc gewonnen. In den letzten Jahren war jedoch eine deutliche Zunahme des Merlot-Anteils festzustellen. Geologisch besteht die mit 5500 ha große Appellation aus zwei Anbaugebieten: dem Hochplateau mit sandig-kieselsteinhaltigen Böden und den Côtes, den Hängen rund um den Ort, wo kalkhaltiger Sandstein den Untergrund bildet. Die Weine vom Hochplateau, wo sich die Böden schneller erwärmen, sind üppiger, alkoholreicher und reifer im Tannin als die zarteren, würzig-mineralischen Côtes-Weine. Sie enthalten oft mehr Cabernet Franc (hier auch Bouchet genannt), nicht selten auch einen mehr oder minder großen Anteil an Cabernet Sauvignon. Legendär ist ihre Langlebigkeit. Die besten Vertreter der Hochplateau-Weine sind Cheval Blanc und Figeac, während in den Côtes z. B. Ausone, La Magdelaine, Canon, Beausé-jour-Bécot, Canon-La-Gaffeliere, Troplong-Mondot, Le Terte-Rôtebeuf und La Mondotte liegen. 1996 wurden zuletzt 55 Güter als Grands Crus Classés eingestuft, elf Güter in die darüber liegende Klasse der Premiers Grands Crus Classés (Stufe B). Zwei Weingüter gehören zur Kategorie Premier Grand Cru Classé (Stufe A): Château Ausone und Château Cheval-Blanc.
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