Hochkultur
Erziehungssystem, um 1930 in Österreich von Lenz Moser III. entwickelt, das den Weinbau des Landes revolutionierte und die Basis für eine ertragreiche Bewirtschaftung der Rebberge gelegt hat. Dabei werden die Rebschenkel an einen bis zu 1,40 Meter hohen Drahtrahmen gebunden, sodass die Laubwand stets gut belichtet ist und die Trauben vor Bodenfeuchtigkeit geschützt sind. Gleichzeitig erlaubt die Hochkultur ein rationelles Arbeiten im Weinberg. Sie ermöglicht sogar den maschinellen Laubschnitt und die maschinelle Lese. Nachteilig ist dagegen die große Standweite der Reben (ca. 3000 Stöcke / ha) und die daraus resultierende hohe Ertragsbelastung des einzelnen Rebstocks. Für Spitzenqualitäten ist die Hochkultur daher nicht geeignet und verliert zunehmend an Bedeutung. Heute wird sie häufig als »Arme-Leute-System« apostrophiert.