Kulturfragen

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    Die neue gegen die alte Welt ist nicht erst seit den Rumsfeld-Kommentaren manchmal wie ein kleiner Kampf der Kulturen. Europäer sonnen sich gerne in einer gesellschaftlich akzeptierten Form des Antiamerikanismus, die da lautet: von bestimmten kulturellen Praktiken haben Amerikaner eben keine Ahnung. Gehört da neben Kunst, Essen, “savoir vivre” (was auch immer man damit konkret meint) auch Wein dazu?

    Frankreich ist auf jeden Fall das Land, das im allgemeinen am ehesten mit Wein identifiziert wird. Das Glas Wein zum Essen ist selbstverständlicher Teil des Alltags, das oft erwähnte “French paradox” deutet auf den regelmäßigen Weinkonsum. Dem durchschnittlichen Franzosen wird mehr Weinwissen zugeschrieben als anderen Europäern.  Den USA wird hingegen Wein als ein Nischeninteresse nachgesagt, das vielleicht höchstens eine gewisse Elite in Kalifornien und New England interessiert. Soweit die Klischees.

    Schon die Popularisierung des “French Paradox” ließ in Amerika den Rotweinkonsum steigen, und jetzt diese Schlagzeile: “U.S. Passes France as World’s Biggest Wine-Consuming Nation“. Das kann doch nicht stimmen?

    Tut es auch nicht ganz. Denn die Einwohnerzahl der USA ist fünfmal so groß wie die Frankreichs, und von einem größeren Konsum pro Einwohner kann natürlich noch keine Rede sein. Trotzdem ist die Entwicklung erstaunlich:

    “Wine is really gaining traction in the U.S. — it’s becoming an accepted part of everyday life,” Fredrikson said in an interview. “That’s a radical change over the past two decades.”

    Vielleicht der Anfang einer Entwicklung, die kulturelle Stereotypen auf Dauer ändern wird.

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