Wein-im-Glas

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    Via Vinum bin ich auf folgende Idee gestoßen, die nach dem gestrigen Posting sicher den Eindruck vermittelt, englische Supermarktketten seien der Untergang des Abendlandes. Dr. Vino hat seinerseits recht, dass gegen diese neue Art des Weintrinkens die alten Debatten über die Vorteile des Korkens oder anderen Verschlussmöglichkeiten reichlich kleinlich wirken: die Flasche ist bei “Le Froglet” nämlich sowieso passé!

    Laut Marks & Spencer verkauft sich das Ganze – ein Einweg-Plastikglas mit einer “Portion” Wein, verschlossen wie ein Joghurtbecher – ziemlich gut. Klar, die ganze Sache ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, und wahrscheinlich für die meisten Weintrinker noch schwerer zu schlucken als die Bag-in-Box-Weine, die seit einiger Zeit auf dem Vormarsch sind.

    Außerdem fällt beim “Froglet” auch der Vorteil der Umweltverträglichkeit weg, welche die Bag-in-Box-Idee immerhin für sich reklamieren konnte, stattdessen machen einzelne Plastikgläser plus Verschluss viel mehr Müll als Flaschen. Ich kann mir aber trotzdem nicht helfen: irgenwie verstehe ich schon, dass sich das Froglet verkauft. Und das liegt einzig und allein an der Portionierung. Man hat schon ein Problem, wenn man alleine Wein trinken möchte – eine ganze Flasche ist einfach zu viel, und danach? In den Kühlschrank mit der Flasche, wobei ich persönlich immer das Gefühl habe, ich verschwende den Wein damit (und aufgetrunken wird er auch nicht unbedingt zeitnah)?

    Klar, der Wein schmeckt sicher nicht – allein der Verschluss, und dann auch noch aus dem Plastikglas! – aber die Erfindung hat trotzdem ihre Berechtigung. Könnte man dieses Dilemma denn nicht stilvoller und mit trinkbarem Wein lösen?

    P.S. Unter dem seltsam irreführenden Namen “Bella Italia” (für Deutsche als italienisch vermarktet, für Engländer französisch?) gibt es Wein im Glas auch in Deutschland, oder wenigstens wurde es hier bei uns in München gesichtet.

    1 Kommentar

    1. Na ja…. Wein aus dem Plastikbecher so “à la Coupe Chantilly”? Grundsätzlich entlockt mir dies nur ein Schmunzeln bis auf eine, für mich durchaus denkbare Einsatzmöglichkeit bei längeren Zugreisen: Wie oft haben wir uns (mein Mann und ich) schon vorgenommen, den Apéritif im Zug zu geniessen. Eine ganze Flasche wäre jedoch zu viel und auch zu schwer zum Mittragen, ganz abgesehen von den Gläsern… Prosecco aus der Dose? Auch nicht das höchste der Gefühle… also wieso nicht ein “Coupe de vin”?.
      M. Hager

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