Gewissermaßen als Nachtrag zu meinem letzten Blogpost, finde ich es interessant, über die Entwicklungen nachzudenken, die Jens Priewe auf der ProWein beobachtet hat. Ich finde es zunächst generell wichtig, mal daraufhin zu weisen, dass der Weinfachhandel nicht nur aus hilflosen Idealisten besteht, denen die Supermärkte und Discounter beständig die Kundschaft abgraben.
Es ist leicht, sich in die Pose des Underdogs zu werfen, der gegen die großen, bösen Ketten eh nichts ausrichten kann. Klar, es gibt gewisse Vorteile, die der LEH nunmal hat, und ein bestimmtes Segment der Weinkäufer wird der Fachhandel aus diesen Gründen auch nicht zurückgewinnen können.
Aber das betrifft ja durchaus nicht die gesamte Zielgruppe. Und bei denen macht der Fachhandel auch so manches falsch. Die Weinkenner, die hier verloren gehen, sind eben nicht mit maßlos überteuerten Billig-Weinen zu gewinnen. Wie die Analyse von Paula Bosch zeigt, kann eben auch ein Wein der 9 Euro kostet zu teuer sein.
Aber diese grundlegende Erkenntnis scheint eben im deutschen Fachhandel noch nicht so richtig angekommen zu sein. Die Vorgabe lautet nicht: um jeden Preis unter zehn Euro bleiben. Sondern: interessante Weine zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis anbieten.
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