Grog selber machen – Die besten Rezepte für den Seefahrer-Rum

Weihnachts grog mit Deko
Grog ist eines der beliebtesten Wintergetränke schlechthin. Wir zeigen Ihnen die besten Rezepte, damit Sie Zuhause ganz einfach Ihre eigene Variante zubereiten können und versorgen Sie mit den wichtigsten Infos rund um das Thema Grog.

Grog – das haben Sie sicher schon ein­mal gehört. Wenn Sie aller­dings noch nicht genau wis­sen, was es damit auf sich hat oder gar auf der Suche nach einem lecke­ren Rezept sind, sind sie hier gold­rich­tig.

Bei Grog han­delt es sich um ein sehr altes Misch­ge­tränk aus ledig­lich drei Zuta­ten. Die­se sind Was­ser, Zucker und Rum. Grog zählt bei uns zu den belieb­tes­ten Win­ter­ge­trän­ken und wird dem­nach tra­di­tio­nell heiß und über­wie­gend in der kal­ten Jah­res­zeit getrun­ken. Im Nor­den Deutsch­lands, beson­ders in der Regi­on um Flens­burg zählt Grog aller­dings das gan­ze Jahr über zu den Lieb­lin­gen. Dem­nach soll der Grog im Win­ter wär­men und im Som­mer den Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied zwi­schen Kör­per und Außen­tem­pe­ra­tur sen­ken. Auch wenn die­se Weis­heit eher mit einem Augen­zwin­kern zu genie­ßen ist, zeigt sie, dass Grog das gan­ze Jahr über beliebt ist. Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekom­men sind, fin­den sie hier die bes­ten Rezep­te für Ihren eige­nen Grog.



Grog Basis Rezept: „Rum muss, Zucker darf, Wasser kann”

Wei­ter oben haben wir die bekann­tes­ten und belieb­tes­ten Grog-Rezepte zum sel­ber machen vor­ge­stellt. Neben die­sen Rezep­ten gibt es noch eine enor­me Viel­zahl an unter­schied­li­chen Rezep­tu­ren, Vari­an­ten und Zusam­men­set­zun­gen. Die­ser Umstand ist sicher­lich der Tat­sa­che geschul­det, dass es wohl kaum ein ein­fa­che­res Rezept gibt, als das für den Basis-Grog. Hier­für braucht es ledig­lich Was­ser, Rum und Zucker.

50 Shades of Grog – wür­zen Sie ihren Grog doch auch mal mit Win­ter­li­chen Gewür­zen.

Misch­ver­hält­nis­se, Zube­rei­tung oder die Aus­wahl wei­te­rer Zuta­ten sind dabei jedem ganz frei über­la­sen. Schon vor rund 200 Jah­ren, gab es den Ur-Grog in unter­schied­li­chen Stär­ken und Misch­ver­hält­nis­sen. Es haben sich sogar mit der Zeit eige­ne Begrif­fe dafür eta­bliert. (Was ein “West­nord­west” lesen Sie hier).

Im Nor­den des Lan­des kennt man neben dem Grog auch noch den „stei­fen Grog”.  Für die­se Bezeich­nung gibt es gleich meh­re­re Erklä­run­gen. Zum einen wird ein Grog als steif bezeich­net, wenn der Alko­hol­ge­halt so hoch ist, dass der Löf­fel dar­in ste­hen bleibt. Zum ande­ren kennt man im an der See auch eine „stei­fe Bri­se” für sehr star­ke Win­de. Das glei­che Prin­zip wur­de auch auf den Grog über­tra­gen. Ein stei­fer Grog ist ein sehr star­ker Grog, bei dem eine gro­ße Men­ge Rum hin­zu­ge­geg­ben wur­de.

Dass man es mit den Rezep­tu­ren nicht ganz so genau neh­men soll­te, zeigt auch der fol­gen­de Spruch über den Grog. Dem Sprich­wort nach heißt es:

„Rum muss, Zucker darf, Was­ser kann”

Machen Sie Ihren Grog so wie Sie ihn möch­ten und sei­en Sie ger­ne krea­tiv – egal ob Sie es mil­der oder doch etwas „stei­fer” bevor­zu­gen. Pro­bie­ren sie es doch auch mal mit ein paar win­ter­li­chen Gewür­zen: Zimt, Nel­ken, Kar­da­mom und Co. geben auch eine sehr gute Figur im Grog ab.

Grog in jeg­li­cher Form: Auf den rich­ti­gen Rum kommt es an

Auch wenn Grog ver­meint­lich ein Misch­ge­tränk ist, so soll­te man nicht den Feh­ler machen und zu bil­li­gen und min­der­wer­ti­gen Zuta­ten grei­fen. Das fer­ti­ge Pro­dukt ist näm­lich immer nur so gut wie sei­ne Basis­zu­ta­ten. Beim Grog ist es aller­dings beson­ders wich­tig, dass der Rum von guter Qua­li­tät ist, da er (je nach Geschmack) mit Was­ser ver­dünnt wird. Da die­ses bekannt­lich geschmack­los ist, ist es umso wich­ti­ger, dass der ver­wen­de­te Rum einen ordent­li­chen Cha­rak­ter besitzt und auch noch nach der Ver­dün­nung geschmack­lich zu über­zeu­gen weiß. Hier­für eig­nen sich natur­ge­mäß kräf­ti­ge dunk­le Rums, von denen auch im ver­dünn­ten zustand ein Eigen­ge­schmack erkenn­bar bleibt. Da der Grog mit hei­ßem Was­ser zube­rei­tet wird, ist es oft der Fall, dass bei der Ver­wen­dung von ein­fa­chen Rum der Alko­hol über­mä­ßig stark zum Vor­schein kommt und nur noch wenig Geschmack übrig bleibt.


Weitere winterliche Punsch- und Glühwein-Rezepte:

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Order to Captains No. 349: Die Geburtsstunde des Grog

Im Jah­re 1740 war Edward Ver­non Ober­be­fehls­ha­ber der kari­bi­schen Flot­te der Roy­al Bri­tish Navy. Sein Erkennungs- und Mar­ken­zei­chen war es, dass er stets Män­tel und Anzü­ge aus Gro­gram trug. (Gro­gram, engl. gros­grain, bezeich­net einen gro­ben alter­tüm­li­chen Stoff aus Sei­de, Mohair und Wol­le). Sei­ne Vor­lie­be für die­sen Stoff brach­te Edward Ver­non den Spitz­na­men „Old Grog“ ein.

Damals gehör­te die Aus­ga­be von hoch­pro­zen­ti­gem Rum fest zur Ver­pfle­gung der bri­ti­schen Mari­ne. Dadurch kam es in regel­mä­ßi­gen Abstän­den zu alko­hol­be­ding­ten Aus­fall­erschei­nun­gen und einer ver­rin­ger­ten Dis­zi­plin unter den See­män­nern, wes­halb Edward Ver­non („Old Grog“) beschloss, die­se Pra­xis zu ändern. Dar­um ver­füg­te „Old Grog“ am 21. August 1740 per Anwei­sung an sei­ne Kapi­tä­ne, dass die täg­li­che Rati­on Rum zukünf­tig nur noch mit Was­ser ver­dünnt aus­ge­ge­ben wer­den darf. Außer­dem soll­ten Limetten- oder Zitro­nen­saft und Zucker hin­zu­ge­ge­ben wer­den um die Vit­amin­zu­fuhr zu erhö­hen und für einen bes­se­ren Gesund­heits­zu­stand inner­halb der Trup­pe zu sor­gen.

Die­se „Schnaps-Idee“ wur­de im Jahr 1755 sogar in die offi­zi­el­len Sta­tu­ten der Roy­al Navy über­nom­men.

Grog Mischungsverhältnisse – Den Himmelsrichtungen zum Dank

Die­ses Ritu­al wur­de dar­auf­hin über 200 Jah­re lang bis zu zwei­mal täg­lich durch­ex­er­ziert. Das Ritu­al hat sich mit der Zeit kaum ver­än­dert. Anders die aus­ge­ge­ben Men­gen und Mischungs­ver­hält­nis­se. So haben sich über die Zeit unter­schied­li­che Aus­drü­cke für bestimm­te Misch­ver­hält­nis­se ein­ge­bür­gert. Die­se waren wie folgt:

Nord: Rum pur

Nord­nord­west: 3 Tei­le Rum – 1 Teil Was­ser

Nord­west: 1 Teil Rum – 1 Teil Was­ser

West­nord­west: 1 Teil Rum – 3 Tei­le Was­ser

West: Was­ser pur

Groggy sein: Das Ergebnis von zu viel Grog

Der Aus­druck „grog­gy” kommt übri­gens eben­falls vom berühm­ten Grog. Denn nach zu viel davon waren die See­leu­te erschöpft, müde und lust­los – eben grog­gy.

Weinkenner Bonus Wissen

Nicht nur unter Vize-Admiral Edward Ver­non war Rum „offi­zi­el­les“ Getränk der Roy­al Bri­tish Navy. Auch in ande­ren Län­dern war es üblich der Mari­ne Rum als Ver­pfle­gung mit­zu­ge­ben. Dazu zähl­ten auch die heu­ti­gen Groß­mäch­te Russ­land, Kana­da und Frank­reich. In den USA wur­de die Aus­ga­be von Rum in der Mari­ne bereits 1862 abge­schafft. In Deutsch­land ist dies ver­gleichs­wei­se gar nicht so lan­ge her.  Hier hat es bis zum II. Welt­krieg gedau­ert, bis Rum aus dem Ver­pfle­gungs­plan der Wehr­macht ver­schwun­den ist.

2 Kommentare

  • Schon mal auf­ge­fal­len, dass Grog meist eine gel­be Far­be hat?
    Ich bin Eri­ka aus Kiel und lebe seit 25 Jah­ren in Denia/Land Valen­cia.
    Hier gab es mal (1248) einen wich­ti­gen König, (Jau­me I), der die Han­dels­häu­ser im medi­ter­ra­nen Raum zu ver­bin­den such­te, ähn­lich den Han­dels­prin­zi­pi­en der Han­se in der Ost­see. Er sprach Valen­cia­no, (einen Dia­lekt des heu­ti­gen Spanisch-Castellano) und befahl jedem Händ­ler sei­ner Han­dels­bru­der­schaft im Mit­tel­meer, ob er nun Grie­che, Ita­lie­ner, Ara­ber oder Tür­ke etc war, in sei­nem Dia­lekt bis min­des­tens drei oder auch ein biss­chen wei­ter zäh­len zu kön­nen, denn sie han­del­ten mit gewis­sen Anzah­len von Ton­krü­gen voll mit Oli­ven­öl und ver­schie­de­nen Wein­sor­ten, mit hier abge­bau­tem Salz, mit Obst­ker­nen fuer die Alko­hol­her­stel­lung, mit Rosi­nen und gewis­sen Men­gen von Kis­ten mit Trau­ben und Man­deln, mit Säcken von hier ange­bau­tem Reis (z. B. Pego)ningúnav etc.
    Bis zum heu­ti­gen Tag fin­den unse­re Archäo­lo­gen z. B. in der Bucht von Denia (und nicht nur hier vor mei­ner Haus­tür) Ueber­res­te gesun­ke­ner Han­dels­schif­fe mit ihrer kom­plet­ten Ladung intakt, die minu­ti­ös von unse­ren Wis­sen­schaft­lern stu­diert und in unse­ren Muse­en gesam­melt wer­den.
    Natür­lich muss­te ein Kapi­tän sei­ne Mann­schaft auch damals schon bei Lau­ne hal­ten und gab alko­ho­li­sche Getra­en­ke aus, wenn sie das Schiff sicher durch die vie­len Stür­me manö­vrier­ten.
    Nun ZURÜCK zum GROG : es ist das valen­zia­ni­sche Wort fuer die Far­be GELB.
    In den vie­len nach­fol­gen­den Jahr­hun­der­ten lan­de­ten die Schif­fe aus Valen­cia auch in Ham­burg, Bre­men und wei­ter in die Ost­see hin­ein…
    mit Rosi­nen zuerst aus dem Ori­ent und den valen­zia­ni­schen Umschlag­hä­fen bis zum heu­ti­gen Tag auch mit Apfel­si­nen und Man­deln aus unse­ren Plan­ta­gen ….
    An Bord gibt es auch immer noch den GROG, das gel­be Getränk mit Rum aus den frü­he­ren spa­ni­schen Kolo­ni­en.

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