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Tipp für die Hochzeitsfeier: personalisierte Weinetiketten

Wein spielt bei Hochzeiten eine wichtige Rolle. Er ist der Begleiter zum Essen, wird aber auch gerne nach dem Menü noch weiter getrunken. Die Flaschen stehen entweder auf der eingedeckten Tafel oder werden von Kellnern hereingetragen. Die Etiketten sind dem Brautpaar und seinen Gästen also permanent präsent.

Flaschenetiketten: Bedeutung und Pflichtangaben

Es wurde bereits in einem anderen Beitrag ausführlich geschildert, dass Weinetiketten weit mehr sind als eine reine Informationsgrundlage. Sie bieten einen gewissen Wiedererkennungswert für den Erzeuger und die produzierten Inhalte. Der Genießer kann bereits die Geschmacksrichtung des Weins beim Blick auf das Label erahnen. Manche Flaschenetiketten muten beinahe wie kleine Kunstwerke an. Natürlich gibt es verschiedene Pflichtangaben, die auf Weinetiketten auftauchen müssen. Dafür wird offiziell die Rückseite genutzt. Das vordere Etikett dient als Präsentationsgrundlage beispielsweise für das Logo des Winzers.

Zu den Pflichtangaben auf Weinen gehören:

  • Mengenangabe in Litern
  • Alkoholgehalt
  • Herkunft
  • Hersteller oder Abfüller
  • Sulfite
  • amtliche Prüfnummer

Auf vielen Weinetiketten sind Jahrgang und Rebsorten nachzulesen. Der Gesetzgeber schreibt auch hier einige Punkte vor. So darf der Jahrgang nur dann erwähnt werden, wenn mindestens 85 Prozent der verwendeten Trauben aus dem angegebenen Jahr stammen. Bei den Rebsorten gilt Ähnliches. Es müssen mindestens 85 Prozent der Trauben zu der entsprechenden Sorte gehören. Zusätzlich ist es wichtig, dass die angegebene Rebe geschmacksprägend ist. Falls eine andere Traube durch ihre Dominanz den Geschmack stark beeinflusst, muss die Angabe der Rebsorte entfallen.

Erzeuger versus Abfüller

Noch ein paar Worte zum Hersteller beziehungsweise Abfüller dürfen nicht fehlen. Als Erzeuger gilt derjenige, der seine eigenen Trauben zu Wein verarbeitet. Dagegen kauft ein Abfüller den Wein ein. Entweder füllt er den erworbenen Wein tatsächlich nur ab oder er produziert aus fremden Trauben beziehungsweise fremden Most seinen eigenen Wein. In beiden Fällen tritt er auf dem Etikett lediglich als Abfüller auf.

Übrigens: Das erste Weinetikett aus der Druckerpresse stammt von Schloss Johannisberg aus dem Jahre 1822. Es zeigt das herrschaftliche Gemäuer des Schlosses sowie die umliegenden Weinberge. Flaschenbeschriftungen sind aber kein neuzeitliches Phänomen. Bereits vor 6000 Jahren brachten die Sumerer Rollsiegel an ihren Weingefäßen an. Auch Griechen und Römer kennzeichneten ihre Weine mit Namen. Dafür ritzten sie wahlweise Angaben in die Tongefäße oder brachten Anhänger an den Weinamphoren an. Diese Tradition hielt sich bis ins Mittelalter. Château Mouton-Rothschild in Bordeaux hat dann später die Künstleretiketten eingeführt, und zwar erstmals im Jahre 1945. Seitdem wurde und wird jedes Jahr ein anderer Künstler beauftragt, das Etikett des Grand Vin zu gestalten. Unter den Künstlern finden sich weltberühmte Stars wie Dali, Chagall, Koons und Picasso. Alle bisherigen Etiketten sind auf der Webseite chateau-mouton-rothschild.com zu bestaunen.

Individuelles Design für die eigenen Flaschenetiketten

In den letzten Jahren kristallisiert sich bei der Etikettengestaltung ein neuer Trend heraus. Die Hochzeitspaare kreieren ihr eigenes Label für die Hochzeitsweine, die sie gewählt haben. Dabei können sie sich natürlich durch die Etiketten von Château Mouton-Rothschild inspirieren lassen. Doch sollten sie ein paar Punkte beachten, zu denen das Grafiker-Team von karten-paradies.de rät:

  • Das Design des Hochzeitsetiketts sollte auf ähnliche Farben zurückgreifen wie die Tisch-, Menü- und Einladungskarten. Es ist möglich, eine hellere oder dunklere Schattierung zu wählen. Die Farbfamilie sollte aber beibehalten werden.
  • Gut und stimmig ist es auch, wenn sich Motive und Symbole der Hochzeitsdekoration auf dem Label wiederholen. Die Herzen auf der Save-the-Date-Karte sind auch auf dem Kirchenheft und dem Weinetikett zu finden.
  • Gleiches gilt für die verwendeten Schriftarten. Sie sollten auf allen Drucksachen der Hochzeit ähnlich oder am besten gleich sein. Es wirkt chaotisch, wenn die Tischnummer in geschwungener Kalligrafie geschrieben ist, während für das Weinetikett ein ultramoderner Font gewählt wird.
  • Womit das Brautpaar garantiert für Begeisterung sorgen wird, ist ein hübsches Foto auf den Flaschen. Vielleicht gab es ein professionelles Verlobungsshooting? Dann sollte daraus ein Schnappschuss gewählt werden.
  • Schliesslich muss das Label perfekt sitzen. Am besten hat es die exakt gleichen Maße wie das Original. In diesem Fall kann es einfach auf das ursprüngliche Etikett draufgeklebt werden. Gestaltet sich das schwierig, sollten zunächst die Labels der Flaschen abgelöst werden. Danach kann das neue Etikett aufgetragen werden. Je nach Anzahl der Flaschen kann das viel Arbeit bedeuten. Deshalb ist es sinnvoll einen Anbieter zu finden, der passende Größen der Weinlabels anbietet.

Notwendige Punkte auf Weinetiketten zur Hochzeit

Obwohl es gesetzliche Vorschriften zum Bedrucken der Weinetiketten gibt, spielen diese für den Hochzeitswein keine Rolle. Das Brautpaar ist weder Abfüller noch Erzeuger des Weines und hat deshalb bei der Etikettenbeschriftung freie Hand. Trotzdem sind die formellen Angaben auf Weinflaschen sehr hilfreich. Deshalb empfiehlt es sich, mindestens folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Handelt es sich um Rot-, Weiß- oder Roséwein?
  • Ist der Geschmack lieblich oder trocken?
  • Welchen Alkoholgehalt hat der Wein?

Selbstverständlich dürfen auch Erzeuger, Jahrgang, Rebsorte und andere Details auf den Weinetiketten abgebildet werden. Hier liegt die Entscheidung beim Brautpaar.

Auch der Name des Brautpaares darf nicht fehlen

Zusätzlich sollten noch die Namen der Brautleute und mindestens das Hochzeitsdatum auf dem Label landen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Weinflaschen als Gastgeschenke gedacht sind. So liefert das Etikett eine wertvolle Erinnerungsstütze an das schöne Ereignis. Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten der Gestaltung. So kann beispielsweise ein Spruch das Label zieren. Gern gewählte Zitate auf Hochzeitsetiketten sind:

  • “Der Wein ist Gottes zweitbestes Geschenk an den Mann” (Ambrose Gwinnett Bierce)
  • “Im Weine spiegelt sich die Welt so schön! Wer fastet und klügelt, wird`s nimmer verstehn. Drum Flaschen entsiegelt und Herzen entzügelt und Geister beflügelt zu himmlischen Höhn” (Paul Heyse)
  • “Der Wein ist die Poesie der Erde” (Mario Soldati)
  • “Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse” (Salvador Dali)

Allerdings darf das Label nicht zu voll und zu unübersichtlich werden. Sonst verliert es rasch seinen Reiz. Bei den Anbietern von personalisierten Weinetiketten kann der Entwurf vor dem Druck angeschaut und gegebenenfalls geändert werden. Teilweise ist es auch möglich, sich ein Musterexemplar vorher zusenden zu lassen.

Am Ende wird der Etikettenentwurf noch einmal kontrolliert

Aber auch Designer sind manchmal betriebsblind. Bevor die Bestellung der personalisierten Flaschenetiketten in Auftrag gegeben wird, wirft besser ein Unbeteiligter einen Blick auf das Muster: ein Verwandter oder Bekannter, der selbst Ahnung von Gestaltung hat. Auch Rechtschreibung und Grammatik des Textes sollten unbedingt kontrolliert werden. Ein Tippfehler beim Namen der Brautleute oder der Weinsorte wäre peinlich. Sind etwaige Fehler ausgebessert und findet das Design Anklang, wird es bestellt. Soviel ist sicher: Die Hochzeitsgäste werden große Augen beim Anblick der Weinflaschen machen.

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