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Octomore 06.2 vs. 07.4

Mal wieder zwei der stärksten Islay-Raucher: Heute steht ein „neues Finish“ bereit – das Eau-de-Vie Limousin Oak finish beim Octomore 06.2 (for Travel Retail Exclusive) und die neueste Abfüllung des Octomore 07.4 als Virgin Oak & 1. Fill Bourbon. Ob die neuen „Versuche“ erfolgreich waren, jetzt hier.

Und hier noch einmal die Verkostungsnotizen der Octomore-Vorgänger:


Tasting Notes


Octomore 05y 08-13 OB 06.2 /167 Ochdamh-mòr Limousin 18.000btl - 58,2%Octomore 05y 08-13 OB 06.2 /167 Ochdamh-mòr Limousin 18.000btl – 58,2%
80

Farbe: Gold
Nase: Süßer Torf und süße Würze mit Rauch, Orangen, Vanille, Asche, Kohlenstaub, alten Havanna’s und Aromen von Zuckerwatte, Schwefel und getrocknetem Bierschaum.
Geschmack: Zuerst recht dünn und süß … zuckersüß … zu süß! Torf, Kohle, Karamell, Zucker und Honig. Immer fader werdend und mit einem rauchigen Schnapscharakter hin zum Finish.
Finish: Lang (zu lang) – wie der Geschmack und ebenfalls fad ausklingend.
Bemerkung: Der schlechteste Octomore, den wir bisher hatten. Der Geschmack ist total von der Zuckersüße überlagert.
80 Punkte (Nase: 86 / Geschmack: 78 / Finish: 75)


Octomore 07y 08-15 OB 07.4 /167 Ochdamh-mòr Virgin oak 12.000btl – 61,2%
83

Farbe: Rostrot
Nase: In Zitronensaft getränkte, nasse Pappe, dazu Orangen, Leder, Vanille, Rauch und torfiger Limonenextrakt. Wenig Würze und kaum Salz! Dann etwas Jod, BBQ und Orangenschalen – dumpf und eigentlich relativ unspektakulär.
Geschmack: Süßes Karamell und viel salzige Würze. Orangenextrakt, rauchiger Torf, Cayennepfeffer und klebrig, pampig-süßem Honig. Holzig und trocken werdend mit immer noch vollem Salzgehalt.
Finish: Lang, jedoch auch hier weit weg von dem, was man im Abgang haben möchte. Scharf und bitter-rauchig – mit trockener Asche, Kohlenstaub und verbranntem Torf.
Bemerkung: Bei minimaler Mundfüllung noch okay, dann geht es – ansonsten wird’s schräg!
83 Punkte (Nase: 87 / Geschmack: 83 / Finish: 80)


Fazit: Sagen wir es mal so: Das war nix! So macht Octomore keinen Spaß. Wenn wir nicht wüssten, dass es auch anders geht, wären diese hier bestimmt die beiden letzten gewesen, die den Weg in unser Glas gefunden hätten!


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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