Heavily peated Malt Whisky von Octomore

Beim Octomore scheint es keine Grenzen hinsichtlich der Phenole im Malt zu geben. Als 2008 die erste Edition 01.1 mit 131ppm erschien, war es schon eine kleine Sensation, Whisky in dieser stark getorften Dimension auf den Markt zu bringen. Nun, gut sechs Jahre später, hat sich der Torfgehalt nochmals verdoppelt.

Beim Octo­mo­re scheint es kei­ne Gren­zen hin­sicht­lich der Phe­no­le im Malt zu geben. Als 2008 die ers­te Edi­ti­on 01.1 mit 131ppm erschien, war es schon eine klei­ne Sen­sa­ti­on, Whis­ky in die­ser stark getorf­ten Dimen­si­on auf den Markt zu brin­gen. Nun, gut sechs Jah­re spä­ter, hat sich der Torf­ge­halt noch­mals verdoppelt.

Sagen­haf­te 258ppm und 64% Alko­hol­ge­halt wur­den in die Abfül­lung 06.3 Islay Bar­ley gepackt. Den soll­te man mal im Glas haben, dach­ten wir uns – und zum Ver­gleich den 06.1 mit 167ppm sowie den 07.2 mit 208ppm.

Der Octo­mo­re Malt reift im Nor­mal­fall in ame­ri­ka­ni­scher Eiche oder Bourbon-Fässern. Die Abfül­lun­gen der x.2-Reihe ent­hal­ten hin­ge­gen alle ein Finish in Wein­fäs­sern oder wie beim heu­ti­gen 07.2 einen Ver­schnitt aus Malt, gela­gert in ame­ri­ka­ni­schen Eichen­fäs­sern und Syrah-Weinfässern aus dem fran­zö­si­schen Rhô­ne­tal. Voll im Trend: Gers­te aus eige­ner Her­stel­lung, sprich auf Islay ange­baut. Und schon war die x.3-Reihe geboren.


Tasting Notes


Octomore 05y 08-13 OB 06.1 /167 Scottish Barley 167ppm 18.000btl - 57%Octomore 05y 08-13 OB 06.1 /167 Scottish Barley 167ppm 18.000btl – 57%
89

Far­be: Weißwein
Nase: Schwe­re, öli­ge und sehr eng ver­netz­te Nase – Koh­le, Asche und eine Wagen­la­dung Torf. Dicke Rauch­schwa­den hän­gen im Glas und über­de­cken die süßen, vanil­le­hal­ti­gen Aro­men. Spä­ter ste­chen die sal­zi­gen Zitro­nen­no­ten immer mehr durch. Jedoch bleibt der Gesamt­ein­druck cre­mig, dun­kel und mäch­tig torfig.
Geschmack: Beginnt mit dün­ner Kon­sis­tenz, dann aber sofort cre­mi­ger und fet­ter wer­dend. Vanil­le, Honig, gesal­ze­ne But­ter und her­bes Holz, das recht schnell bit­te­rer wird. Holz und Kräu­ter bil­den hier eine Ein­heit, die grün und stark min­ze­hal­tig wirkt und noch durch eine kleb­ri­ge Zucker­sü­ße ergänzt wird.
Finish: Lang – tor­fig, rau­chig und frisch. Die Kom­bi­na­ti­on aus Min­ze, Holz und Zitro­ne kon­tert die „dunk­le“ Sei­te des Malts. Scho­ko­la­de, tro­cke­ne Asche, Espres­so und süßer, tor­fi­ger Rauch blei­ben zurück.
Bemer­kung: Lei­der etwas zu bit­ter im Geschmack.
89 Punk­te (Nase: 90 / Geschmack: 86 / Finish: 88)


Octomore 05y 09-14 OB 06.3 /258 Islay Barley 258ppm 18.000btl – 64%
90

Far­be: Strohgelb
Nase: Fri­sche Aro­men mit tor­fi­gem Rauch, Vanil­le, Zitro­nen­creme sowie zar­te, scho­ko­la­den­ar­ti­ge Lakritz­aro­men. Hier ist die „dunk­le“ Sei­te sehr viel weni­ger aus­ge­prägt als beim 06.1. Tira­mi­su, Kakao, But­ter, mal­zi­ges Getrei­de, Zitrus­früch­te (Oran­ge und Ana­nas) erge­ben hier eine tol­le Kom­bi­na­ti­on mit dem stark tor­fi­gen Rauch.
Geschmack: Süßer Torf, Holz, Scho­ko­la­de, Lakritz und Kräu­ter, die mit viel sal­zi­ger Wür­ze ver­se­hen sind. Dazu süßer Honig, Orangen- und Ana­nas­saft, Chi­lis und viel schwar­zer Pfef­fer. Immer torfig-rauchiger wer­dend und mit mar­kan­ten Rum­no­ten hin zum Finish.
Finish: Super­lang – nach Abbau der leicht alko­ho­li­schen Spit­zen liegt die­ser Octo­mo­re her­vor­ra­gend am Gau­men. Der Geschmack geht fast naht­los ins Finish über: Scho­ko­la­de, Mok­ka, fei­ne Lakrit­ze, Kakao, Vanil­le, zar­tes Holz, Oran­gen­scha­len und sehr tor­fi­ger, kal­ter Rauch – toll!
Bemer­kung: Unser bes­ter Octo­mo­re bis dato!
90 Punk­te (Nase: 90 / Geschmack: 90 / Finish: 91)


Octomore 05y 09-14 OB 07.2 /208 Cask Evolution 208ppm travel retail – 58,5%
90

Far­be: Weißwein
Nase: Im Ver­gleich zu den bei­den ers­ten eigent­lich recht unge­wöhn­lich. Der stark rau­chi­ge Torf ist zwar noch vor­han­den, jedoch ohne den fruch­ti­gen Cha­rak­ter des Vor­gän­gers. Hier domi­nie­ren „hel­le­re“ Aro­men wie wei­ßes Mousse, Sah­ne­pud­ding, Zitro­ne und Limet­ten mit einer grü­nen Fri­sche (kei­ne Minze/Eukalyptus). Ins­ge­samt nur mit dezen­ter Wür­ze – aber rich­tig gut!
Geschmack: Süß und torfig-rauchig, cre­mi­ge Vanil­le, Zitro­ne, Kräu­ter, Melis­se, sal­zi­ge Aus­tern und eher recht mari­tim gehal­ten. Noten von her­bem Holz kom­men hin­zu, die rela­tiv gut ein­ge­bun­den wir­ken und durch Lakrit­ze, sal­zi­ge Sar­del­len und ölig-warme Honig­no­ten ergänzt werden.
Finish: Recht lang – mit guter Kom­bi­na­ti­on aus Torf-Rauch, Kräu­tern, Honig, Vanil­le und Holz.
Bemer­kung: Gefühlt liegt der Torf­ge­halt hier über dem 06.3 mit sei­nen 258ppm! Der Geschmack star­tet eben­falls mit 90 Punk­ten, fällt jedoch zum Finish hin auf 88 Punkte.
90 Punk­te (Nase: 90 / Geschmack: 89 / Finish: 90)


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