Blanc de noirs: Der Wein, den niemand braucht

Collage verschiedener Etiketten Blanc de Noirs
Deutschlands Winzer haben ein neues Steckenpferd. Es heißt Blanc de noir. Zu Deutsch: Weißwein aus roten Trauben. In diesem Fall meist Spätburgunder. So wohlklingend der französische Name auch sein mag – der durchschnittliche deutsche Blanc de noir spricht dieser Bezeichnung Hohn. Meist ist er nur ein komplett farbloses, wässriges Etwas. Eine Polemik von Ulrich Sautter

Erin­nern wir uns: Die Bezeich­nung Blanc de noir stammt aus der Cham­pa­gne. Dort wer­den die roten Sor­ten Pinot noir (Spät­bur­gun­der) und Pinot Meu­nier (Schwarz­ries­ling) stets zu Weiß­wein gekel­tert. Die­ses Kunst­stück, einen Wei­ßen (blanc) aus Trau­ben mit dunk­ler Bee­ren­haut (de noirs) zu machen, gelingt nur, wenn man die Trau­ben nach der Lese sehr schnell abpresst. Denn das Frucht­fleisch, aus dem der Saft rinnt, ist farb­los, die Farb­stof­fe sit­zen ein­zig in der Beerenhaut.

Bringt man gesun­de, unver­letz­te Trau­ben vom Stock direkt zur Kel­ter, haben die Farb­stof­fe kei­ne Zeit, aus der Scha­le in den Most über­zu­tre­ten. Von der Kel­ter fließt ein hel­ler Most. Die Deli­ka­tes­se sei­ner Aro­men ist eines der vie­len bewun­derns­wer­ten Moti­ve eines guten Champagners.


Sie wol­len mehr über Blanc de noirs Wei­ne erfahren?

Hier wei­ter­le­sen: Wein­mal­eins: Alles über Blanc de Noir(s)


Nun höre ich schon die empör­ten Zwi­schen­ru­fe: War­um soll das nur in Frank­reich funk­tio­nie­ren? Wein-Chauvinist! Doch ich ant­wor­te: Denkfehler!

Es geht hier nicht um Deutsch­land oder Frank­reich, es geht um die Moti­va­ti­ons­la­ge der Winzer.

In der Cham­pa­gne sind es gesun­de, rei­fe, hoch­wer­ti­ge Trau­ben, die so behan­delt wer­den. Schließ­lich die­nen die mit dunk­len Sor­ten bestock­ten Wein­ber­ge ein­zig und allein der Pro­duk­ti­on von Blanc de noir (in Frank­reich übri­gens meist Blanc de noirs geschrieben).

Aus Trauben dritter Wahl gewonnen

Hier­zu­lan­de hin­ge­gen stre­ben die Win­zer zual­ler­erst danach, Rot­wein zu kel­tern. Die reifs­ten, gesün­des­ten Trau­ben, sei es Spät­bur­gun­der, sei es eine ande­re dun­kel­far­bi­ge Sor­te, blei­ben ganz selbst­ver­ständ­lich der Erzeu­gung von Rot­wein vor­be­hal­ten! Aus den zweit­bes­ten Trau­ben oder aus dem Ablauf­saft einer Rotwein-Maische macht man pas­tell­far­be­nen Weiß­herbst oder Rosé. Und wel­che Trau­ben nimmt man für den Blanc de noir?

Um die­se Fra­ge zu beant­wor­ten, soll­ten wir einen Blick in die mäßig appe­tit­li­chen Tie­fen der Kel­ler­tech­nik wer­fen. Der durch­schnitt­li­che deut­sche Win­zer näm­lich hat bei der Blanc de noir-Pro­duk­ti­on zwei Probleme:

Ers­tens ste­hen ihm nur ange­faul­te Trau­ben zur Ver­fü­gung – die gesun­den braucht er ja für den Rot­wein (hof­fent­lich!).

Zwei­tens fin­den in Bot­ti­chen mit ange­matsch­tem Lese­gut die Farb­stof­fe der Bee­ren­haut in kür­zes­ter Zeit den Weg in den Saft. Und da dann schon alles schwimmt, bevor die Ern­te auf der Pres­se ist, lösen sich auch die muf­fi­gen Aro­men des Fäulnis-Pilzes Botry­tis cine­rea in den Most. Ahnen Sie, was ich meine?

Ohne Kohle geht es nicht

Bei der Bekämp­fung die­ser bei­den Fein­de – Far­be und Fäul­nis – hat der auf Teu­fel komm raus zur Her­stel­lung eines Blanc de noir ent­schlos­se­ne Win­zer jedoch einen mäch­ti­gen Hilfs­she­riff zur Ver­fü­gung: die Aktiv­koh­le. In den Most gerührt, bin­det sie zuver­läs­sig die uner­wünsch­ten Farb­par­ti­kel. Da Koh­le über eine immens gro­ße inne­re Ober­flä­che ver­fügt, kann sie neben den Rosa­tö­nen auch die Botrytis-Aromen absor­bie­ren. Spä­ter wird die Koh­le ein­fach raus­fil­triert. Das ist weder gesund­heits­schäd­lich noch sonst irgend­wie ver­werf­lich. Ohne jeden Zwei­fel gehört die Koh­le zu den harm­lo­ses­ten Sub­stan­zen, die das Wein­recht dem Win­zer in sei­nen Not­fall­kof­fer gepackt hat.

Also alles bes­tens? Mit­nich­ten. Denn zusam­men mit Far­be und Fäul­nis ent­fernt die Koh­le auch das Bes­te, das die Trau­be zu bie­ten hat: die Frucht.

Die Res­te­ver­wer­tung à la Blanc de noir gibt es in die­sen Aus­ma­ßen nir­gend­wo sonst in Euro­pa. Dort wer­den fau­le Rot­wein­trau­ben weg­ge­wor­fen (bzw. kom­pos­tiert). Mag ja sein, dass deut­sche Win­zer – beson­ders die mei­ner badi­schen Hei­mat – den farb­lo­sen Glanz im Glas für eine Zier halten:

Ich nen­ne die­sen Wein einen, den die Welt nicht braucht.

Und trin­ke, wenn es schon unbe­dingt ein neu­tra­ler Wei­ßer sein soll, lie­ber einen Gut­edel. Zum hal­ben Preis. Mit dop­pel­tem Genuss.

Neugierig geworden? Selbst probieren!

Pro­bie­ren Sie selbst einen Blanc de Noirs Wein und machen Sie sich Ihr eige­nes Bild. Das sind die Emp­feh­lun­gen der Wein­ken­ner Redaktion:

69 Kommentare

  • Man gut, dass es gera­de in Deutsch­land eine gan­ze Rei­he guter Win­zer gibt, die einen her­vor­ra­gen­den Blanc de Noir kre­ieren können.
    Jeder hat doch die Wahl, den Wein zu trin­ken, der Ihm am bes­ten schmeckt. …gern natür­lich vor­her ver­kos­tet, um unnö­ti­ge Rein­fäl­le zu vermeiden.
    Wer möch­te, kann ja gern mal bei Holz­weis­brodt in Wei­sen­heim am Berg, den Blanc de Noir aus der Mer­lot Trau­be kos­ten, wenn er nicht gera­de wie­der aus­ver­kauft ist.

  • Über­ra­schend erfri­schend und bes­te Medi­zin gegen evtl­le. schlech­te Lau­ne war für uns die Ent­de­ckung beim 4-Tage Urlaub am Boden­see: Blanc de Noir, Non­nen­hor­ner See­hal­de, 2016, tro­cken von Joseph Fürst.
    Es grü­ßen Ros­ma­rie und Bernd Kellner.

  • Sie sind ja nicht ganz pur . Bei der Ern­te des Spät­bur­gun­ders wird akri­bisch drauf geach­tet das zum bes­ten Zeit­punkt der Rei­fe geern­tet wird und selbst­ver­ständ­lich wird aus die­sen gesun­den Trau­ben auch ein blanc de noirs gemacht. Wür­de Ihnen ger­ne ein­mal einen lecke­ren von der Mosel anbieten,aber sie sind so vor­ein­ge­nom­men das man sie gar nicht ernst neh­men kann und der Wein ver­schwen­det wäre.

  • Sehr geehr­ter Herr Sautter,
    nach­dem ich Ihren Arti­kel von 2012 und eini­ge der kom­men­ta­re dazu gele­sen habe, muß ich mich auch äußern.
    Zunächst ein­mal habe ich schon sehr gute Erfah­run­gen mit Blan de Noirs gemacht.
    Aber ich lebe in einem Land, in dem sogar eine mitt­ler­wei­le zur stell­ver­tre­ten­dem Bun­des­tags­prä­si­den­tin auf­ge­stie­gen­de Poli­ti­ke­rin sich öffent­lich in Grup­pen bewegt, die “Deutsch­land ver­re­cke” und Deutsch­land, du elen­des Stück Sch…e” skan­die­ren und als Ban­ner vor sich hertragen.
    Vive La France, Evi­va Espa­na, God save the Queen, Good bless Ame­ri­ca etc. ist etwas für Men­schen, die ihr Land lie­ben. Und auch sei­ne Produkte.
    Ich lebe in einem Land, wo Nest­be­schmut­zung zur Mode gewor­den ist.
    Ver­su­chen Sie doch bit­te auch wie­der, unser Land und sei­ne Pro­duk­te zu lieben.
    Mit Grü­ßen aus dem schö­nen Badnerland
    Micha­el Schmiady

    • Die Par­al­le­len, die Sie da zie­hen, sind unter der Gür­tel­li­nie. Wer Herrn Saut­ters Arti­kel unter der Kate­go­rie “Nest­be­schmut­zung ist Mode” ablegt, kann ent­we­der nicht lesen oder hat den Arti­kel nicht verstanden.

  • Herr Saut­ter schweigt glück­li­cher­wei­se seit lan­gem. Prie­we und Tschou soll­ten das auch tun. Zurück zum Anfang der Debat­te: Blanc de noirs, Gut­edel, Ries­ling, Spät/Weiß/Grauburgunder, Char­don­nay, Syl­va­ner, Auxer­rois, Por­tu­gie­ser, Dorn­fel­der u. a. brau­chen wir alle nicht. Außer sie wer­den von Kön­nern gemacht. Und die sind in der Lage, aus jeder die­ser Trau­ben­sor­ten schö­ne Wei­ne her­zu­stel­len, die man beden­ken­los ver­schen­ken kann, ohne sich zu bla­mie­ren. Kei­ne Emp­feh­lungs­lis­te aus Platzgründen.

  • Sehr geehr­te Frau Tschou,

    eine – mil­de aus­ge­drückt – sehr eigen­wil­li­ge Sicht der Din­ge, die Sie da offen­ba­ren. Viel­leicht täte ein Blick in ein Wein­buch o.ä. mal ganz gut. 

    Schö­nen Gruss,
    Jens Priewe

    • Hal­lo Herr Priewe,
      Auch wenn es schon etwas her ist.
      Viel­leicht emp­feh­len Sie mal ein Buch für die gelust­re Run­de hier. Der Bedarf ist bei eini­gen da. Ohne den Arti­kel von Herrn S. hät­ten wir aller­dings vie­le inter­es­san­te Kom­men­ta­re ver­passt. Und auch nicht erfah­ren, wie schlimm es eigent­lich um den Cham­pa­gner steht. LG cs

  • Im Übri­gen, um wenigs­tens einen Ihrer grund­le­gen­den Feh­ler zu behe­ben: Bei dem Blanc-de-Noir (oder in Frank­reich auch “Blanc-de-Noirs”) han­delt es sich nicht um einen WEIß-, son­dern um einen Rot­wein. Denn aus­schlag­ge­bend ist bei der Wein­klas­si­fi­ka­ti­on nicht sei­ne letzt­end­li­che Far­be, son­dern die hier­für ver­wen­de­ten Reb­sor­ten und ggfls. die spe­zi­fi­schen zur Gewin­nung genutz­ten Verfahren.

    Von “Wein­ken­ner” oder “Wein­ver­stand” kann in Ihrem Fall kei­ne Rede sein.

    • Hal­lo Frau A Tchou
      Das ist defi­ni­tiv nicht korrekt.Ein Blick in ein­schlä­gi­ge Lite­ra­tur wäre angebracht.Das Ergeb­nis ist das Ziel.

      Gruß Peter Groehl

  • Sehr geehr­ter Herr Sauter,

    soll­ten Sie der­lei Ver­ris­se häu­fi­ger ver­öf­fent­li­chen, emp­feh­le ich Ihnen, kei­nes­falls mehr mit Wor­ten wie “Wein­ver­stand” oder “Wein­ken­ner” in Ver­bin­dung gebracht zu wer­den. Und sich bit­te auch nicht Jour­na­list nen­nen zu wol­len. Denn für bei­de Metièrs sind Sie eine Schande.

    Statt einer Pole­mik haben Sie eine schlecht recher­chier­te, rein sub­jek­ti­ve Mei­nungs­äu­ße­rung ohne Hand und Fuß her­vor­ge­bracht. Dar­über hin­aus erklä­ren Sie sich in Kom­men­ta­ren zu Ihrem eige­nen Arti­kel bereit und neu­gie­rig, mal eini­ge emp­foh­le­ne Blanc-de-Noirs-Arten zu ver­kos­ten… nach­dem(!) Sie bereits einen kom­plet­ten Ver­riss dazu geschrie­ben haben. Sie rudern in wei­te­ren Kom­men­ta­ren zurück und behaup­ten, es gäbe durch­aus auch annehm­li­che Blanc-de-Noirs.
    …Sie machen sich lächer­lich. Als “Wein­ken­ner”, Jour­na­list (obwohl Sie wahr­schein­lich kei­ner sind) etc.

    Tun Sie der Weinkenner-Welt einen Gefal­len und unter­las­sen Sie der­lei Publi­ka­tio­nen. Oder hören Sie gänz­lich auf zu publi­zie­ren und kon­zen­trie­ren sich dar­auf, ein wenig mehr über Wein (und bei der Gele­gen­heit auch über die deut­sche Recht-, Groß- und Klein­schrei­bung) zu lernen.

    Letzt­end­lich stim­me ich Herrn Schmitts Kom­men­tar zu: Sie tun mir Leid.

    Vie­le Grüße
    A. Tchou

    • Hal­lo Frau Tschou,

      Ich glau­be, Sie haben den Arti­kel über den „Wein, den nie­mand braucht“ nicht rich­tig gele­sen. Es geht in ihm nicht um Cham­pa­gner, son­dern um deut­sche Blanc de Noirs, die häu­fig (auch nicht immer) aus Abfall-Trauben pro­du­ziert wer­den. Pro­bie­ren Sie mal ein paar sol­cher Wei­ne, dann wis­sen Sie, was Ulrich Saut­ter gemeint hat. Dass man aus Spätburgunder-Trauben gute Blancs de Noirs erzeu­gen kann, steht aus­ser Fra­ge. Dazu braucht man nicht ein­mal in die Cham­pa­gne fahren.

      Schö­nen Gruss,
      Jerns Priewe

  • Au wei­ah Herr Sauter,
    So über einen Kamm sche­ren, geht gar nicht!
    Ich trin­ke gera­de einen 2016er Holz Weis­brodt Mer­lot Blanc de noir und bin begeistert.
    Wenn schon Bei­trä­ge von Ihnen, dann bit­te dif­fe­ren­zier­ter und mit mehr Tief­gang. Sonst ver­kom­men Ihre pla­ka­ti­ven Bei­trä­ge auch zu einem Marketing-Gag.

  • Irgend­je­mand schrieb dass blanc de Noirs aus roten Trau­ben gemacht wird, was wohl nicht stim­men kann, blaue oder schwar­ze Trau­ben ja, aber rote Trau­ben erge­ben weis­sen Wein. Und Weiss­wein wird nicht aus weis­sen Trau­ben gemacht, die gibt es gar nicht, Weiss­wein wird also aus roten, gel­ben und grü­nen Trau­ben gemacht. Nur ein paar Details, mehr nicht …

  • Ser­vus Herr Sautter,
    ich habe letz­tens bei einer Wein­ver­kos­tung neben eini­gen ande­ren vor­züg­li­chen Trop­fen einen deut­schen blanc de noirs getrunken.
    Begeis­tert war ich von dem fruch­ti­gen, wenn auch halb­tro­cke­nem Bou­quet, des erst bei voll­kom­me­ner Ver­schlie­ßung der Geschmacks­ner­ven nach anhal­ten­den Genie­ßens mit Gau­men und hin­te­ren Zun­gen­ab­schnitt, des bei frü­hem Abschme­ckens ledig­lich einen Hauch jugend­li­cher Fri­sche ver­spre­chen­den aber den­noch voll­mun­di­gen Geschma­ckes Wei­nes, der über sei­nen Preis von ca. 9€ mehr versprach.
    Jeder­zeit emp­feh­le ich einem Freund erneut einen Blanc de Noir, auch wenn wir uns zu die­sen Zei­ten bereits in der pro­phe­zei­ten Dege­ne­rie­rung viel­ge­kel­ter­ter Reb­sor­ten befänden.

    Es Grüßt
    Tetrapack-Sangria Freund01

    PS: Sehen Sie, wie er sich neigt?

    • Hal­lo, ich bin mit ca. 10 Ar Hob­by­win­zer und möch­te auch etwas zum The­ma bei­tra­gen. Ich habe jetzt einen “Blan­ce de Noir” aus Trol­lin­ger. Das ken­ne ich bis­her nicht. Eigent­lich kel­tert mir mein Win­zer aus mei­nen gesun­den und rei­fen Trol­lin­ger Trau­ben immer einen sehr aro­ma­rei­chen tro­cke­nen Rot­wein. Jetzt habe ich ein Expe­ri­ment gewagt und woll­te mal einen Rosé. Aber her­aus kam ein gol­dig­far­bi­ger Weiß­wein. Etwas bereue ich die Ent­schei­dung, weil mir mein Rot­wein wert­vol­ler erscheint. Aber mei­ne Bekann­ten loben das kühl zu trin­ken­de erfri­schen­de Som­mer­ge­tränk mit dezen­ter Restsüße. 

      Freund­li­che Grüße 

      Her­mann

  • Es ist wie es ist. An einer Pole­mik schei­den sich die Geis­ter. Das war sicher auch gewünscht und wird durch eini­ge sach­li­che Kom­men­ta­re belegt. 

    Ich fin­de ein gut gemach­ter blanc de noirs ist im Ergeb­nis ein schö­ner Wein mit der Frucht des Pinot Noir ohne Tani­ne und wei­te­rer Geschmackstof­fe der Scha­len, wenn er ent­spre­chend vini­fi­ziert wird.
    Koh­le­fil­te­rung und ande­re Ver­än­de­run­gen eines Wei­nes ist was für Liter­fla­schen Trin­ker mit Wei­nen die für den Mas­sen­markt kon­zi­piert wer­den. Das dabei fla­che geschön­te zumeist cha­rak­ter­lo­se Wei­ne erzeugt wer­den liegt auf der Hand. 

    Mein Tip: Klein aber fein -> Wein­gut Hein­rich Mer­tes (Waldraach/Ruwer) ein blanc de noirs mit leich­ter Holz­no­te der mich seit Jah­ren begeistert.

    Viel Spass beim Probieren !

  • Wenn irgend­wo gepanscht wird, dann in fran­zö­si­schen Grosskellereien.
    Gera­de in der Cham­pa­gne wird fau­les Lese­fut­ter ger­ne für teu­ren Cham­pa­gner genutzt und die Zusatz­lis­te im Cham­pa­gner dürf­te .. sehr lang sein… Unter 150 Zusatz­stof­fe kommt kein Cham­pa­gner aus den Mas­sen­fa­bri­ken in die Flasche.

    Hin­ge­gen: Blanc de Noir aus Sach­sen von Qua­li­täts­wein­gü­tern mit unter 5 Hekt­ar Anbau­flä­che oder von Qua­li­täts­wein­gü­tern aus der Gegend der Ahr schlecht­zu­ma­chen, wäre Unsinn.

    Gera­de sol­che klei­nen Qua­li­täts­wein­gü­tern muss man in Frank­reich suchen, für Deutsch­land ist die Kri­tik unbe­grün­det, solan­ge man sich an Pro­du­zen­ten aus der VDP hält. – Und wer trinkt schon was anderes?

    Wol­len wir nicht ver­ges­sen: Pinot Noir ist die schwers­te Taruen Sor­te für den Win­zer. Eine kapri­ziö­se­re Pflan­ze gibt es nicht. Schon allei­ne des­we­gen gibt es im Super­markt kei­nen Pinot Noir jmd schon gar kei­nen Blanc de Noir als Still­wein. So ein Unsinn!

  • Mir scheint, hier muss­te sich jemand ein­fach mal mal über alles, was mit Wein zu tun hat, empor­he­ben und sich profilieren.Und ein wenig über den Blanc des Noir klugscheisse(r)n.
    Ich emp­feh­le den 2013er Edes­hei­mer Ordens­gut St. Lau­rent des Wein­gu­tes Ansel­mann, ein tro­cke­ner Blanc des Noir,fruchtig, frisch, gehalt­voll. Schmeck­te nicht nur mir, son­dern auch mei­ner Fami­lie und mei­nen Freun­den. Kein Gepan­sche, son­dern bes­te Qualität.

  • Mir scheint, hier muss­te sich jemand ein­fach mal mal über alles, was mit Wein zu tun hat, empor­he­ben und sich profilieren.Und ein wenig über den Blanc des Noir klugscheisse(r)n.
    Ich emp­feh­le den 2013er Edes­hei­mer Ordens­gut St. Lau­rent des Wein­gu­tes Ansel­mann, ein tro­cke­ner Blanc des Noir,fruchtig, frisch, gehalt­voll. Schmeck­te nicht nur mir, son­dern auch mei­ner Fami­lie und mei­nen Freun­den. Kein Gepan­sche, son­dern bes­te Quslität.

  • Hal­lo zusammen,

    irgend­wann habe ich mal von dem roten wei­ßen gehört und war neu­gie­rig. wäh­rend mei­nes ost­see­ur­laubs bin ich wein­tech­nisch im mon­te vino immer bes­tens bera­ten und ver­sorgt. im may die­sen Jah­res kam mir wie­der der Gedan­ke vom roten wei­ßen als ich im laden stand. auf nach­fra­ge wur­de ich nicht ent­täuscht und im “Regal” stand ein blanc de noir von jean stod­den, die Fla­sche für rund 15 euro. hab den trop­fen noch am glei­chen Abend ver­kös­tigt und ich muss sagen das ich ihn klas­se fän­de!! bil­lig ist er nicht und ich bin jetzt nicht der abso­lu­te Fach­mann aber ich kenn mich schon etwas aus. ein­fach nur wein kau­fen und nichts dar­über zu wis­sen kommt mir nicht in den Kar­ton ;)…auf der home­page von herr jean stod­den (Ahr) wird das wein­an­bau­ge­biet der AHR mit his­to­ri­schem wis­sen kurz augegrif­fen und fol­gend erläu­tert war­um die­ser und wohl auch die ande­ren wei­ne des guts von guter Qua­li­tät sind. wenn ich die­sen wein zb mit einem chab­lis für das glei­che gelt ver­glei­che dann konn­te der chab­lis nicht mithalten….was nicht heisst dss es nicht auch bes­se­re gibt. der blanc vom jean hat ein­fach extrem aus­ge­wo­gen wie samt und Sei­de geschmeckt…zum glück kauf ich nie nur eine Fla­sche :DD der Abend war geret­tet :)….hab mich in mei­ner “Wahl­hei­mat” dres­den mal zwecks einem roten weis­sen umge­hört und eine Win­ze­rin soll ihn wohl anbieten…probieren geht über stu­die­ren….! abschlies­send und viel­leicht auch etwas vom The­ma abwei­chend möch­te ich noch erwäh­nen das wer glaubt ein schwarz­bier zu trin­ken, der kann sich gewal­tig täu­schen ;)…hier dreht man den “spieß” um 😉 aus hell wird dun­kel ;). freu mich auf etwa­ige antworten

    lg phil­ip­pe

  • Toll, dass das The­ma nach Jah­ren noch dis­ku­tiert wird.
    Nun mei­ne unwe­sent­li­che Mei­nung dazu:
    Wein, der mir schmeckt, ist super. Da ist mir egal, wie er heisst, wo er her­kommt und wer ihn gemacht hat und was er kos­tet. Ich habe Blanc de Noirs getrun­ken, die ein­fach klas­se waren. Und des­halb geht mir die­se gan­ze Pseu­do­wis­sen­schaft quer am A. vorbei.

  • Nicht nach­voll­zieh­bar. Kei­ne Ahnung wo Sie Ihre Wei­ne bezie­hen, aber bei einem ordent­li­chen Win­zer fin­den Sie einen ordent­li­chen Blanc de Noir.

    Viel­leicht pro­bie­ren Sie mal
    Edi­ti­on Gour­met, Cuvee 2014, Blanc de Noir aus Württemberg?
    (Würt­tem­ber­gi­sche Wein­gärt­ner Zen­tral­ge­nos­sen­schaft eG)

  • In der Bibel steht auch: es gibt kei­nen Gott, …. doch nach die­sem Kom­ma kommt: sag­te der Narr. Genau­so mag ich den Urtext von Herrn Ull­rich Saut­ter betrach­ten. Wer sich aber mit “min­der­wer­ti­gen” Wei­nen abge­ben mag, braucht sich nicht ein­zig auf die BdN’s begren­zen, um sich dar­über aus­zu­las­sen; auch vie­les ande­re in unse­ren schö­nen Wein­län­dern wird erlaub­ter Wei­se als Wein bezeich­net, obwohl er Ver­zehr nur zu Trä­nen reizt. Mögen sich die Kri­ti­ker über all die Mas­sen übler Pro­duk­te her machen. Dann haben die­se eine über­mä­ßig hohe Auf­ga­be, die sie hof­fent­lich davon abhält auf fein­wein­sin­ni­ges ein­zu­prü­geln, nur weil sie deren nicht hab­haft wurden.

    Wohl­sein

    Ray Bock

  • Das ist ja dum­mes Zeug, das für den deut­schen Blanc de Noir nur Trau­ben min­de­rer Qua­li­tät ver­wen­det wer­den. Der Autor soll­te etwas gründ­li­cher recherchieren.

    Vie­le Grü­ße aus Gul­den­tal an der Nahe

    Rolf Herr­mann

  • Ich fin­de es eigent­lich egal wie und wo, wich­tig ist das der
    Wein dem Kun­den schmeckt. Aller­dings könn­te ich
    Letz­te Woche auf einer Mes­se in Chi­na mit Mer­lot Blanc
    De Noir die chi­ne­si­schen Wein­fach­leu­te überzeugen
    Dass deut­scher Wein Top ist!

  • Hal­lo Herr Sauter,

    bin eigent­lich kein Fan von einem Blanc de Noirs. Bin über ihren Kom­men­tar durch Zufall gestol­pert weil eine mir bekann­te Win­ze­rin mir einen Blanc de Noirs “ver­kau­fen” woll­te und ich mei­ne Kennt­nis­se über die­sen spe­zi­el­len Wein auf­fri­schen wollte.
    Nun – ich muß sagen es ist ein exzel­len­ter Wein und ich kann ihn bes­tens emp­feh­len: “Scho­ler­hof” aus Gal­len­wei­ler bei Heitersheim.
    Im übri­gen bin ich ein Fan von guter Pole­mik – und Ihre fand’ ich sehr gut!

    Bes­te Grü­ße aus dem Markgräflerland

    Hol­ger J. Weber

  • Ein Hal­lo in die Runde….ja, das ist das Netzt, man stol­pert ab und zu über älte­re The­men, die aktu­ell bleiben.

    Ich muss hier nie­men­den dis­kre­di­tie­ren, aber es darf den­noch fest­ge­stellt wer­den, das es zumin­dest HIER, zu die­sem The­ma, an Kennt­nis fehlt beim Autor.

    Ich habe über­haupt noch kei­nen schlech­ten, schlam­pig gemach­ten, gepansch­ten Blanc de Noirs aus Deutsch­land getrun­ken. Der Wein­ty­pus besetzt in der Regel eine Aroma-Nische im Port­fo­lio eines Betrie­bes. Jüngst habe ich wie­der mal Wein­kel­le­rei­en in Fran­ken besucht, 3 von 5 hat­ten einen Bl. de. N. auf der Liste.

    Unfug, anzu­ne­hen, dass nun genau dabei der Win­zer end­lich nach­läs­sig sein darf, wo er doch bei allen ande­ren Wei­nen so acht­sam und sau­ber wie mög­lich arbei­ten muss­te. Heu­te haben alle, aber wirk­lich auch alle Betrie­be Ihr Lese­gut und Ihre Kel­ler­hy­gie­ne im Griff. Das gilt bis zu den enga­gier­ten Win­zer­ge­nos­sen­schaf­ten. Da matscht und plantsch nichts mehr rum, jeder Behäl­ter, jeder Schlauch, jedes Gerät wird immer gleich peni­bel sau­ber und gepflegt, genutzt und behandelt.

    Drum mei­ne ein­zi­ge Fra­ge: Wel­che “vie­len” Bei­spie­le eines schlech­ten Blanc de Noirs gibt es denn so. Bit­te mal Roß und Rei­ter nennen….am bes­ten min­des­tens 5,6,7 Stück.

    Damit ich die dro­hen­de Gefahr viel­leicht doch noch recht­zei­tig erken­nen kann.

    Mfg Mii­ke

    • und in wel­chen Super­märk­ten ist den so ein blanc….überhaupt zu finden…hab zwar noch nie direkt danach gesucht aber im weiss­wein­re­gal hab ich noch nie einen gesehen 😀

  • Es auch Deut­sche Blanc de Noir, die n icht nur genieß­bar son­dern excel­lent sind.

    Letz­tes Wochen­en­de habe ich fol­den­den Wein genos­sen und kann ihn nur empfehlen:
    2013 Wöll­stei­ner Spät­bur­gun­der Blanc de Noir

    Mar­ga­re­ta Schickert

  • Sehr geehr­ter Herr Sautter,

    mit Ihrem letz­ten Bei­trag haben Sie sich sau­ber aus dem Bereich einer seriö­sen Kom­men­tie­rung ver­ab­schie­det. Ihr Hin­weis, “Sie wer­den mei­ner Pole­mik am Ende Recht geben” ent­larvt Sie als jeman­den, dem es eben nicht um eine sach­li­che Auseinandersetzung/Kommentierung geht, son­dern um pau­scha­lier­te und nicht dif­fe­ren­zier­te Dis­kri­mi­nie­rung ehr­lich schaf­fen­der Win­zer. Selbst wenn Sie in eini­gen Kom­men­ta­ren dezent zurück­ru­dern, so pau­schal sind unbe­leg­te Vor­wür­fe inak­zep­ta­bel – aber was soll man von einem Men­schen ansons­ten erwar­ten, der sich als beken­nen­der Pole­mi­ker outet?

    Mir schmeckt übri­gens der “Blanc de Noir”, den ich von mei­nem Win­zer in der Pfalz bezie­he, ausgezeichnet. 

    Udo Mit­tro­wann

  • Sehr geehr­ter Herr Altenkirch,

    vie­len Dank für Ihren enga­gier­ten Kom­men­tar, aber darf ich Sie in einem Punkt kor­ri­gie­ren? Mei­ne Schil­de­rung betrifft nicht die Kel­te­rung eines “anstän­di­gen” blanc de noir, son­dern die eines durch­schnitt­li­chen, für den deut­schen Markt – lei­der – typischen.

    Ich glau­be Ihnen sofort, dass Sie als Hob­by­win­zer sorg­fäl­tig aus­le­sen, dass Sie die Wege und Zei­ten von der Lese bis zur Ver­ar­bei­tung kurz hal­ten, und dass sie kei­ne Koh­le benö­ti­gen, um die Aus­wir­kun­gen der Botry­tis zu be”schönigen”.

    Aber gehen Sie doch bit­te mal in ver­schie­de­ne Super­märk­te (oder auch zum einen oder ande­ren Direkt­ver­mark­ter) und kau­fen zehn blanc de noir-Weine aus grö­ße­ren inlän­di­schen Erzeu­ger­be­trie­ben. Ich bin über­zeugt, Sie wer­den mei­ner Pole­mik am Ende Recht geben. Jeder zwei­te Wein hat ent­we­der kräf­ti­ge Pilz­tö­ne oder steht durch aggres­si­ve Schö­nun­gen so “aus­ge­zo­gen” da, dass er mit­samt sei­ner Feh­ler auch alle Tugen­den ver­lo­ren hat.

    Ich habe auch schon frü­her zu ande­ren Kom­men­ta­ren geant­wor­tet: Ein seriö­ser blanc de noir ist wun­der­bar deli­kat in sei­ner Frucht und bezau­bernd in sei­ner Fri­sche. Über sol­che Wei­ne schrei­be ich natür­lich auch ger­ne etwas Posi­ti­ves. Falls Sie Mus­ter sen­den wol­len, kon­tak­tie­ren Sie mich bit­te unter mei­ner e-mail-Adresse info@weinverstand.de.

    Aber vor dem blanc de noir als Mode­wein kann ich nur war­nen. Denn ich befürch­te, dass die­se Mode genau­so enden wird wie zuletzt die Dornfelder-Begeisterung. Da die mise­ra­blen Wei­ne domi­nie­ren, ist der Zusam­men­bruch des Markts nur eine Fra­ge der Zeit.

    Herz­li­che, und guten Win­zern eben­so wie guten Wei­nen zuge­ta­ne Grü­ße, Ihr

    Ulrich Saut­ter

  • Sehr geehr­ter Herr Sauter,

    wo haben Sie den die­se Weis­hei­ten her wie ein anstän­di­ger Blanc de Noir her­ge­stellt wird.
    Bei uns wird ein Blanc aus gesun­den Trau­ben, und scho­nen­der Ganz­trau­ben­pres­sung hergestellt.
    Da wird nichts ver­manscht und vermaicht!
    Sie soll­ten drin­gend Ihren Hori­zont erwei­tern als sol­chen Unsinn in die Welt zu setzen.

    MfG Wal­ter Alten­kirch, Hob­by­win­zer aus dem Rheingau

  • Hal­lo zusammen,

    ich genoß ges­tern eini­ge Glä­ser eines Blanc de Noirs aus Fran­ken, Wein­gut Wen­ger­ter. Ich hat­te sehr viel Freu­de dar­an. Ein sehr guter Wein und sehr zu empfehlen.
    Als ich mich heu­te genau­er über die­se Wein­sor­te im Inter­net infor­mie­ren woll­te, stieß ich auf die­sen Artikel.

    Ich bin entäuscht, dass man­che gute Win­zer und somit sehr gute Wie­ne “über einen Kamm gescho­ren” wer­den mit man­chen ande­ren schlechten.

    Daher ist die­ser Artikel,

    “Blanc de noir: Der Wein, den nie­mand braucht”, “Ein Arti­kel, den nie­mand braucht”

    Mit freund­li­chen Grüßen
    Fehim

  • Ui–jeh Herr Saut­ter , Ihre Ansicht ,, tut schon ,,fast” weh”
    rosit Klugman

    Habe bei Ihnen noch nie reingeschaut-geschweige Kom­men­tar geschrieben.Bin sehr erstaunt ,daß nach 3 Sekun­den Ihre Ant­wort kommt ,, DU hast so was –der ,,Ver­dacht” lie­ge nahe” HI_HI_HI.Sagt mir das doch auf was man ,, aus ist”–schade für’s Lesen (:-((((((((((((((((((((((((((((((

  • Sehr geehr­ter Herr Kaltenthaler,

    mei­ne Kri­tik betrifft den blin­den Glau­ben an Keller-Technologie, an Schö­nun­gen und Che­mie. Lei­der rekla­mie­ren auch Sie vor allem eine Ent­wick­lung bei der “Wein­be­rei­tung”, also der Kellerwirtschaft.

    Jeder Betrieb, der vor­ran­gig eine wein­bau­li­che Idee ver­folgt – eine, die nicht vom Mar­ke­ting her gedacht ist – ist mir per­sön­lich herz­lich will­kom­men. Aber, wie ein bekann­tes eng­li­sches Sprich­wort sagt: the pro­of of the pud­ding is in the eating. Oder auf gut Deutsch: Die Wahr­heit liegt im Glas.

    Mit freund­li­chen Grü­ßen, Ulrich Sautter

  • Sehr geehr­ter Herr Sautter,
    als Rhein­hes­sen Win­zer las ich die­se Sei­te zuerst ent­rüs­tet, mit jeder wei­te­ren Ant­wort zwei­felnd und bis hier fasst schmun­zelnd. Schön das Sie Wis­sen ver­mit­teln, lei­der trau­en Sie Ihrem eigen Land nichts zu. Trau­en Sie sich, nach so vie­len Hin­wei­sen, mal rein in die Betrie­be, schau­en Sie über die Schul­ter und ler­nen Sie etwas von der selbst­be­wuss­ten Gene­ra­ti­on. Ich bin sicher Sie wer­den irgend­wann bemer­ken, das Deutsch­land zum The­ma Wein­be­rei­tung in den letz­ten 15 Jah­ren eine rie­si­ge Ent­wick­lung voll­zo­gen hat.

    Herz­li­che Grüße
    Frank Kal­ten­tha­ler, Worms

  • Sehr geehr­ter Herr Teborg,

    seit 1985 ist der Ver­schnitt aus­län­di­scher Färber-Rotweine in deut­sche Her­künf­te nicht mehr gestat­tet. So ist zumin­dest die Rechtslage.

    Daher hat man recht­zei­tig vor­ge­sorgt – und Sor­ten wie Dorn­fel­der, Dun­kel­fel­der, Da Capo und ande­re ent­wi­ckelt, die tat­säch­lich auch hier­zu­lan­de eine enor­me Farb­aus­beu­te brin­gen. Auch die Neu­züch­tun­gen der neue­ren Weins­ber­ger Gene­ra­ti­on (z.B. Caber­net Dor­sa, Aco­lon, Caber­net Mitos usw.) haben alle enorm viel Far­be. Bei den meis­ten die­ser Trau­ben besitzt auch das Frucht­fleisch Farb­pig­men­te, nicht nur die Schale.

    Ich wür­de nicht unter­stel­len, dass heu­te noch oft aus­län­di­sche Deckrot-Weine in ein­hei­mi­sche Rot­wei­ne ver­schnit­ten wer­den. Aber das Pro­blem, das Sie anspre­chen, besteht natür­lich den­noch: Selbst kleins­te Antei­le einer Fär­ber­sor­te kön­nen z.B. einen Spät­bur­gun­der oder Schwarz­ries­ling kom­plett ver­än­dern. Die Fines­se der Frucht ist weg. Lei­der haben man­che Win­zer Angst vor nega­ti­ven Markt­re­ak­tio­nen, wenn ihr Rot­wein zu hell ist. Aber Fakt ist, dass fast alle her­aus­ra­gen­den Rotwein-Sorten eher hell­far­big sind: Spät­bur­gun­der, Neb­bio­lo, San­gio­ve­se. Selbst klas­si­sche Bordeaux-Weine sind nicht tintig!

    Herz­li­che Grü­ße, Ulrich Sautter

  • Sehr geehr­ter Herr Sautter,
    kön­nen Sie mir ein­mal erklä­ren, woher der “deut­sche Rot­wein” die dunk­le Far­be her­kriegt? Das kann doch nicht aus­schließ­lich von den bei uns wach­sen­den Trau­ben sein oder? Bei unse­rem Kli­ma kön­nen Spät­bur­gun­der Rot­wein, Trol­lin­ger, Dorn­fel­der, etc. nicht eine der­art inten­si­ve dun­kel­ro­te Far­be bekom­men. Was pas­siert denn da wirk­lich? Ich fürch­te, Afri­ka lässt grüßen.
    Sei­en Sie gegrüßt!
    G. Teborg

  • Geschätz­ter Herr Roux,

    man­che Win­zer ver­wen­den in der Tat Koh­le, um Farb­par­ti­kel zu ent­fer­nen. Das wäre an sich nicht tra­gisch, nur bin­det die Koh­le mit der Far­be zugleich auch Geschmacksstoffe.

    Bes­te Grü­ße in die Schweiz,

    Ulrich Saut­ter

  • Lie­ber Herr Sautter

    Stimmt es, dass man­che Blanc de noirs mit Medi­zi­n­al­koh­le ver­setzt wer­den um auch das letz­te rote Farb­stoff­teil­chen zu entfernen?

    Mit bes­tem Gruss

    Marc Roux, Schweiz

  • […] ganz beson­de­rer Wein für € 11,90. Blanc de Noir ist ein aus roten Trau­ben gekel­ter­ter Weiss­wein. Ulrich Saut­ter bezeich­net ihn pole­misch als kom­plett farb­lo­ses, wäss­ri­ges Etwas, als Wein, den niemand […]

  • Die Über­schrift “Blanc de noir: Der Wein, den nie­mand braucht” ist eben­so über­flüs­sig, wie der Titel selbst! Wich­tig fin­de ich jedoch den Hin­weis, dass schein­bar spe­zi­ell beim Blanc de Noirs geschlam­pert wird – Bei­spie­le dazu feh­len mir.

    Den­noch, das wun­der­ba­re am Wein sind eben gera­de die unend­li­chen Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten, wel­che des Win­zers künzt­le­ri­sche Bega­bung for­dert – und sei es mal mehr, mal weni­ger regio­na­ler Tra­di­ti­on ver­bun­den. Am Ende sind für mich die erfolg­rei­chen Expe­rie­men­te in Kel­ler oder Küche, wel­che mich als Kon­su­ment immer wie­der mit der Zun­ge schnal­zen lassen.
    Dabei ver­su­che ich spe­zi­ell die Wei­ne nicht als gut oder schlecht, nötig oder unnö­tig zu defi­nie­ren, son­dern als ehr­lich oder künst­lich und als rich­tig oder falsch. D.h. nach Mög­lich­keit mache ich mir schon vor dem Kauf ein Bild über Betriebs­ver­fah­ren und Min­dest­stan­dards (hier ist Deutsch­land ten­den­zi­ell vor­ne zu sehen), über das Zusam­men­spiel von Men­gen und Qua­li­tät (2012er wird des­halb wohl vie­ler­orts als hoch­wer­tig bei stei­gen­den Prei­sen erwar­tet..) und zu guter Letzt eben Gedan­ken dar­über, ob der Trop­fen zu Anlass und Spei­sen rich­tig oder falsch ist. Die Zei­ten deut­scher unge­niess­ba­rer oder min­der­wer­ti­ger Wei­ne sind im Gro­ßen und Gan­zen vor­bei. Per­sön­lich ken­ne ich Win­zer denen mode­ra­te Qua­li­tät im Anspruch aus­reicht, was aber kei­ne unsau­be­re Arbeit impli­ziert. Die gefühl­te Mehr­zahl der Win­zer ver­sucht sich durch Ehr­lich­keit im Wein­berg und im Kel­ler, durch Qua­li­tät bei weni­ger Men­ge und scho­nen­den Ver­fah­ren, und durch Inves­ti­ti­on und Inno­va­ti­on in Sor­ten und Metho­den aus ein­ge­fah­ren The­men zu lösen – dem Gene­ra­tio­nen­wech­sel sei Dank! Gute Bei­spie­le sind schließ­lich Mar­kus Schnei­der, Tobi­as Könin­ger, Cori­na Benz, Kat­ja Boh­nert, Kon­rad Salw­ey und vie­le Jun­ge mehr oder diver­se Versuchs- und Staatsweingüter. 

    Erst ges­tern öff­ne­te ich einen schö­nen Blanc de Noirs von Micha­el Wies­ler – der Stau­fe­ner Win­zer gilt in der Regio als “Ear­ly Adop­ter” des fran­zö­si­schen Verfahrens.

    – Mathi­as Wenig, München

  • Viel­leicht soll­te ich bei Gele­gen­heit mal eine Ver­kos­tung mit all den hier vor­ge­schla­ge­nen Blanc des Noirs-Weinen orga­ni­sie­ren… Dan­ke für all die Anre­gun­gen, US

  • Nor­ma­ler­wei­se bin ich auch kein Fan der­ar­ti­ger Wei­ne, aber der Blanc de Noir 2010 des Wein­gu­tes Göh­ring in Flörsheim-Dalsheim war für mich über­zeu­gend, dazu zu einem äußerst fai­ren Preis von ca. EUR 4,50. Ich könn­te mir vor­stel­len, dass der 2011er noch inter­esssan­ter ist…

  • […] wenn man die Trau­ben nach der Lese sehr schnell abpresst. Ich zitie­re der Ein­fach­keit hal­ber weinkenner.de (die anschei­nend nicht so auf Blanc de noir ste­hen ): Die Bezeich­nung Blanc de noir stammt aus […]

  • Hal­lo Herr Sautter,

    einen guten blanc de noirs habe ich vom Wein­gut Weber aus Etten­heim, Baden getrunken.
    Soll­ten Sie die Gegend ein­mal besu­chen, so wür­de sich ein Abste­cher dort­hin lohnen.

    Gruß
    Mat­thi­as Fleig

  • Sor­ry Herr Sautter,
    da ist mir eine wei­ße Reb­sor­te rein­ge­fal­len. Freut mich, dass Sie wis­sen wo das Dorf Bet­berg mit 110 Bewoh­nern liegt. Der 27 jäh­ri­ge Wein­ma­cher Phil­ipp Rie­ger zählt zu den ganz guten Öko­wein­ma­chern in Baden. Gehört zur Wein­ma­cher­grup­pe der Weingräfler.
    LG
    Berthold

  • War­um Sie in Ihrem Arti­kel einen Rund­um­schlag gegn­über Blanc de Noirs von deut­schen Win­zern ver­üben ist mir völ­lig schlei­er­haft. Botry­tis­fau­les Lese­gut und Koh­le­schö­nung zur Erzeu­gung tro­cke­ner Wei­ne ist bei qua­li­täts­be­wuss­ten Wein­erzeu­gern mit Sicher­heit nich gang und gäbe. Ob Weiß­wein, Rot­wein oder eben Blanc de Noirs. Und unsau­be­re oder “aus­ge­zo­ge­ne” Wei­ne aus gerin­ger Trau­ben­qua­li­tät gibt es wohl aus jedem Wein­bau­land die­ser Erde.

    Mit freund­li­chen Grüßen

    Tho­mas Hess

  • Guten Abend,
    mei­nes Erach­tens schreibt man das Pro­dukt: Blanc de Noirs., also mit einer franz. Plu­ral­en­dung “s” die auch im Deut­schen nicht aus­ge­spro­chen wird.

    • Sehr geehr­ter Herr Willi,

      Sie haben völ­lig recht. Aller­dings scheint sich – war­um auch immer – hier­zu­lan­de die Schreib­wei­se “blanc de noir” grö­ße­rer Beliebt­heit zu erfreu­en als das fran­zö­si­sche Ori­gi­nal. Gänz­lich falsch scheint mir “blanc de noir” indes nicht zu sein: Die Aus­sa­ge ist dann wohl etwas abs­trak­ter “weiß von schwarz” statt “wei­ßer (Wein) von schwar­zen (Trau­ben)”. Ich bin aller­dings kein Roma­nist und kann nicht abschät­zen, ob sich “blanc de noir” im Ohr eines fran­zö­si­schen Mut­ter­sprach­lers sinn­wid­rig anhört.

      Bes­te Grü­ße, Ulrich Sautter

      • Sehr geehr­ter Herr Sautter,

        da das Plural-S nicht aus­ge­spro­chen wird, ist es für das Ohr eines fran­zö­si­schen Mut­ter­sprach­lers uner­heb­lich, das Auge freut sich jedoch über eine kor­rek­te Schreib­wei­se und die Zun­ge sagt: es gibt durch­aus sehr genieß­ba­re und gut aus­ge­bau­te Wei­ne die­ser Spezies.

        Bes­te Grü­ße von der Nahe
        Daria Schmitt

      • Blanc de noirs ist in Frank­reich ein hoch­wer­ti­ger Sekt, zu 99 % wer­den 3 Reb­sor­ten ein­ge­setzt. Pinot noir, Char­do­nay und Pinot Meu­nier. In Deutsch­land dage­gen nur aus dem Blau­er Spät­bur­gun­der vini­fii­ziert bzw. versektet.
        Tipp: Blanc de noirs als bes­ter Bio­wein 2012 in Baden – Würt­tem­ber vom Wein­gut Rie­ger in Bet­berg – Mark­gräf­ler­land. Deme­ter und ECOVIN
        LG
        Berthold

        • Sehr geehr­ter Herr Willi,

          beim Char­don­nay als Sor­te für “blanc de noirs” täu­schen Sie sich – aus die­ser Sor­te kel­tern die Cham­pa­gner­win­zer den gesuch­ten “blanc de blancs”, eben gera­de kei­nen Weiß­wein aus blau­en Trau­ben, sonern einen “wei­ßen aus weißen”. 

          Die Mark­gräf­ler Adres­se lese ich mit Inter­es­se, Bet­berg, das ist auf hal­bem Weg zwi­schen Stau­fen und Müll­heim, oder täu­sche ich mich?

          Bes­te Grü­ße, Ulrich Sautter

          • Lie­ber Herr Sautter.
            Sor­ry das ist mir ein wei­ßer reingeschlupft.
            Sie ken­nen sich ja aus im Mark­gräf­ler­land. Bet­berg mit 120 Dorf­be­woh­nern liegt zwi­schen Hei­ters­heim wo ich woh­ne und Müll­heim. Das Wein­gut Rie­ger – Deme­ter und Eco­vin – zählt zu den bes­ten Öko­wein­be­trie­ben in Deutsch­land und zur Wein­ma­cher­grup­pe der Weingräfler.
            Gruß aus dem Markgräflerland

  • Sehr geehr­ter Herr Prasß,

    dar­auf kann ich eigent­lich nur das­sel­be ant­wor­ten, was ich auch schon Frau Kel­ler geant­wor­tet habe. Im übri­gen freut es mich, dass mein Text immer noch gele­sen wird 🙂

    Bes­te Grü­ße, Ulrich Sautter

    • hal­lo Herr Sautter.
      Es amü­siert mich immer, die Kom­men­ta­re von selbst­er­nann­ten Wein­ken­nern zu lesen,
      Es grüsst
      Ihr Robert Walentiny(Uni-Prof in Oenologie(Weinkunde)

      • Inha­ber einer Gast­pro­fes­sur am Col­lege of Eno­lo­gy derr Nor­thwest A & F Uni­ver­si­ty, Chi­na in den Jah­ren 2010 bis 2013, wenn also dann ehren­hal­ber ver­lie­hen, aber nie stu­diert. Lie­be Grüße

  • Guten Abend,
    schlie­ße mich den Wor­ten von Frau Kel­ler an, haben soeben einen fei­nen Blanc De Noir
    Vom Wein­gut Sieg­bert Bimmerle,Baden getrunken.
    Vie­le Grü­ße aus Düsseldorf
    Peter Prasß

  • Ich fin­de dass ist unsinn was Sie hier schrei­ben, denn Win­zer die Qua­li­täts­be­wusst sind neh­men nicht die drit­te Wahl der Trau­ben, son­dern erst­klas­si­ge Qualität.
    Wenn Sie ihn per­sön­lich nicht mögen, dann ist es Ihre Sache, aber des­halb soll­te man den Blac de Noir nicht schlecht­re­den. Es geht hier um den Geschmak des Spät­bur­gun­ders und die­sen mal nicht als Rot­wein der natür­lich vol­ler im Geschmack ist.Außerdem ver­wen­den wir zum Bei­spiel kei­ne fau­len Trau­ben, son­dern gesun­des und hoch­wer­ti­ges Lesegut.

    Mit freund­li­chen Grüßen

    Clau­dia Keller

    • Sehr geehr­te Frau Keller,

      dass man blanc de noirs auch auf seriö­se Wei­se pro­du­zie­ren kann, will ich gar nicht bestrei­ten. Wenn einem bei gelun­ge­nen Exem­pla­ren die fei­nen Pinot-Aromen aus dem Glas ent­ge­gen­kom­men: wun­der­bar. Nach sol­chen Wei­nen lohnt es sich durch­aus zu suchen, schi­cken Sie mir doch mal ein Mus­ter. Doch die Rea­li­tät auf dem Wein­markt sieht anders aus. 80 Pro­zent aller blanc de noirs sind ent­we­der neu­tral oder pilzig. Wo der klas­si­sche Weiß­herbst den Vor­zug hat, dass sei­ne sat­te Frucht den Man­tel des Ver­ges­sens über even­tu­el­le Botry­tis­no­ten deckt, da ste­hen vie­le blanc de noirs-Weine eher “aus­ge­zo­gen” da.

      Bes­te Grü­ße, Ulrich Sautter

    • Hal­lo Clau­dia. Wie geht es Ihnen.. Schö­ne Grüs­se an Klaus-Peter und an Klaus. Viel­leicht sehen wir uns mal wieder?
      Ihr
      Robert Walentiny

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