Was Wein-Etiketten sagen – und was sie nicht sagen

Foto: volff – stock.adobe.com
Das Etikett liefert dem Käufer wichtige Informationen über den Wein. Aber für die Kaufentscheidung sind Farbe und Design des Etiketts wichtiger.

Eti­ket­ten sind nicht nur dazu da, Mar­ken­lo­gos oder den Namen des Wein­guts zu prä­sen­tie­ren. Sie lie­fern den Käu­fern auch wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen über den Inhalt der Fla­sche. Die­se Infor­ma­tio­nen sind für Kun­den von gro­ßer Bedeu­tung, da sie Auf­schluss über wich­ti­ge Merk­ma­le des Weins lie­fern. Im euro­päi­schen Raum gibt es aus die­sem Grund die Lebensmittel-Informationsverordnung. Sie regelt die Pflicht­an­ga­ben, die Pro­du­zen­ten von Lebens­mit­teln – Wein geschlos­sen –  auf Eti­ket­ten machen müs­sen. Sie ist ein Regel­werk, das in der Euro­päi­schen Uni­on ein­ge­führt wur­de, um eine ein­heit­li­che Über­sicht für Kon­su­men­ten bereitzustellen.

Welche Informationen müssen vorhanden sein?

Ein Blick auf das Eti­kett eines Weins kann dem Ken­ner wert­vol­le Hin­wei­se auf die Eigen­schaf­ten des Weins geben. Jahr­gang, Her­kunft, Reb­sor­te, Alko­hol­ge­halt sind die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen, die man dem Eti­kett ent­neh­men kann. Über die Qua­li­tät eines Weins sagt das Eti­kett aller­dings nichts aus.

Die Herkunft

Eine tra­di­tio­nel­le euro­päi­sche Qua­li­täts­py­ra­mi­de für Wein gibt es seit 2009 nicht mehr. Das neue Wein­be­zeich­nungs­recht hebt allein auf die Her­kunft ab. Stell­ten frü­her Tafel­wei­ne die unters­te Stu­fe der Qua­li­täts­py­ra­mi­de dar, so heißt es heu­te schlicht: Wein ohne Her­kunfts­be­zeich­nung. Bei einem sol­chen Wein sind gar kei­ne staat­li­chen Qua­li­täts­kon­trol­len vor­ge­se­hen – indi­rekt natür­lich auch eine Aus­sa­ge über die Qua­li­tät des Weins. Je enger die Her­kunfts­gren­zen gezo­gen wer­den (Deutsch­land, Anbau­ge­biet, Lage), des­to stren­ger sind die gesetz­li­chen Vor­schrif­ten und Kontrollen.

Der Jahrgang

Der Jahr­gang gehört zu den Pflicht­an­ga­ben auf dem Eti­kett. Dadurch erfährt der Kun­de, ob ihm ein jun­ger oder gereif­ter Wein ange­bo­ten wird. Zudem gibt es beim Wein bekannt­lich bes­se­re und weni­ger gute Jahr­gän­ge. Der Kun­de kann wäh­len, wel­cher Jahr­gang ihm mehr zusagt. Übri­gens: Nach der euro­päi­schen Gesetz­ge­bung darf in einem Wein eines bestimm­ten Jahr­gangs auch 15% eines frü­he­ren Jahr­gangs ent­hal­ten sein, ohne dass dies auf dem Eti­kett extra ver­merkt wer­den muss.

Die Rebsorte

Die Anga­be der Reb­sor­te ist nicht vor­ge­schrie­ben, auch wenn der Wein nur aus einer ein­zi­gen Reb­sor­te gekel­tert wor­den ist. Ein fran­zö­si­scher Bur­gun­der besteht stets zu 100 Pro­zent aus Pinot Noir, trotz­dem wird die Pinot Noir auf dem Eti­kett nicht genannt. Der Gesetz­ge­ber geht davon aus, dass der Kon­su­ment weiß, was in der Fla­sche ist, auf der Fla­sche „Côtes de Nuits“ oder eine der zahl­rei­chen ande­ren bur­gun­di­schen Her­künf­te genannt wer­den. Ähn­lich ist es beim Rio­ja, beim Ama­ro­ne und vie­len ande­ren Rot­wei­nen. Anders Weiß­wei­ne aus Deutsch­land und Öster­reich. Da muss die Reb­sor­te genannt wer­den – außer wenn der Wein eine Cuvée ist, also aus meh­re­ren Reb­sor­ten besteht.

Der Alkoholgehalt

Er ist eine Pflicht­an­ga­be, weil er sich nach Sor­te, Her­kunft, Wein­gut und Wein­her­stel­lung ändern kann. Er wird in Volu­men­pro­zent (Vol.%) ange­ge­ben, wobei in der EU nur vol­le und hal­be Alko­hol­pro­zen­te ange­ge­ben wer­den dür­fen. Ein durch­ge­go­re­ner Wein mit bis zu 12,5 Vol.% gilt als leicht, bis 13,5 Vol.% als mit­tel­schwer, alles dar­über ist schwer.

Auf den ersten Blick: Die Gestaltung von Weinetiketten

Neben den infor­ma­ti­ven Aspek­ten spie­len das Design und die Ästhe­tik eine wich­ti­ge Rol­le. Sie sind oft das Ers­te sind, was poten­zi­el­le Käu­fer wahr­neh­men. Dru­cke­rei­en bie­ten eine gro­ße Aus­wahl an Designs, um die Wün­sche der Wein­pro­du­zen­ten zu erfül­len. Vor dem Druck des Eti­ketts soll­ten Her­stel­ler sich des­halb über­le­gen, wel­che Wir­kung sie erzie­len wollen.

Die Farbgebung ist wichtig

Bestimm­te Druck­far­ben ste­chen her­vor und hin­ter­las­sen einen beson­de­ren Ein­druck. Sie schaf­fen Asso­zia­tio­nen und kön­nen eine emo­tio­na­le Wir­kung haben, was ein wesent­li­cher Bestand­teil der Ver­mark­tung eines Pro­dukts ist. Der Fokus liegt auf den spe­zi­fi­schen Merk­ma­len von Off­set­druck­far­ben. Sie sind maß­geb­lich für die erfolg­rei­che Rea­li­sie­rung der gewünsch­ten Töne verantwortlich.

Viele Gestaltungselemente

In den letz­ten Jah­ren haben sich ver­schie­de­ne Trends im Design von Eti­ket­ten ent­wi­ckelt. Die rich­ti­gen Nuan­cen, Schrift­ar­ten und For­men sor­gen dafür, dass der Hin­weis auf der Fla­sche Auf­merk­sam­keit erregt. Vie­le Wein­gü­ter set­zen auf moder­ne, mini­ma­lis­ti­sche Dar­stel­lun­gen mit kla­ren Lini­en. Ande­re hin­ge­gen bevor­zu­gen auf­fäl­li­ge Gra­fi­ken, ver­spiel­te Schrift­ar­ten und unkon­ven­tio­nel­le For­men. Die­se Gestal­tungs­ele­men­te wer­den genutzt, um die Stim­mung und Bot­schaft in den Vor­der­grund zu lenken.

Wie beeinflusst das Design den Kaufentscheidungsprozess?

Eine gut durch­dach­te und anspre­chen­de Auf­ma­chung kann poten­zi­el­le Kun­den dazu ani­mie­ren, ein Pro­dukt näher zu betrach­ten. Gutes Design wird wahr­ge­nom­men, kann Ver­trau­en, Glaub­wür­dig­keit und Qua­li­tät vermitteln.

Foto: Ser­hii – stock.adobe.com

Dar­über hin­aus ver­bes­sert es die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Wer­be­bot­schaf­ten. Kla­re und effek­ti­ve Dar­stel­lun­gen der Pro­dukt­de­tails erleich­tern es den Ver­brau­chern, die Infor­ma­tio­nen schnell zu erfas­sen und zu ver­ste­hen. Ein gut gestal­te­tes Design kann den Mar­ken­na­men und das Logo pro­mi­nent prä­sen­tie­ren, was zur Mar­ken­wie­der­erken­nung bei­trägt und das Ver­trau­en in das Pro­dukt sowie die Mar­ke stärkt. Die­se durch­dach­ten Eti­ket­ten kön­nen die Dif­fe­ren­zie­rung von Wett­be­werbs­pro­duk­ten unter­stüt­zen. In einer gesät­tig­ten Markt­la­ge kann ein gutes Design dazu bei­tra­gen, dass ein Pro­dukt aus der Mas­se her­aus­sticht. Durch die Schaf­fung eines unver­wech­sel­ba­ren Erschei­nungs­bilds kann ein Pro­dukt die Auf­merk­sam­keit der Ver­brau­cher auf sich ziehen.

Umverpackungen für Weinflaschen

Neben den Eti­ket­ten haben auch Umver­pa­ckun­gen für Wein­fla­schen eine hohe Rele­vanz bei der Prä­sen­ta­ti­on des Weins. Sie kön­nen ver­schie­de­ne For­men anneh­men, wie bei­spiels­wei­se Holz­kis­ten, Geschenk­bo­xen oder Tra­ge­ta­schen. In ers­ter Linie die­nen sie dazu, den Wein zu schüt­zen und ein anspre­chen­des Gesamt­bild zu schaf­fen. Holz­kis­ten wer­den oft für hoch­wer­ti­ge Wei­ne ver­wen­det und ver­mit­teln ein Gefühl von Exklu­si­vi­tät und Tra­di­ti­on. Sie kön­nen auch als Samm­ler­stü­cke die­nen und den Wert des Weins stei­gern. Ein wei­te­rer Vor­teil ist die viel­sei­ti­ge Ver­wen­dung der Kis­te. Sie kann als Auf­be­wah­rung oder Deko­ra­ti­on umfunk­tio­niert wer­den. Geschenk­bo­xen hin­ge­gen sind ide­al für Prä­sen­ta­tio­nen und Mit­bring­sel zu beson­de­ren Anläs­sen. Sie sind ein­fach zu tra­gen, kön­nen leicht ent­sorgt wer­den und sind eben­falls wie­der­ver­wend­bar. Bei etwas Zer­brech­li­chem wie Glas­fla­schen soll­te die Sicher­heit nicht außer Acht gelas­sen wer­den. Wäh­rend des Trans­por­tes der Wein­fla­schen sind eine gute Pols­te­rung und eine robus­te Umver­pa­ckung uner­läss­lich. Es ist rat­sam, auf der Umver­pa­ckung zusätz­lich einen Auf­kle­ber anzu­brin­gen, der dar­auf hin­weist, vor­sich­tig mit der Ware umzugehen.

Die Aus­wir­kun­gen von Umver­pa­ckun­gen auf den Verkaufserfolg

Neben dem Eti­kett auf Wein­fla­schen kann eine ästhe­tisch anspre­chen­de Umver­pa­ckung eben­falls für einen Ver­kaufs­er­folg sor­gen. Sie kön­nen das Image und die Wahr­neh­mung einer Mar­ke oder eines Weins maß­geb­lich prä­gen. Die äuße­re Auf­ma­chung bie­tet eine zusätz­li­che Mög­lich­keit, die Geschich­te des Weins oder des Wein­guts zu erzäh­len und eine Ver­bin­dung zum Käu­fer her­zu­stel­len. Hier sind eini­ge Aus­wir­kun­gen von Umver­pa­ckun­gen auf den Erfolg im Weinbereich:

  • Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

    Attrak­ti­vi­tät und Prä­sen­ta­ti­on: Eine edle Ver­pa­ckung kann das Inter­es­se des Kun­den auf sich len­ken. Hoch­wer­ti­ge Mate­ria­li­en und ein durch­dach­tes Design kön­nen dazu bei­tra­gen, dass die Wein­auf­be­wah­rung im Regal sich von den ande­ren unterscheidet.

  • Dif­fe­ren­zie­rung und Posi­tio­nie­rung: Durch die Gestal­tung einer ein­zig­ar­ti­gen Umver­pa­ckung kann sich eine Wein­mar­ke von der Kon­kur­renz abhe­ben. Ein exklu­si­ves Design kann den Wein als Premium-Produkt posi­tio­nie­ren und einen Ein­druck von Qua­li­tät und Exklu­si­vi­tät vermitteln.
  • Wie­der­erken­nungs­wert und Mar­ken­iden­ti­tät: Einer der wesent­lichs­ten Punk­te in Bereich des Mar­ke­tings ist der Wie­der­erken­nungs­wert eines Pro­dukts. Ein ein­präg­sa­mes Logo, Farb­sche­ma­ta oder Design­ele­men­te kön­nen die Mar­ken­bin­dung stär­ken und den Wie­der­erken­nungs­wert erhöhen.

Nach­hal­tig­keit

Nach­hal­tig­keit ist ein wesent­li­cher Aspekt, der bei Wein-Etiketten und Umver­pa­ckun­gen zuneh­mend an Bedeu­tung gewinnt. Vie­le Ver­brau­cher legen Wert auf umwelt­freund­li­che Auf­ma­chun­gen und wäh­len Pro­duk­te, die umwelt­scho­nend her­ge­stellt wur­den. Zahl­rei­che Wein­gü­ter reagie­ren dar­auf, indem sie recy­cel­ba­re Mate­ria­li­en, bio­lo­gisch abbau­ba­re Eti­ket­ten oder nach­hal­ti­ge Ver­pa­ckungs­al­ter­na­ti­ven ver­wen­den. Das bedeu­tet, dass die ver­wen­de­ten Mate­ria­li­en nach dem Gebrauch in den Recy­cling­pro­zess zurück­ge­führt wer­den kön­nen, um Res­sour­cen zu scho­nen und Abfall zu reduzieren.

 

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben

Partner

Unser Newsletter