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Orca – der Wein: Toller Roter vom Berg des Windes

Der Mont Ventoux ist nicht nur ein Etappenziel der Tour de France. Er ist auch ein Geheimtipp für Rotweinliebhaber. An seinem Fuße wächst die Grenache Noir und ergibt  samtige, dunkle Weine mit viel weichem Tannin. Der Orca aus der Genossenschaft Marrenon ist einer der besten und preiswertesten seiner Klasse. Besonders die Deutschen lieben ihn.

Noch vor wenigen Tagen quälten sich die Radfahrer des berühmtesten Radrennens der Welt seine Hänge bergauf: Der Mont Ventoux gilt als Königsetappe bei der Tour de France, ist aber nicht nur Sportinteressierten ein Begriff. Denn an den südlichen und westlichen Ausläufern des 1912 Meter hohen Wahrzeichens der Region liegt die AOC Ventoux.

Der Weinanbau im Ventoux reicht bis in die Antike zurück: Die Römer pflanzten Rebstöcke, die sie aus ihrer Heimat mitbrachten, vor allem im Pays d’Aigues im Herzen der Appellation Ventoux. Archäologische Fundstücke belegen, dass bereits 30 Jahre vor Christus Keramik zum Aufbewahren von Wein hergestellt und genutzt wurde. Hiervon hat sich die Winzergenossenschaft Marrenon – Vignobles en Luberon & Ventoux, deren Sitz im malerischen Dörfchen La Tour d’Aigues liegt, inspirieren lassen: Als Reminiszenz an die damals üblichen Aufbewahrungsmöglichkeiten wählten sie als Namen für ihren roten AOC Ventoux „Orca“, den lateinischen Begriff für kleine Amphore.

Die Trauben für diesen rubinroten Wein aus 90 Prozent Grenache Noir mit einem kleinen Anteil Syrah werden von Hand gelesen. Die Grenache-Rebstöcke sind über 60 Jahre alt. Bei der Vinifizierung wird großer Wert auf Temperaturkontrolle und eine kräftige Extrahierung der Traubenhäute gelegt. Der anschließende zwölfmonatige Barrique-Ausbau verleiht ihm feine Röstnoten: dunkle Früchte, insbesondere Schwarzkirsche, umspielen den Gaumen.

Hinzu gesellen sich würzige Anklänge, die an die Garrigue erinnert, die typische Heidelandschaft mit Pflanzen wie wildem Rosmarin und Thymian. Die Komplexität der Aromatik deutet auf die großen Temperaturunterschiede hin, die zwischen Tag und Nacht in den Parzellen herrschen.

Die Parzellen der Kellerei Marrenon, von denen der Orca stammt, liegen komplett im UNESCO Biosphärenreservat Parc Naturel Régional Luberon. Sie sind nach Süden ausgerichtet: 3000 Sonnenstunden pro Jahr, das sind ganze 320 Tage, verwöhnen hier die Reben. Die körnigen Kalkböden mit großen Steinen können die Wärme sehr gut speichern. Sie sind darüber hinaus sehr wasserdurchlässig, humusarm und wie geschaffen für den Grenache, dem sie einen sehr reichen, dichten, aber samtigen Stil verleihen. Der Ertrag ist auf nur 28 Hektoliter pro Hektar begrenzt. Angesichts dessen ist der Preis für den Orca mehr als günstig: Er kostet zwischen elf und 12 Euro.

Bezugsquellen:

Krämer, Alsbach-Hähnlein: www.kraemergmbh.de
Weinkontor Rothärmel, Neustadt a. R.: www.web-weinkontor.de
Gustav Müller, Dürrröhrsdorf: www.wesenitz-bitter.com
Chez Bruno, Berlin: www.chez-bruno.de
La Barrique, Kalefeld: www.alusse.de
Weinhaus Bügler, Mannheim: www.weinhaus-buegler.com
20Wines, Ammersbek/Hamburg: www.20wines.de
Ipsen Getränke GmbH, Sylt-Ost: www.ipsen-getraenke.de
Weinhandel Küveler, Niederkrüchten: www.kueveler-weinshop.de
Weinhaus Hess, Villingen-Schwenningen: www.weinhaus-hess.de
Bernds Weinquelle, Darmstadt: www.bernds-weinquelle.de
Boda Weinhaus, Hattingen: www.boda-weinhaus.de

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