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Gesinnung auf der Brust: das Tattoo zum Wein

Wer sich in der närrischen Zeit eine Blöße geben will, schmückt sich mit einem Trauben-Tattoo und outet sich damit als Kölsch-Verächter. Aber bitte nur angucken, nicht anfassen! Rechtzeitig zur ProWein, der größten deutschen Weinmesse, die am 4. März in Düsseldorf startet, kommt auch ein Riesling-Tattoo auf den Markt.

Mit einem neckischen Traubenornament im Dekolleté gibt sich die Trägerin ohne große Worte als Weinfreak zu erkennen. Einladung zum Kölsch zwecklos. Und Anmache schwierig. „Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte an“, wusste schon der griechische Philosoph Aristoteles. Mit irgendwelcher Plempe die Aufmerksamkeit so geschmückter Musen zu erringen – diese Wahrscheinlichkeit ist ziemlich gering.

Auch Männer lassen sich tätowieren

Männliche Weinliebhaber tragen das Tattoo am Hals oder am knackigen Oberarm und dokumentieren damit, welche Art von flüssiger Nahrung sie vorzugsweise einnehmen. Wahrscheinblich gilt für sie das Gleiche wie für die Musen. Immerhin weiß man, in welche Richtung das Gesprächsangebot gehen muss, trifft man einen Traubenbuben im Karnevalsumzug.

Übrigens: Das Tattoo hält zwei bis drei Tage und ist abwaschbar. Nach Aschermittwoch ist alles vorbei. Zehn dieser Traubenhaftbilder mit Schwämmchen kosten 8 Euro bei www.vinoresca.com.

Riesling-Tattoo: Mehr Statement als Schmuck

Jancis Robinson mit Riesling-TattooMehr Statement als Schmuck ist das neue Riesling-Tattoo, das aus Australien kommt, inzwischen aber auch in Deutschland erhältlich ist (2 Euro pro Stück bei www.deutscheweine.de). Der Riesling-verrückte Australier schmückt, sofern kurze Hosen tragend, damit gern seine Wade (auf der südlichen Erdhalbkugel ist jetzt Spätsommer). Die englische Wein-Queen Jancis Robinson trägt ihr Bekenntnis auf dem Unterarm. Wie dem auch sei: Für die bevorstehende Weinmesse ProWein, die vom 4. bis 6. März in Düsseldorf stattfindet, könnte das Tattoo das passende Outfit sein für alle, die immer nur das Eine denken: Riesling.

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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