Der Stoff, aus dem die Priorat-Träume sind: Cirerets von Mas Alta

Weinberge der Bodega Mas Alta
Weinberge der Bodega Mas Alta
Nico Medenbach vom Weinblog Drunkenmonday hat sich von dem Zweitwein der Bodegas Mas Alta verzaubern lassen. Ein „Teufelzeug“, meint er.

Nico Meden­bach vom Wein­blog Drun­ken­mon­day hat sich von dem Zweit­wein der Bode­gas Mas Alta ver­zau­bern las­sen. Ein „Teu­fel­zeug“, meint er.

Wein­ber­ge der Bode­gas Mas Alta

Das Wein­gut Bode­gas Mas Alta ist eine der feins­ten und span­nends­ten Adres­sen im nord­spa­ni­schen Prio­rat. Gegrün­det wur­de es 1999 von der Fami­lie Van­hout­te und Phil­ip­pe Lam­bert, dem bel­gi­schen Gene­ral­im­por­teur für Vega Sici­lia und Roma­née Conti.

30 Hekt­ar umfasst der Wein­bergs­be­sitz, geo­gra­phisch in direk­ter Nach­bar­schaft von Clos Eras­mus gele­gen. Bestockt sind die Wein­ber­ge mit den Sor­ten Gren­ache, Carignan und Caber­net Sau­vi­gnon. Bewirt­schaf­tet wer­den sie biologisch-organisch.

Von Anfang an auf Qualität gesetzt

Carignan-Trauben

Um direkt an der Spit­ze der Regi­on ein­zu­stei­gen, wur­den die mäßi­gen Jahr­gän­ge 2002 und 2003 über­sprun­gen. Mit dem erst­klas­si­gen Jahr­gang 2004 wur­de gleich ein deut­li­ches Zei­chen in Rich­tung Qua­li­tät gesetzt. Mit wei­te­ren fünf Hekt­ar Syrah, gepflanzt in 2005, erfüll­te man die ange­streb­te Rebsorten-Konstellation und konn­te sich von nun an auf die Fer­tig­stel­lung eines moder­nen Kel­lers kon­zen­trie­ren. In 2008 erreich­ten die Bode­gas Mas Alta auch die­ses Etap­pen­ziel. Seit­her wer­den hier auf den kar­gen und schrof­fen Schiefer- und Gra­nit­bö­den, wie sie für das Prio­rat cha­rak­te­ris­tisch sind, jähr­lich rund 20.000 Fla­schen Wein produziert.

Geheimtipp Cirerets

Cuvée Cirerets
Cuvée Cire­rets

Die Cuvée Cire­rets ist preis­lich so etwas wie der Geheim­tipp der Bode­ga. Sie gilt als klei­ner Bru­der des La Creu Alta, des Spit­zen­weins und Aus­hän­ge­schilds des Wein­guts. Die Trau­ben stam­men zu 60 Pro­zent von 50 Jah­re alten Grenache-Stöcken und zu 40 Pro­zent von bis zu 100 Jah­re alten Carignan-Reben. Auf 450 bis 650 Meter Höhe wach­sen die Trau­ben an kno­ti­gen Reb­stö­cken auf extrem kar­gem Unter­grund. Der Aus­bau erfolgt für 16 Mona­te in fran­zö­si­scher Allier-Eiche, 30 Pro­zent der Fäs­ser sind neu und 70 Pro­zent ein Jahr alt.

Bevor sich der 2009er Cire­rets so rich­tig ent­fal­ten kann, muss er min­des­tens eine hal­be Stun­de „atmen“. Doch was dann aus dem Glas strömt, zau­bert dem Wein­trin­ker ein Lächeln ins Gesicht. Der Wein duf­tet betö­rend nach Mon Ché­rie, rei­fen Blau­bee­ren, Kir­sche, dunk­ler Scho­ko­la­de, Men­thol, Veil­chen und Flie­der, dazu kommt eine dunkel-mineralische Wür­ze: irre kom­plex, aber gleich­zei­tig ver­spielt und frisch. Teufelszeug!

Die Kraft der Böden gebündelt

Bodegas Mas Alta
Bode­gas Mas Alta

Am Gau­men schließt sich der Kreis. Die Viel­schich­tig­keit der Nase wird in einen kom­pak­ten und dich­ten Kern trans­for­miert. Das Mund­ge­fühl besticht durch extrem polier­te und fei­ne Tan­ni­ne, durch eine küh­le Mine­ra­lik, durch die abso­lu­te Fokus­sie­rung auf die Mit­te, durch eine edle und sei­di­ge Hap­tik auf der Zun­ge. Der Wein scheint die Kraft der Böden zu bün­deln, ist gleich­wohl peni­bel balan­ciert, ele­gant, puris­tisch, klar, frisch und trans­pa­rent, ohne dass ein Teil des Gan­zen her­aus­sticht: schmeck­ba­re Qua­li­tät mit fan­tas­ti­scher Län­ge. Hier hat man den Boden, die Reben und das Poten­zi­al der Ein­zel­tei­le ver­stan­den. Der Wein wirkt nie fett. Er bewahrt bei aller Kraft sei­ne Fri­sche und den Trink­fluss. Ein tol­ler Zweit­wein, der auch im Ver­gleich zum gro­ßen Bru­der zum Träu­men einlädt.

Der Cice­rets kos­tet um die 38 Euro und ist bei ver­schie­de­nen Wein­fach­ge­schäf­ten bzw. deren Online­shops erhältlich.

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