Mick Hucknalls famoser Roter von den Hängen des Ätnas

Mick Hucknall | Foto: Hamish Brown
Während etliche Promis für ihre Weinbauversuche Spott und Häme ernten, sind sich Kritiker und Kenner bei Simply-Red-Sänger Mick Hucknall einig: Seine Rotweine gehören zu den besten Siziliens. Von Kathrin Noll

Kein Wun­der. Denn der rot­ge­lock­te Pop-Barde aus Man­ches­ter, der mit sei­ner Band Sim­ply Red in 25 Jah­ren mehr als 50 Mil­lio­nen Plat­ten ver­kauft hat, ver­traut im Wein­berg und Kel­ler auf Star-Önologe Sal­vo Foti. Huck­nalls Wein­gut trägt den pas­sen­den Namen „Il Can­tan­te“ („Der Sän­ger“) und liegt am Nord-Osthang des Vul­kans Ätna, nahe dem Städt­chen Sant’ Alfio. Auf ins­ge­samt acht Hekt­ar ste­hen die zum Teil 100 Jah­re alten Reb­stö­cke des lei­den­schaft­li­chen Wein­samm­lers und Fuß­ball­fans (Man­ches­ter United). Sechs Hekt­ar davon sind Vul­kan­la­gen in 800 bis 1300 Meter Höhe, zwei Hekt­ar befin­den sich in Pachi­no, in der Pro­vinz von Sira­cu­sa im Süd­os­ten der Insel. Hier wach­sen die Trau­ben für sei­nen exzel­len­ten Nero d’Avola.

Die Ent­schei­dung, in ein Wein­gut in Sizi­li­en zu inves­tie­ren, sei eine phil­an­tro­phi­sche gewe­sen, sag­te Huck­nall vor Kur­zem in einem Inter­view mit der Tele­schau. Es sei kein Geschäft, mit dem er viel Pro­fit mache. Viel­mehr hel­fe er so einer Regi­on, die es wirt­schaft­lich schwer habe, neue Struk­tu­ren und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten zu eta­blie­ren – bei denen die Mafia nicht die voll­stän­di­ge Kon­trol­le über alles habe. „Es geht mir dar­um, der Gesell­schaft etwas zurück­zu­ge­ben, was mir nicht zwangs­läu­fig viel Geld ein­brin­gen muss, aber mich sehr glück­lich macht“, so der Bri­te, der am 8. Juni sei­nen 51. Geburts­tag feierte.

Sal­vo Foti, der Huck­nall in Sachen Wein betreut, ist ein Ver­fech­ter des natür­li­chen Wein­baus. Sei­ne Wein­ber­ge am Ätna bewirt­schaf­tet der 49-Jährige aus Cata­nia aus­schließ­lich auf tra­di­tio­nel­le Wei­se. Die Trau­ben wer­den per Hand gele­sen, statt Maschi­nen kom­men Pfer­de zum Ein­satz. Auf Dün­ger und Pes­ti­zi­de ver­zich­tet er eben­falls. Die Qua­li­tät eines Wei­nes hängt laut Foti von vie­len Varia­blen ab – von der Trau­be, dem Reb­stock, dem Wein­berg, den kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen und den Men­schen, die im Wein­berg und Kel­ler arbei­ten. Nur wenn jede die­ser ver­än­der­li­chen Grö­ßen har­mo­nisch und in gegen­sei­ti­gem Respekt auf­ein­an­der wir­ken, kön­ne ein guter Wein entstehen.

Drei edle Trop­fen hat das Wein­gut „Il Can­tan­te“ im Sor­ti­ment: den bereits erwähn­ten Nero d’Avola, einen eben­falls hoch gelob­ten Etna rosso, der zum größ­ten Teil aus Nerello-Mascalese-Trauben gewon­nen wird, sowie einen fein­fruch­ti­gen Bian­co. Den 2004er Il Can­tan­te Nero d’Avola gibt es für 24,95 Euro im Han­del, für eine Fla­sche des 2001er Il Can­tan­te Etna Rosso muss man 48 Euro hin­le­gen. Und dazu schiebt man am bes­ten eine Piz­za in den Holz­ofen und eine alte Simply-Red-Scheibe in den CD-Player.

Bezug: www.boller-weine.de

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