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Innovative Onlineshops für Wein (2): Wine in Black

Online-Shoppingclubs liegen im Trend. Über eine Mitgliedschaft kommen Kunden in den Genuss von zeitlich befristeten, in der Menge limitierten Angeboten und Ersparnissen bis zu 40, 50 Prozent.

Was in Sachen Mode schon seit Jahren bestens funktioniert,  soll auch im Weinhandel die Schnäppchenjäger auf den Plan rufen und für Umsatz sorgen. „52weine“ und “Wine in Black” machen es vor.

Otto Group investiert

Gegründet im Juni 2011, befindet sich das noch relativ junge Start-up „Wine in Black“ mit Sitz in Berlin-Mitte auf Wachstumskurs. 22 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen inzwischen und hat – wie auch die 52weine GmbH, die mehrheitlich zur Burda Direkt Services gehört – einen finanzkräftigen Investor im Rücken: die Otto Group.

„Wine in Black“ funktioniert als geschlossene Shoppinggemeinschaft. Erst nach der Registrierung sind die Angebote und Deals für den User sichtbar. Das Sortiment umfasst qualitativ hochwertige Weine aus aller Welt, die wöchentlich wechselnd und mengenmäßig begrenzt zu einem Preis geordert werden können, der in einigen Fällen deutlich günstiger als die Offerten anderer Online-Weinshops ist.

Premium-Weine und „Entdeckungen“

Wine in Black - AktionenDie von „Wine in Black“ gewährten Rabatte auf Spitzengewächse indes stoßen nicht überall in der Wein-Community auf Begeisterung. In einschlägigen Blogs und Foren wird angesichts der vermeintlich aggressiven Preispolitik schon mal der Vorwurf der „Verramschung“ laut. Doch Winzer wie Weinshop dürften gut an diesen Angebotsaktionen verdienen, die Weingüter steigern ihren Bekanntheitsgrad und sprechen neue Käuferschichten an.

Denn bei lukrativen Preisnachlässe schlagen auch Kunden zu, die sich normalerweise keine Premium-Weine und Luxus-Champagner leisten wollen oder können. Gleichwohl kommt bei Flaschenpreisen, die im Schnitt zwischen zehn und 30 Euro liegen (bei Champagner auch höher), am Ende schnell ein stolzes Sümmchen zusammen.

Für Preisbewusste lohnt sich ein Blick in die Kategorie „Entdeckungen“: Hier gibt es interessante Weine für jeden Tag, die zwischen 5 und 10 Euro zu haben sind.

Eigene Mobile App

Neuester Coup von „Wine in Black“ ist die eigene Mobile App, mit der die Angebote ab sofort überall und jederzeit zugänglich sind. Über das kostenlose Anwendungsprogramm können Kunden per Smartphone und Tablet-Computer Weine aus aktuellen Aktionen kaufen, Hintergrundinformationen abrufen und Freunden über Social Media die Produkte empfehlen.

Fünf Fragen an… Christian Hoya und Stephan Linden

Stephan Linden und Christian Hoya
Stephan Linden und Christian Hoya

Aus der Taufe gehoben haben „Wine in Black“ Christian Hoya und Stephan Linden. Aus Leidenschaft zu gutem Wein, wie sie selbst sagen. „Klasse statt Masse“ lautet die Devise der beiden Diplom-Betriebswirte. Im Interview mit Weinkenner.de sprechen sie über das Konzept ihres Shoppingclubs, über Zielgruppen und die Zukunft des Weineinkaufs im Internet.

Welche Idee steckt hinter „Wine in Black“?
Mit „Wine in Black“ haben wir die Möglichkeit geschaffen, eine junge Zielgruppe an Premium-Weine und Champagner heranzuführen. Wir haben uns speziell für das Premium-Segment entschieden, weil es in unserem Umfeld viele Menschen um die 30 gab, die es sich durchaus leisten konnten, einmal pro Woche eine gute Flasche Wein aufzumachen – es aber nie taten, weil sie Angst hatten, bei der Auswahl ordentlich auf die Nase zu fallen. Genau diesen Menschen bieten wir heute einen Zugang zu einem ausgewählten Sortiment an feinsten Weinen, bei dem sie sich sicher sein können, dass sie nie daneben greifen.

An wen richtet sich das Angebot?
Unser Angebot richtet sich an alle, die Qualität schätzen und sich sehr für guten Wein begeistern können. Das sind einmal alle Kunden, die ihren Wein im oberen Preis-Segment suchen, der sich durch seine Herkunft, Art der Vinifizierung, Güte des Jahrgangs, begrenzte Flaschenanzahl sowie einen fairen Preis auszeichnet. Aber auch alle, die gerne und häufig neue, spannende Wein zu besten Preisen entdecken möchten und sich dabei auf unser Gespür und unsere Auswahl verlassen möchten.

Welche Kriterien muss ein Wein erfüllen, um ins Sortiment von „Wine in Black“ aufgenommen zu werden?
Jeder Wein muss in seiner Kategorie zu den Besten gehören, muss aus einem handwerklich arbeitenden Betrieb kommen oder von einem anerkannten Weltklasse-Erzeuger. Der Wein muss in seiner Kategorie zu einem fairen Preis handelbar sein und in der internen Verkostung das gesamte „Wine in Black“-Team überzeugen. Dass er zudem einwandfrei vinifiziert sein muss, das versteht sich von selbst.

Was unterscheidet „Wine in Black“ von anderen Weinshops im Internet?
„Wine in Black“ führt kein riesiges Sortiment wie fast alle anderen Online-Shops im Internet, sondern erleichtert die Weinauswahl durch ein kleines, aber feines Sortiment an Spitzenweinen, das sich regelmäßig ändert, gleichwohl aber immer viele Kategorien bedient. Alle Weine sind ausführlich beschrieben, mit Hintergrundinformationen zum Weingut und zur Geschichte des Weins selbst und mit den relevanten Kritikerstimmen ausgestattet. Der Preis gehört immer zu den günstigsten am Markt. Der Service bei “Wine in Black” ist vorbildlich, frei Haus-Lieferung ab 6 Flaschen, sichere und einfach Bezahlung, schneller und sicherer Versand. Eine App macht auch die mobile Bestellung auf dem iPhone kinderleicht.

Welche Bedeutung hat der Weineinkauf im Netz – gegenwärtig und in Zukunft? Welche Rolle spielen dabei Online-Shops wie „Wine in Black“?
Die Anteile der Weineinkäufe im Netz haben sich in den letzten Jahren ständig vergrößert. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren auch weiterhin fortsetzen. Online-Shops wie „Wine in Black“ werden hier die Rolle der Protagonisten spielen und dem Weinhandel neue Impulse geben, insbesondere im Premium-Bereich. Denn die professionelle Präsentation der Weine wird Maßstab werden, egal ob es sich um die Fotos, die Beschreibungen, die Handhabung des Shops, die Abwicklung der Bestellungen oder das Retouren-Management handelt.

Weinkenner.de-Einkaufscheck


Händlername:
Wine in Black


Registrierung/Mitgliedschaft:
Ja – nur dann Zugang zu den Aktionen; Registrierung über die Internetseite oder via iPhone-App; die Mitgliedschaft ist kostenlos und verpflichtet nicht zum Kauf.


Benutzerfreundlichkeit / Navigation:
Die Internetseite präsentiert sich modern, ansprechend designt und aufgeräumt. Der User findet sich schnell zurecht, die Weine werden in drei Kategorien präsentiert: „Aktionen“, „Entdeckungen“ und „Bestseller“. Online-Beratung via Chat.


Produktbeschreibungen:
Die wichtigsten Informationen zu Wein und Weingut, außerdem Auszeichnungen, Kritiker- und Expertenmeinungen sowie eine ausführliche „Wine in Black“-Bewertung.


Preise:
Zum Teil günstiger als in anderen Online-Weinshops oder bei Fachhändlern; bei einigen Weinen jedoch kaum Preisunterschiede und Ersparnisse.


Bestell-/Kaufkonditionen:
Lieferung bislang nur innerhalb Deutschlands; Zahlung per Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte.


Versandkosten:
1 bis 5 Flaschen = 7,90 Euro; ab 6 Flaschen = keine Versandgebühren. Werden bei einer Bestellung Weine verschiedener Lieferanten geordert, fallen die Versandgebühren unter Umständen mehrfach an.


Lieferzeit:
Innerhalb von 7 Tagen.


Rückgabe:
30 Tage Rückgabegarantie; bei Weinfehlern oder beschädigten Flaschen Abholung –  der Kunde erhält eine erneute Lieferung, das Geld zurück oder einen Gutschein.


Weinkenner.de-Fazit:
Spannende, abwechslungsreiche Auswahl feiner Weine zu guten Preisen; allerdings ist nicht jede Aktion ein Superschnäppchen, Preisvergleich lohnt sich.


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14 Kommentare

    • Welche wären denn die anderen Shops? Ich konnte bisher nur in den wenigsten Fällen günstigere Angebote finden, und wenn dann meist nur bei Abnhame von mindestens 6 od. 12 Flaschen…was mir persönlich, wenn ich einen Wein noch nicht kenne und erst einmal testen möchte, doch zuviel ist, vor allem bei den Weinen deutlich über 10€.

  1. Ich habe mittlerweile schon einige Male das Angebot von Wine in Blacvk genutzt und bin bisher rund um zufrieden, sowohl was die Qualität der Weine, das Preis-Leistungs-Verhältnis als auch den Service betrifft. Das Konzept aus regelmäßig wechselndem Angebot (sowohl nationaler als auch internationaler Weine) in Kombinationen mit meist unschlagbaren Preisen verleitet mich immer wieder dazu neue Weine zu probieren. Bei all den Weinen wurde ich bisher noch nicht enttäuscht. Auch wenn ich kein großer Fan von allzu blumigen Beschreibungen der Weine bin, so helfen die Angaben auf der Homepage von Wine in Black doch sehr bei der Auswahl der Weine, und tatsächlich konnte ich zumindest große Teile der Beschreibungen auch in den verkosteten Weinen wiederfinden. Sehr ansprechend finde ich auch, dass man Einzelflaschen verschiedener Weine zusammenstellen kann und ab 6 Flaschen keine Versandkosten anfallen, weitere Faktoren die sehr zu immer neuen Bestellungen verleiten. Auch die noch relativ neu eingeführte Gliederung in “Aktionen”, “Entdeckungen” und “Bestseller” finde ich persönlich sehr ansprechend, da die Weine in den beiden letzten Kategorien länger im Angebot sind und größtenteils im Presisegment um 10€ angesiedelt sind, somit also durchaus alltagstaugliche Weine darstellen. Letzteres kann ich (zumindest für meinen Geldbeutel) von den “Aktionen” nicht immer behaupten, aber auf Grund der sehrt guten Preise probiere ich doch immer wieder einmal einen Wein, den ich mir zu nicht reduzierten Preisen vermutlich nicht gönnen würde.
    Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen kann ich Wine in Black nur empfehlen, ohne deren Angebot hätte ich viele Weine die ich jetzt sehr schätze nie kennen gelernt. Vor allem solche aus Weinbauländern mit deren Produzenten und Weinen ich mich kaum auskenne.

  2. Schön, das Sie WiB hier nicht so hochjubeln, wie das andere Blogs gerade tun! Sie haben genau erkannt, daß die Preise nicht generell so günstig sind, wie das Portal vorgaukelt, das sich gerade durch die vermeintliche Geschlossenheit ja einen exclusiven Touch gibt.
    Momentan ist z. b. der Fontodi ‘Flaccianello della Pieve’ für 46,90 angeboten, der Preisführer im (normalen) Web liegt bei 47,50 (WeinWeber): Keine nennenswerte Differenz für den Aufwand!
    Cool flott und kulant sind die WiB-Jungs allerdings, wenn man Ihnen das nachweist: Neulich habe ich das getan und prompt haben die ihr Angebot um 2 EUR reduziert. Erinnere leider nicht mehr den Wein dazu.

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