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Mick Hucknalls famoser Roter von den Hängen des Ätnas

Kein Wunder. Denn der rotgelockte Pop-Barde aus Manchester, der mit seiner Band Simply Red in 25 Jahren mehr als 50 Millionen Platten verkauft hat, vertraut im Weinberg und Keller auf Star-Önologe Salvo Foti. Hucknalls Weingut trägt den passenden Namen „Il Cantante“ („Der Sänger“) und liegt am Nord-Osthang des Vulkans Ätna, nahe dem Städtchen Sant’ Alfio. Auf insgesamt acht Hektar stehen die zum Teil 100 Jahre alten Rebstöcke des leidenschaftlichen Weinsammlers und Fußballfans (Manchester United). Sechs Hektar davon sind Vulkanlagen in 800 bis 1300 Meter Höhe, zwei Hektar befinden sich in Pachino, in der Provinz von Siracusa im Südosten der Insel. Hier wachsen die Trauben für seinen exzellenten Nero d’Avola.

Die Entscheidung, in ein Weingut in Sizilien zu investieren, sei eine philantrophische gewesen, sagte Hucknall vor Kurzem in einem Interview mit der Teleschau. Es sei kein Geschäft, mit dem er viel Profit mache. Vielmehr helfe er so einer Region, die es wirtschaftlich schwer habe, neue Strukturen und Gestaltungsmöglichkeiten zu etablieren – bei denen die Mafia nicht die vollständige Kontrolle über alles habe. „Es geht mir darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, was mir nicht zwangsläufig viel Geld einbringen muss, aber mich sehr glücklich macht“, so der Brite, der am 8. Juni seinen 51. Geburtstag feierte.

Salvo Foti, der Hucknall in Sachen Wein betreut, ist ein Verfechter des natürlichen Weinbaus. Seine Weinberge am Ätna bewirtschaftet der 49-Jährige aus Catania ausschließlich auf traditionelle Weise. Die Trauben werden per Hand gelesen, statt Maschinen kommen Pferde zum Einsatz. Auf Dünger und Pestizide verzichtet er ebenfalls. Die Qualität eines Weines hängt laut Foti von vielen Variablen ab – von der Traube, dem Rebstock, dem Weinberg, den klimatischen Bedingungen und den Menschen, die im Weinberg und Keller arbeiten. Nur wenn jede dieser veränderlichen Größen harmonisch und in gegenseitigem Respekt aufeinander wirken, könne ein guter Wein entstehen.

Drei edle Tropfen hat das Weingut „Il Cantante“ im Sortiment: den bereits erwähnten Nero d’Avola, einen ebenfalls hoch gelobten Etna rosso, der zum größten Teil aus Nerello-Mascalese-Trauben gewonnen wird, sowie einen feinfruchtigen Bianco. Den 2004er Il Cantante Nero d’Avola gibt es für 24,95 Euro im Handel, für eine Flasche des 2001er Il Cantante Etna Rosso muss man 48 Euro hinlegen. Und dazu schiebt man am besten eine Pizza in den Holzofen und eine alte Simply-Red-Scheibe in den CD-Player.

Bezug: www.boller-weine.de

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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