Weingut Heitlinger: Burgunder vom Balancekünstler

Kellermeister Claus Burmeister (© MANUEL DEBUS)
Das Weingut Heitlinger (Kraichgau) überzeugt mit feinen Burgundern und entwickelt damit eine Jahrhunderte alte Weinkultur weiter.

Bur­gun­der­wei­ne und der Kraich­gau gehö­ren seit dem Mit­tel­al­ter zusam­men. Zis­ter­zi­en­ser­mön­che brach­ten das Wis­sen um die edlen Reben in den hüge­li­gen Land­strich im Nord­wes­ten des heu­ti­gen Baden-Württembergs. Auf die­ser Wein­kul­tur baut das Wein­gut Heit­lin­ger auf und führt sie mit tief­grün­di­gen wie balan­cier­ten Wei­nen zu neue Höhen.

Große Weine wachsen auf Kalk

„Geo­lo­gisch wie kli­ma­tisch ist der Kraich­gau  prä­de­sti­niert für hoch­klas­si­ge Bur­gun­der“, ist Betriebs­lei­ter Claus Bur­meis­ter über­zeugt. „Alle gro­ßen Wei­ne wach­sen auf Kalk­bö­den“, bestärkt er sei­ne Auf­fas­sung. Das gilt in beson­de­rem Maße für Bur­gun­der­sor­ten, die sich auf den kal­ki­gen Keu­per­bö­den um Tie­fen­bach beson­ders wohl fühlen.

Bur­meis­ter ist stets auf der Suche nach Balan­ce. Im Bio­top Wein­berg eben­so wie bei Wein­wer­dung im Kel­ler. Und gera­de in den Wein­ber­gen ist viel pas­siert. „Es fing 1994 mit der Begrü­nung der Wein­ber­ge an“ erin­nert er sich. Der Unter­neh­mer Heinz Hei­ler hat­te den insol­ven­ten Betrieb über­nom­men und for­cier­te vom Start weg die Bio­zer­ti­fi­zie­rung; spä­ter hol­te er Bur­meis­ter an Bord, der in der Nach­bar­schaft auf­ge­wach­sen ist, zu der Zeit Geschäfts­füh­rer des benach­bar­ten Wein­guts Burg Ravens­burg sowie Vor­sit­zen­der des VDP Baden war und die Wein­ber­ge kennt, wie kein Zweiter.

Bur­gun­der­wei­ne und der Kraich­gau gehö­ren seit dem Mit­tel­al­ter zusam­men. (© MANUEL DEBUS)

Die Arbeit im Weinberg entscheidet

Für Bur­meis­ter steht und fällt die Qua­li­tät eines Wei­nes mit der Arbeit im Wein­berg. „Wenn da alles passt, ist es im Kel­ler ein­fach“, erklärt er. Wobei Bur­meis­ter und Kel­ler­meis­ter Dani­el Rupp bei ihrer Suche nach Per­fek­ti­on  bei der Arbeit im Kel­ler auch den Rat von Pierre Mil­le­mann suchen, der wie­der­um Spit­zen­gü­ter im Bur­gund betreut.

Vitale Reben

Um die Vita­li­tät der Reben und damit die Qua­li­tät noch wei­ter zu stei­gern, arbei­ten sich Bur­meis­ter und sein Team Schicht für Schicht in die Bio­dy­na­mie ein. „Ich hat­te sen­sa­tio­nel­le Wei­ne aus bio­dy­na­mi­schem Anbau pro­biert, bin aber der Über­zeu­gung, dass es kein Rezept gibt, son­dern, dass es sich um einen per­ma­nen­ten Lern­pro­zess han­delt. Es geht dar­um die ein­zel­nen Lagen zu ver­ste­hen und ihre indi­vi­du­el­len Talen­te und Stär­ken zu för­dern. Eines ist für ihn sicher: „Bio­dy­na­misch kul­ti­vier­te Reben ste­cken Stress jeder Art bes­ser weg und sie errei­chen ihre öno­lo­gi­sche Rei­fe mit weni­ger Zucker­ge­halt, also nied­ri­ge­ren Alko­hol­gra­da­tio­nen.“ Die­se blei­ben bei den Heitlinger-Weinen auch in war­men Jah­ren wie 2018 in mode­ra­ten Berei­chen, die Wei­ne behal­ten stets ihre Finesse.

Das trifft beson­ders auf den Weiß­bur­gun­der zu, einen Lieb­ling Bur­meis­ters. „Ich lie­be Weiß­bur­gun­der, wegen sei­ner Ele­ganz und sei­ner sub­ti­len Art“,  erklärt er. Weiß­bur­gun­der ist auch die bevor­zugt gepflanz­te Rebe auf den 24 Hekt­ar alter, auf­ge­ge­be­ner Wein­ber­ge, die das Gut in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren rekul­ti­viert hat.

Außergewöhnlicher Grauburgunder

Zu außer­ge­wöhn­li­cher Qua­li­tät bringt das Gut auch den eng ver­wand­ten Grau­bur­gun­der (Pinot Gris). Die  Basis­ver­si­on ist frisch und aus­ge­wo­gen, mit viel Schmelz und sanf­ter Kraft über­zeugt die Vari­an­te „Reser­ve“, die im gro­ßen Holz­fass aus­ge­baut wird und einen viel­sei­ti­gen Beglei­ter zu fei­ner Küche abgibt. Dass die Reb­sor­ten auf dem Eti­kett mit ihrem fran­zö­si­schen Namen genannt wer­den, unter­streicht den Anspruch auf  Klasse.

Klar vom Bur­gund inspi­riert ist der Pinot Noir (Spät­bur­gun­der), der schon in sei­ner „klei­nen“ Ver­si­on Struk­tur und Trink­freu­de ver­bin­det, die „Reser­ve“ ist noch jung , zeigt küh­le Frucht, prä­sen­tes aber rei­fes Tan­nin und durch­aus Entwicklungspotenzial.

Hohes Lagerpotenzial

Unbe­streit­bar hohes Lager­po­ten­zi­al besit­zen die Pinot Noir aus den gro­ßen Lagen des Gutes. Der Königs­bre­cher 2015 steht ganz am Anfang sei­ner Ent­wick­lung; wo die Rei­se hin­ge­hen wird, demons­triert der Jahr­gang 2010 aus der „Wine Libra­ry“, einem Kind von Wein­guts­in­ha­ber Heinz Hei­ler. Er  wirkt noch gera­de­zu jugend­lich und lässt auf leicht zehn wei­te­re Jah­re posi­ti­ver Ent­wick­lung schließen.

 

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Für Weinkenner-Leser hat das Wein­gut Heit­lin­ger zwei Pro­be­pa­ke­te zusammengestellt

Pinot Pur

1 Fla­sche 2019 Heit­lin­ger Pinot Blanc

1 Fla­sche 2019 Heit­lin­ger Pinot Gris

1 Fla­sche 2018 Heit­lin­ger Pinot Noir

1 Fla­sche 2017 Heit­lin­ger Pinot blanc Reserve

1 Fla­sche 2017 Heit­lin­ger Pinot Gris Reserve

1 Fla­sche 2017 Heit­lin­ger Pinot Noir Reserve

Pinot-Preziosen

1 Fla­sche 2015 Königs­be­cher Pinot Noir Gro­ßes Gewächs Heitlinger

1 Fla­sche 2010 Königs­be­cher Pinot Noir Gro­ße Lage Heit­lin­ger Wine Libra­ry 2018

 

Bestel­lung und zusätz­li­che Info unter www.weingut-heitlinger.de

Zitat Claus Bur­meis­ter:  „Wein ist Emo­ti­on, er muss erzäh­len und sich aus­drü­cken. Dann ist ein Wein schlüs­sig für mich.“

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