Carmenère Reserva von Koyle: Ein Chilene wie aus dem Bilderbuch

(© weinkenner.de)
Ein Rotwein von der südlichen Erdkugel: nicht zu leicht, nicht zu schwer, zum Cornern oder zur Tex Mex-Küche genau richtig.

Nir­gend­wo auf der Welt gibt es so viel Rot­wein für so wenig Geld wie in Chi­le. Eine küh­ne Behaup­tung, zuge­ge­ben. Aber wenn es für die Behaup­tung eines Bewei­ses bedarf, lie­fert ihn die­se Car­menè­re Reser­va. Ein Wein wie aus dem Bil­der­buch: voll­mun­dig, wür­zig, geschmei­dig mit viel purer Bee­ren­frucht und einer fei­nen Min­zen­o­te, wie man sie oft in chi­le­ni­schen Rot­wei­nen fin­det. Vor allem braucht man für die­sen Wein kei­nen Coach, der einem sagt, wie man ihn trin­ken soll und wie er schmeckt. Die­ser Wein ist ein offe­nes Geheim­nis. Alles was in ihm steckt, offen­bart er beim ers­ten Schnup­pern und Schme­cken. Er muß des­halb auch nicht dekan­tiert oder lan­ge gela­gert wer­den. Fla­sche auf und rein ins Glas, den Wein. Die ein­zi­ge Emp­feh­lung, die wir geben: nicht zu warm trin­ken. 16° Cel­si­us wären ideal.

Macht Druck am Gaumen, ist aber trotzdem easy going

Klingt alles sehr ein­fach. Doch wer nun glaubt, es han­de­le sich um einen ein­fa­chen Wein, täuscht sich. In der Betriebs­hier­ar­chie von Koyle, dem Wein­gut, stellt die­se Reser­va eine geho­be­ne Qua­li­tät dar. Und das schmeckt man. Der Wein ver­si­ckert nicht sang- und klang­los hin­ter den Papil­len, son­dern macht durch­aus Druck am Gau­men –  auch wenn es ein easy going-Wein ist. Sicher, es gibt noch eine Gran Reser­va und einen Super Premium-Wein namens Auma, die anspruchs­vol­ler sind. Aber ers­tens sind sie teu­rer, und zwei­tens kommt es auf den Anlass an. Wer beab­sich­tigt, eine Enchilada, einen Taco oder Chi­li con Car­ne zu essen, ist mit die­sem Wein viel bes­ser bedient.

Wein­ber­ge am Fuße der Anden (© Koyle)

Ein Teil der Reben wächst am Hang – für Chile ungewöhnlich

Das Wein­gut liegt 130 Kilo­me­ter süd­lich der Haupt­stadt Sant­ia­go. Colchagua Alto heißt das Tal, die Appel­la­ti­on ist Los Lin­gues. Dort am Fuße der Anden besitzt Koyle 1100 Hekt­ar Reben – für Chi­le kei­ne unge­wöhn­li­che Grö­ßen­ord­nung. Das Kli­ma ist warm, die Nie­der­schlä­ge sind gering, die Reben müs­sen bereg­net wer­den, um die tro­cke­nen Som­mer zu über­ste­hen. Das Was­ser kommt von den im Früh­jahr schmel­zen­den Schnee­fel­dern der Anden und wird in einem Dam auf­ge­fan­gen. Ein gro­ßer Teil der Wein­ber­ge liegt in Hang­la­gen. Dort besteht der Unter­grund aus schwarz­ro­tem Vul­kan­ge­stein, das den Wei­nen eine unver­wech­sel­ba­re mine­ra­li­sche Prä­gung gibt.

Koyle ist eine Grün­dung der Fami­lie Undur­ra­ga. Die Fami­lie gehört zum chi­le­ni­schen „Wein­adel“. Sie besass ein flo­rie­ren­des Wein­im­pe­ri­um, das seit 1885 zum guten Ruf Chi­les als Wein­na­ti­on und zur Bekannt­heit chi­le­ni­scher Wei­ne in der gan­zen Welt viel bei­getra­gen hat. 2006 ver­kauf­ten die Undur­ra­ga ihren Besitz und grün­de­ten Koyle, Das Ziel: einen bio­dy­na­mi­schen Betrieb in einer küh­le­ren Gegend des Lan­des auf­zu­bau­en. Die­ses Ziel ist inzwi­schen erreicht. Die Böden sind frei von jeg­li­chem Mine­ral­dün­ger. Die Ober­flä­che ist begrünt. Als „Rasen­mä­her“ die­nen Scha­fe, die zwi­schen den Reb­zei­len gra­sen. Pilz­be­fall ist ange­sichts des trocken-warmen Kli­mas sel­ten, so dass gele­gent­li­che Kupfer-/Sulfatspritzungen aus­rei­chen.  Sys­te­mi­sche Spritz­mit­tel sind tabu. Zu den Pfle­ge­maß­nah­men gehört der scho­nen­de Reb­schnitt nach Simo­nit & Sirch und regel­mä­ßi­ge Sprit­zun­gen mit Gesteins- und Kräu­ter­brü­hen zur Abhär­tung der Reben. Im Kel­ler wer­den die Wei­ne mit Weinbergs-eigenen Hefen ver­go­ren. „Die bio­dy­na­mi­sche Bewirt­schaf­tung ist der Grund dafür, dass die Reben der Mega-Trockenheit der letz­ten Jah­re stand­hal­ten“, ist Cris­tó­bal Undur­ra­ga Marimón über­zeugt, der Wine­ma­ker der Familie.

In Chile keine Reifeprobleme: Die Carmenère

Die Car­menè­re Reser­va ist ein Sin­gle Viney­ard Wein. Sie kommt von einer ein­zi­gen Par­zel­le des Wein­guts­be­sit­zes, die mit Car­menè­re bestockt ist. Die Sor­te stammt aus Bor­deaux, wo sie häu­fig nicht reif wur­de und des­halb lang­sam aus den Wein­ber­gen ver­schwand. Im war­men Kli­ma Chi­les dage­gen hat sie kei­ne Rei­fe­pro­ble­me und wird seit 1850 ange­baut, in den letz­ten Jah­ren ver­mehrt. Weil sie nicht über­mäs­sig tan­nin­reich ist, wer­den dem Wein 10 Pro­zent Tem­pr­anil­lo und 5 Pro­zent Petit Ver­dot bei­gege­ben. Nach einem 14-monatigen Aus­bau in fran­zö­si­schen Holz­fäs­sern wird er gefüllt und freigegeben.

2016 Koyle Sin­gle Viney­ard Car­menè­re Reserva

Preis: 8,90 Euro

Bezug: www.chilewinetrading.com


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