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House of Peers Finest Scotch Whisky – das große Vertikaltasting

Tasting Notes


House of Peers ~1970er Douglas Laing Supreme XO Blend Decanter - 75°, 43%House of Peers ~1970er Douglas Laing Supreme XO Blend Decanter – 75°, 43%
85

Farbe: Strohgelb
Nase: Getreide, Honig, recht flach und leichte Noten mit milder Würze von Hefe und Minze, verdünnter Birnen- und Zitronensaft mit einem Hauch von grünem Malz.
Geschmack: Mild, rund und ausgewogen, etwas dünn, bevor die salzige Würze einsetzt. Rauchiges Malz, Toffee, Karamell und Minze werden von dunklen Schokoladenoten, etwas Holz, Leder und Honigwaben begleitet. Gegen Ende aufkeimende Aromen von Blatt-Petersilie.
Finish: Mittellang – cremig herb, „After Eight“-Minzblättchen, Kakao, Malz und Honig. Getrocknete Kräuter, Leder und integriertes Eichenholz vollenden den Abgang.
85 Punkte (Nase: 83 / Geschmack: 87 / Finish: 85)


House of Peers ~ Anfang 1980er DL dumpy brown bottle DeLuxe Blend – 75°, 43%House of Peers ~ Anfang 1980er DL dumpy brown bottle DeLuxe Blend – 75°, 43%
82

Farbe: Blasses Gold
Nase: Honigsüß mit Karamell, Toffee, Zucker, Malz und Getreide. Fruchtgummi kommt hinzu, der die Vanille- und Fruchtaromen (reife Äpfel und milder Zitronensaft) begleitet. Die Würze besteht aus Zimt, Ingwer und einer Prise schwarzem Pfeffer.
Geschmack: Fad, salziger werdend mit bitteren Kräutern, etwas Honig, Schokolade, Marzipan, Lakritz und Eichenholz. (Die Bitterkeit überwiegt im Geschmack!)
Finish: Mittellang – bitter-herb, Holz, Lakritze, Espresso, Tannennadeln, herbe Kräuter, etwas Malz und Karamell sowie Honig und Vanille.
82 Punkte (Nase: 83 / Geschmack: 84 / Finish: 80)


House of Peers 8y ~ 1970er DL dumpy brown bottle 8yo on neck label, Blend - 75°, 43%House of Peers 8y ~ 1970er DL dumpy brown bottle 8yo on neck label, Blend – 75°, 43%
88

Farbe: Maisgelb
Nase: Noten von alten, staubigen Möbeln und eine alte Sherry-Honigsüße drängeln sich sofort aus dem Gläserrand. Dazu viel Malz, Vanille, Rauch, Karamell, eingekochtes Obst und der Geruch von alten Ledertaschen.
Geschmack: Leckere Honigsüße mit Pflaumen- und Ledernoten, verpackt in alten Möbeln und Staub, Vanille, Toffee und Sahne. Jetzt kommen herbe Kräuter und Waldnoten hinzu, die gegen Ende wieder mit Karamell und Malzbonbons unterfüttert werden.
Finish: Mittellang – etwas Holz, Lakritze und Tannennadeln, die für den herben Bereich zuständig sind. Aber auch malziges Getreide, Cerealien mit Milch und Honig – rauchig unterlegt.
88 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 88 / Finish: 88)

 

 

House of Peers 12y ~ Anfang 1980er DL dumpy brown bottle, white 12 on label – 75°, 43%
86

Farbe: Maisgelb
Nase 1: Dünne Nase mit leicht salziger Würze, grasig-grün, Suppengrün und Ingwer sowie Gummi- und Apfelaromen mit leichter Süße.
Nase 2: Nach längerem Atmen ein gänzlich anderer Whisky – cremig-rund und ohne den störenden Gummieinfluss.
Geschmack 1: Dünn und süß, modrig, alte Möbel, extrem süßer Zucker und gleichzeitig grüne, unharmonische Spitzen mit Liebstöckel.
Geschmack 2: Auch hier das gleiche Bild nach längerem Atmen – das, was zuvor unreif und eckig zusammengefügt war, ist plötzlich rund und cremig – überreife Äpfel, Honig und Ledernoten mit malzigem Getreide und Vanille, Tabak, Holz und türkischer Mokka sind nun zu finden.
Finish: Mittellang – zweigeteilt, ähnlich wie zuvor. Tabak, Mokkanoten, Holz, Leder, Malz und Karamell bleiben am Gaumen zurück.
Bemerkung: Dieser Blend benötigt Zeit (> 15 Minuten) – wir haben es mehrfach ausprobiert, und es bleibt wohl mit einer der wechselhaftesten Whiskys, der sich durch Sauerstoffeinwirkung sehr zum Positiven verändert.
86 Punkte  B2 (Nase: 85 / Geschmack: 88 / Finish: 86) / B1 (Nase: 80 / Geschmack: 80 / Finish: 79)


House of Peers 25y 55-80 DL dumpy brown bottle Blend - 75°, 43%House of Peers 25y 55-80 DL dumpy brown bottle Blend – 75°, 43%
87

Farbe: Bernstein mit Kupferstich
Nase: Gelbe Äpfel, Orangen und Mandarinen, Leder, Leukoplast, Sahne, Mirabellen, Joghurt und Vanilleeis (erinnert an Glenfarclas 105 26 2/3 Fl.Oz).
Geschmack: Rund und harmonisch startend, etwas bitterer (Kräuter) und säuerlicher (Milchprodukte) werdend. Dann weißer Pfeffer, fruchtige gelbe Äpfel, Grapefruit und Kakaoaromen mit Eindrücken von einem staubigen Dachboden.
Finish: Relativ kurz – jedoch mit anhaltender pfeffriger Würze. Wieder  Joghurt, säuerlicher Quark, Sahne und fruchtige Mirabellen. Begleitend die Erinnerung an alten Dachboden.
Bemerkung: Säuerlich-milchiger Geschmack mit wenig Tiefe – die Nase rettet hier vieles.
87 Punkte (Nase: 90 / Geschmack: 85 / Finish: 87)


Fazit: Der alte 8yo zeigte sich durchweg am beständigsten und ist unserer Meinung nach auch zurecht der Beste in diesem Vertikaltasting.


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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