Gerade eben gelauncht: der neue Collection Brut 242. Die Ziffer bezieht sich auf die 242. Ernte des 1776 gegründeten Champagnerhauses Louis Roederer. Der jahrgangslose Brut Premier, der seit Jahren die Basis des Champagnersortiments von Roederer bildet, wird künftig durch diesen Champagner ersetzt.
Lécaillon: „Wir kämpfen heute um Frische, nicht um Reife“
Was ist neu am Collection Brut, außer dem Namen? Er besteht nur zu 60 Prozent aus Grundwein des Jahrgangs 2017, zu 12 Prozent aus Réserve-Weinen, die – nach Roederer-Art – in Holzfässern gereift sind, und zu 34 Prozent aus einer Réserve Perpetuelle – erstmals. Das ist eine Réserve, die nach dem Solera-Prinzip angelegt wurde: eine Réserve, die jedes Jahr mit einem kleinen Anteil Wein aus dem jüngsten Jahrgang aufgefüllt wird. Jean-Baptiste Lécaillon, Roederers Kellermeister, nennt sie eine Multi-Vintage-Réserve, weil in ihr viele Jahrgänge assembliert sind, die zusammen im Stahltank reifen. 2012 hatte Lecaillon begonnen, den Grundstock für eine Réserve Perpetuelle zu legen. Sie enthält derzeit also 9 verschiedene Jahrgänge. Jedes Jahr wird ein Teil der Réserve Perpetuelle der aktuellen Collection-Ausgabe zugegeben. Sie macht keinen biologischen Säureabbau und kommt aus Parzellen, die nach Frische und Salzigkeit selektiert werden. „Wir reagieren damit auf die Klimaveränderung“, erklärt Lécaillon. „Wir wissen, dass wir heute nicht mehr um Reife, sondern um Frische kämpfen müssen.“
Kleine Marken arbeiten schon länger mit der Réserve Perpetuelle
Einige kleine Champagnermarken wie Robert Moncuit, de Sousa, Eric Rodet, Héri-Hodie und Tarlant arbeiten aus eben diesem Grund schon seit einigen Jahren mit einer Réserve Perpetuelle. Roederer zieht als erstes großes Champagnerhaus nun nach. Außerdem wird weniger Wein als früher einem biologischen Säureabbau unterzogen und die Dosage deutlich heruntergefahren (von 12 bis 15 Gramm/Liter auf 8 Gramm). Das Resultat: dem hohen Chardonnay-Anteil entsprechend weist der Collection 242 viel Zitrus-, Feuerstein- und Pfirsichnoten auf, die für Frische sorgen, dazu kommen Trockenfrüchte sowie Würznoten wie Safran und rosa Pfeffer. Schließlich wartet er mit mehr Textur auf als sein Vorgänger.
Preis für die Collection 242 wird um rund zwei Euro gegenüber dem Brut Premier angehoben (ca. 45 Euro).
Bezug: www.bremer-weinkolleg.de, www.weinquelle.com, www.kunz-weine.de