Auch in Deutschland: Extra Brut Champagner von Billecart-Salmon

Etikett Extra Brut Champagner von Billecart-Salmon
Wenn Champagner, dann Extra Brut - so lautet die neue Trinkmode in Paris. Die Brut-Champagner (die praktisch 90 Prozent der Champagner-Produktion ausmachen) mit ihren bis zu 15 Gramm Restzucker sind bei Kennern in Frankreich megaout. Jetzt hat das Champagnerhaus Billecart-Salmon einen hervorragenden Extra Brut auf dem Markt gebracht - ein gewagtes, aber gelungenes Beispiel.

Billecart-Salmon, mit knapp 2 Mil­lio­nen Fla­schen ein mit­tel­gro­ßes Haus, genießt unter Cham­pa­gner­trin­kern einen exzel­len­ten Ruf – nicht nur, weil es bis heu­te kom­plett in Fami­li­en­be­sitz ist. Sei­ne Cham­pa­gner besit­zen eine Klar­heit und Fri­sche, die für Pro­duk­te, die 36 Mona­te auf der Hefe gele­gen haben, unge­wöhn­lich ist. Der Erfolg hat sei­ne Grün­de. Der Anteil eige­ner Wein­ber­ge (60 Hekt­ar) ist hoch, die Trau­ben kom­men aus bes­ten Lagen. Für die Grund­wei­ne wird nur die ers­te Tail­le ver­wen­det (d. h. Most der ers­ten Pressung).

Anfang 2010 hat Billecart-Salmon nun einen Extra Brut gelauncht. Er wird aus dem­sel­ben Grund­wein erzeugt wie die Brut Réser­ve, der Standard-Champagner. Aller­dings liegt er ein Jahr län­ger auf der Hefe als die­ser: also rund 48 Mona­te. Die grö­ße­re Rei­fe in Ver­bin­dung mit der cre­mi­gen Tex­tur macht es mög­lich, dass die­ser Cham­pa­gner ohne Dosa­ge aus­kommt und trotz­dem sei­ne Har­mo­nie behält.

In der Nase prä­sen­tiert sich der Extra Brut weni­ger hef­e­be­tont als die Brut Réser­ve, dafür mit zar­tem Bir­nen­duft und Bis­quit­no­ten. Am Gau­men sehr cre­mig mit wei­cher, wei­ni­ger Säu­re und einer schö­nen Mine­ra­li­tät. Die Null-Dosage lässt in Ver­bin­dung mit der höhe­ren Rei­fe feins­te Boden- und Würz­no­ten durch­kom­men. Preis­lich kos­tet er gera­de mal einen Euro mehr als Brut Réser­ve: steht also für knapp 35 Euro im Regal.

Die Kate­go­rie Extra Brut ist bei Jahrgangs-Champagnern und Pres­ti­ge Cuvées kei­ne Sel­ten­heit. Doch bei den klas­si­schen Cham­pa­gnern war es bis­lang nicht üblich, sie ohne Dosa­ge abzu­fül­len. Die jun­ge, oft noch etwas unge­stü­me Säu­re die­ser Wei­ne ver­langt nach Abrun­dung. Inzwi­schen aber wächst die Gemein­de derer, die Cham­pa­gner „pur“ genie­ßen wol­len. Pol Roger, Jac­quart, Saint Gall haben eben­falls schon Extra Brut-Qualitäten im Standard-Bereich auf den Markt gebracht.

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