Leider kann man in der Regel die großen Bordeaux nicht probieren, bevor man sie kauft. Man kauft sie blind, vertrauend auf die Urteile einer kleinen Gruppe von Menschen, die das Privileg haben, sie vorweg zu verkosten: meist journalistische Kritiker, Sommeliers und Händler. Allerdings liegen die Urteile der Tester oft weit auseinander. So bewertet Jancis Robinson, die englische Kritikerin, den 2020 Cheval Blanc mit mageren 18,5/20 Punkten, während Robert Parker satte 100/100 Punkte vergibt. Dazwischen liegen Welten. Oder 2010 Pétrus. Für Parker einer der besten Pétrus-Jahrgänge überhaupt, den Kritikern des amerikanischen Winespectator dagegen nur vergleichsweise bescheidene 97/100 Punkte wert. Wem nun glauben? Für Leute, die Bordeaux trinken und nicht mit Bordeaux spekulieren, ist die Diskussion über die Güte eines Jahrgangs zwar interessant, aber nicht entscheidend. Wer rund 6000 Euro für eine Flasche 2010er Pétrus hinblättert, weiß genau, dass er einen grandiosen Rotwein dafür bekommt – vorausgesetzt die Flasche ist echt und wurde gut gelagert.
Auf den Weinhändler kommt es an
Das ist leider nicht bei allen Händlern garantiert, die diesen Wein anbieten. Oft ist ein Spekulationsobjekt wie Pétrus nach zehn Jahren schon durch mehrere Hände gegangen, hat in viel zu warmen Kellern gelegen oder wurde bei winterlichen Minustemperaturen im Kofferraum zu einem fernen Auktionshaus kutschiert. Entsprechend groß ist die Enttäuschung des Käufers, wenn er die Flasche öffnet. Der Wein schmeckt dann nicht nach 97, schon gar nicht nach 100, sondern eher nach 88 Punkten. Gute Weinhändler kaufen deshalb direkt ab Bordeaux und verfügen über klimatisierte Keller, in denen sie ihre Flaschen beziehungsweise Kisten lagern – für Premiumweine ein unerlässlicher Service. Vor allem bieten gute Händler die Bordeaux, die sie im Keller haben, an, ohne die Abgabe an den Kauf größerer Mengen anderer, weniger rarer, oft banaler Weine zu koppeln. Bei Best of Wines kann man zum Beispiel Pétrus, Lafleur, Cheval Blanc Mouton-Rothschild bestellen, ohne eine halbe Palette anderer, namensloser Weine abnehmen zu müssen. Nicht kistenweise, aber ausreichend für kleine, private Genussmomente, und zwar zu handelsüblichen Preisen. Keinen Mondpreisen.
Weltweites Vertriebsnetz
Best of Wine domiziliert in Bussum nahe Amsterdam. 1907 als Ladengeschäft für feine Weine gegründet, pflegte es schon vor hundert Jahren enge Beziehungen nach Bordeaux. 1999 folgte die Erweiterung zum Onlineshop mit einem weltweiten Vertriebsnetz. Entsprechend vergrößert wurde das Sortiment. Es umfasst jetzt auch kalifornische, italienische und spanische Spitzenweine, dazu Whisky und Rum. Geblieben ist der Fokus auf Premium-Produkte. Drei der wichtigsten Absatzmärkte sind Deutschland, Österreich und die Schweiz. Aber auch Weinliebhaber aus England, USA und Südkorea werden regelmäßig beliefert.
Wichtig ist eine gewisse Jahrgangstiefe
Bordeaux ist ein langlebiger Wein. Gute Weinhändler müssen deshalb auch eine gewisse Jahrgangstiefe anbieten. Die 100, 97 oder 95 Punkte, die einem Wein im jungen Stadium zugesprochen wurden, schmeckt man oft erst nach zehn oder mehr Jahren. Wer sie nicht selbst eingekellert hat, ist gezwungen nachzukaufen. Das gilt auch für die großen Weißweine aus Bordeaux. Der 2008er Pape Clément Blanc befindet sich jetzt zum Beispiel in bester Trinkreife, und der 2001 Chateau d’Yquem mit seinem betörenden Botrytis-Bouquet nähert sich langsam dem Stadium, in dem er nicht mehr nur süß schmeckt – also dem Genussstadium. Best of Wine führt rund 500 Bordeaux-Weine im Sortiment, von alten Jahrgängen, die perfekt trinkreif sind, bis hin zu den neuesten Jahrgängen, die gerade erst auf den Markt gekommen sind. Übrigens: Der Versand nach Deutschland erfolgt nach Inlandstarif.