Alpina, der deutsche Hauptimporteur dieses Weins aus dem bayerischen Buchloe, hatte Ende Oktober letzten Jahres zu einer großen Vertikale des Masseto nach München geladen. Gekommen waren renommierte Gastronomen, wichtige Kunden und ein paar Journalisten. Teilweise waren die Gäste sogar aus England eingeschwebt. Eine Masseto-Probe dieser Größe gibt es nicht alle Tage, schon gar nicht, wenn alle Weine aus der Magnumflasche eingeschenkt werden. Natürlich waren auch Alexandra Belson, Marketing-Direktorin des Weinguts, und Chefönologe Axel Heinz gekommen. Bobby Bräuer, 2-Sterne-Koch aus dem „EssZimmer“ in der BMW-Welt, begleitete die Probe mit einem vielgängigen Menu.
Masseto – ein mediterraner Merlot
Die Weine waren durch die Bank großartig, auch die aus den sogenannten kleinen Jahren: konzentrierte, dicht gewobene Weine mit schönen Texturen, die sich auf der Flasche stark verfeinert hatten und sich auch nach 15 und mehr Jahren durch große Frische auszeichneten.
Reinsortige Merlots dieser Klasse gibt es nicht viele auf der Welt, wobei der Hinweis nicht fehlen darf, dass der Masseto von mediterranem Klima geprägt ist. Er ist weicher, saftiger, süßer als die Weine aus Pomerol, die im atlantisch-kontinentalen Klimabereich wachsen und eine andere Stilistik aufweisen. Müsste man ein Fazit der Probe ziehen, so lautete es: einmal Himmel und zurück.
Nur fünf Kilometer vom Meer entfernt
Einige Informationen zum Masseto. Der Wein kommt aus Bolgheri, also jener Appellation, die durch den Sassicaia berühmt geworden ist. Weil er ausschließlich aus Merlot gekeltert ist, darf er nicht aus Bolgheri DOC oder Bolgheri Superiore DOC auf den Markt kommen, sondern nur als einfacher Rosso Toscana IGT (Landwein). Der Name Masseto steht für eine 6,63 Hektar große, abgegrenzte Weinbergslage, die zur Tenuta dell’Ornellaia gehört. Sie liegt auf etwa 120 Meter Meereshöhe und nur fünf Kilometer von den Stränden Donoraticos entfernt. Die Böden der Lage bestehen aus Sand und Kies sowie aus blauem Lehm. Er sorgt dafür, dass die Niederschläge nicht durchsickern, sondern gespeichert werden. Bolgheri leidet im Sommer oft unter Trockenheit.
Nur 30.000 Flaschen gibt es von dem Wein
Der erste Masseto wurde 1986 noch als Merlot dell’Ornellaia etikettiert. Erst ab 1987 nannte sich der Wein offiziell Masseto. Er wurde von Anfang an bis heute völlig aus der Produktion von Ornellaia ausgegliedert und reift in einem eigenen Keller (im Herbst 2018 wird ein völlig neuer, separater Keller für den Masseto eröffnet). Die Trauben werden in kleinen, 15 Kilogramm fassenden Kistchen von Hand gelesen, die Maische teils im Edelstahl, teils in großen hölzernen Cuves vergoren. Anschließend folgt eine 24-monatige Reifung in Barriques (100% neu) und ein einjähriges Flaschenlager. Durchschnittlich werden 30.000 Flaschen Masseto erzeugt.
Axel Heinz: „Ein Wein für Kenner“
Verantwortlich sowohl für die Ornellaia-Weine als auch für den Masseto ist Axel Heinz, ein gebürtiger Münchener, der in Bordeaux Önologie studiert und auf mehreren Châteaux gearbeitet hat, bevor er 2005 in die Toskana kam. Er hat die Münchener Vertikale kommentiert. „Wir arbeiten beim Masseto mit hohem Aufwand, um den bestmöglichen Wein zu bekommen“, erklärte er. „Deshalb ist es uns ein Anliegen, dass die Weine von Leuten getrunken werden, die den Wein zu schätzen wissen, und nicht von Leuten, die ihn wegen des hohen Preises kaufen und dann liegen lassen in der Erwartung, dass der Preis weiter steigt.“
Lesen Sie auf den folgenden Seiten meine persönlichen Eindrücke von den verschiedenen Jahrgängen dieses Weins. Die Weine einer Mini-Vertikale, die ich selbst im Rahmen des Rare Bottle Sharing im Januar 2018 organisiert hatte, habe ich eingearbeitet.
Die Jahrgänge
2015-2014-2013-2011
2010-2008-2007-2006
2004-2002-2001-1998-1997
1996-1995-1990-1989
Masseto – Jahrgänge 2015-2014-2013-2011
2015 Masseto (Fassprobe)
Der 2015er könnte in die Annalen des Masseto eingehen: ein dunkler, irre komplexer Wein, der noch im Fass liegt und von toastig-röstigen Noten maskiert ist. Der Sommer 2015 war trocken und heiß, der September hingegen kühl, so dass dieser Masseto einen großen Spannungsbogen besitzt und eine vibrierende Frische aufweist. Ein sehr balanciert wirkender Wein mit Massen von süßem, konzentriertem Tannin, das perfekt verschmolzen ist. „Future legendary vintage“ meint Axel Heinz. Er könnte Recht haben.
Bewertung: 97-99 Punkte
2014 Masseto
Eher schlank geraten und im Moment spröde und abweisend, jedenfalls ohne Süße, ohne Schmelz, ohne jede Arabeske. „Nicht der größte aller Jahrgänge“, gibt Axel Heinz unumwunden zu (kalter, regnerischer August und feuchter September). Durch langes Ausreifen (Leseende: 5. Oktober) und strenges Verlesen gelang es, eine kleine Menge reifer, gesunder Trauben einzukellern: Bouquet noch unspezifisch mit bescheidenen Noten von Kaffee und Toast, wenig Frucht. Das toughe Tannin, feinkörnig und dicht, gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Wein nach fünf oder zehn Jahren „genussbereit“ sein könnte.
Bewertung: 93 Punkte
Bezug: www.silkes-weinkeller.de, www.moevenpick-wein.de
2013 Masseto
Später Austrieb, späte Blüte, späte Lese – so könnte man den Jahrgang 2013 charakterisieren. Für den Masseto heißt das: Die Trauben konnten voll ausreifen. Mehr noch: durch die großen Temperatursprünge im September zwischen Tag und Nacht besitzt der Wein eine außerordentliche Frische, die sich schon im jungen Stadium bemerkbar macht durch blumige Veilchen- und Schwarze-Johannisbeer-Aromen sowie durch die frische Säure. Seidiges, süßes Tannin, dicht gewoben, kraftvoll und konzentriert am Gaumen mit feinen Schokoladennoten – ein langlebiger und am Ende mit Sicherheit großer Masseto.
Bewertung: 96 Punkte
Bezug: www.vinexus.de, www.amazon.de
2011 Masseto
Barocker Wein für Schweretrinker, schon jetzt anziehend, warm, sexy. Allein die üppige, kaleidoskopartige Frucht wird den arglosen Weintrinker vom Hocker hauen. Das warm-heiße Jahr 2011 ist in Bolgheri jedoch nicht als „großes“ in die Annalen eingegangen. Vielen Weinen fehlt die rechte Balance. Auch der Masseto hat mehr Alkohol und weniger Säure als normal. Durch die exponierte Lage des Weinbergs haben die kühlen Meeresbrisen jedoch verhindert, dass es zu Überreife und Marmeladentönen kommt – die früheste Lese aller Zeiten (Beginn: Ende August) ebenfalls. Im Gegenteil: Die Frucht ist bei aller Üppigkeit frisch und knackig, das Tannin samtig und reif, die Würze ebenso von der Salzigkeit des Meeres wie von Pinien, Lorbeer, Nelken geprägt. Ein Blitz-und-Donner-Wein, ohne den erfrischenden Regen hinterher. Die 100 Punkte, die James Suckling diesem Wein zuspricht, sind wahrscheinlich der momentanen Begeisterung geschuldet. Mit fünf Punkten weniger wäre er immer noch sehr korrekt bewertet.
Bewertung: 94 Punkte
Beszug: www.vinexus.de, www.moevenpick-wein.de
Masseto – Jahrgänge 2010-2008-2007-2006
2010 Masseto
Muskulöser Wein, der weniger durch Opulenz als durch Kraft und Straffheit überzeugt. Derzeit noch verschlossen, entsprechend karg in Nase und am Gaumen. Axel Heinz sagt: „Nicht so flamboyant wie 2007 und 2006.“ Stimmt. Hinter dem massiven Tannin verbergen sich jedoch elegante Noten, die jetzt schon spürbar sind und zeigen, dass 2010 ein eher klassischer Jahrgang ist, der lange braucht, um sich zu entwickeln, am Ende aber einen hochfeinen, ja großen Wein hervorbringen könnte.
Bewertung: 96 Punkte
Bezug: www.xtrawine.com, www.amazon.de
2008 Masseto
Einer der konzentriertesten Masseto der letzten Jahre: ein kompakter, spannungsreicher Wein mit Power, Tiefe, Textur. Sehr warmer Jahrgang, der die nötige Üppigkeit mitbringt, aber nicht zu Überreife der Trauben geführt hat. Der Wein präsentiert sich mit viel frischem Cassis und Brombeergelee in der Nase, unterlegt mit Salzlakritz und Kräuternoten, dazu der übliche Hauch von dunkler Schokolade und röstigem Eichenholz. Im Moment relativ offen und antrinkbar, was aber nichts daran ändert, dass er für ein langes Leben „gebaut“ ist. Die meisten Kritiker feiern den 2008er Masseto enthusiastisch – ich bin dabei.
Bewertung: 96 Punkte
Bezug: www.vinexus.de, www.amazon.de
2007 Masseto
Der Masseto dieses Jahrgangs besitzt Opulenz und Struktur zugleich und prunkt mit Werten wie Eleganz und Frische (an der Küste war 2007 ein kühler Jahrgang): intensive rote und dunkle Früchte in der Nase, reiche Aromafülle am Gaumen mit Noten von Kakao, Gewürzkräutern, Graphit und braunem Zucker, das Ganze geädert von einer feinen Säure und zusammengehalten durch ein festes Tanninkorsett. Ein extrem konzentrierter Wein, reich, sinnlich, fabelhaft. Ich stelle den Wein über den 2008er, aber nicht unter den 2006er. Axel Heinz, der Önologe, ist etwas reservierter als ich.
Bewertung: 97 Punkte
Bezug: www.amazon.de
2006 Masseto
Mit 700 Euro aufwärts auf dem Sekundärmarkt einer der teuersten unter den jungen Masseto – ein Spiegelbild der Bewertungen der Kritiker. Bei Parkers Italien-Verkosterin Monica Larner hat er 100 Punkte bekommen, die meisten anderen Kritiker liegen nicht weit darunter. Sie rühmen die Opulenz, die präzise Frucht, das kaschmirweiche Tannin, die schokoladige Süße, die perfekte Balance zwischen Extrakt, Frucht, Körper und Alkohol. Alles richtig. Aber der Wein ist auch mächtig, ja sättigend. Er geht sehr in die Breite, ihm fehlt spielerische Eleganz. Schweretrinker werden das nicht bedauern. Ich schon.
Bewertung: 96 Punkte
Bezug: www.amazon.de
Masseto – Jahrgänge 2004-2002-2001-1998-1997
2004 Masseto
Diesen Jahrgang habe ich nicht beim offiziellen Masseto-Tasting verkostet, sondern zweieinhalb Monate später bei meinem eigenen Rare Bottle Sharing. Auf den ersten Schluck ein zurückhaltender, unauffälliger Wein, der im Glas jedoch gewinnt und sich nach etwa einer halben Stunde geradezu schulbuchmäßig präsentiert: nicht übermäßig reich, aber fest und gut geerdet, frische Frucht, leicht ledrig-mineralische Note, vielschichtig, tief mit punktgenauer Landung am Gaumen. Ein unaufgeregter Wein ohne Imponiergehabe und Muskelspiel, stille Schönheit.
Bewertung: 95 Punkte
2002 Masseto
Wer weiß, welch schlechten Leumund der Jahrgang 2002 hat, wird diesen Wein umso enthusiastischer genießen. Von allen zehn Jahrgängen, die ich probieren könnte, wartete dieser mit den größten Überraschungen auf. Zunächst: sehr dunkle Farbe, dunkler sogar als 2004 und 2006. In der Nase hochkomplex mit vielen Cassis-Noten und Trockenfrüchten, dahinter schwarzer Pfeffer und ein Hauch Alba-Trüffel. Keine grünen Noten, kein grasiges Aroma, kein Stallgeruch, wie andere Kritiker geschrieben haben. Im Gegenteil: festes, teilweise noch unaufgeschlossenes Tannin, zarte Extraktsüße, ein Füllhorn mediterraner Würzkräuter, tabakartige Würze. Der 2002er ist der augenblicklich zugänglichste Masseto in diesem Jahrtausend. Er besitzt Charme, ist einnehmend und bietet großes Trinkvergnügen (größeres als zum Beispiel der 2000er, der in diesem Contest nicht serviert wurde), auch wenn er witterungsbedingt schlanker ausgefallen ist als beispielsweise der 2001er.
Bewertung: 95 Punkte
2001 Masseto
Der Jahrgang 2001 ist in der Toskana ein magischer Jahrgang, der die vielleicht größten Weine der letzten 30 Jahre hervorgebracht hat, und zwar überall in der Toskana. Das gilt natürlich auch für den Masseto. Bis heute wird der 2001er als der größte je erzeugte Masseto bezeichnet, was sich an den Preisen zeigt: ab 800 Euro aufwärts werden pro Flasche für ihn gezahlt, Tendenz steigend. Nachdem ich ihn jetzt wieder verkosten konnte, kann ich diese Bewertung nur unterstreichen: ein theatralischer, gigantischer Wein, elegant in dem Sinne, dass er die ihm innewohnende Fülle und Komplexität den Trinker gar nicht spüren lässt. 2006, 2007, 2010, 2013 – sie alle reichen nicht an den 2001er heran. Vielleicht wird der 2015er ihn mal toppen. Wer weiß. Das Schöne ist, dass sich der 2001er langsam öffnet. Das Spektakel beginnt, die Endorphine schießen.
Bewertung: 98 Punkte
1998 Masseto
Für Axel Heinz ist der 1998er der beste Masseto der 1990er Jahre: ein kräftiger, konzentrierter Wein, sehr kompakt, spannungsreich, nachhaltig, dabei auch nach 20 Jahren immer noch mit extrem frischer Frucht. So jedenfalls präsentierte sich dieser Wein, der – wie alle 1998er – im Schatten des als groß gefeierten 1997ers stand und steht. Das Urteil der Kritiker war gespalten. Der italienische Espresso-Weinführer billigte ihm blamable 15,5/20 Punkte zu, während der Wein in den USA stolze 96 Punkte erreichte. Ich empfinde den Wein als äußerst gelungen. Ihm fehlt nur das magische Moment. Will heißen: Er erobert den Kopf, aber nicht das Herz.
Bewertung: 95 Punkte
1997 Masseto
Diesen Jahrgang habe ich sowohl auf der offiziellen Masseto-Probe im Oktober 2017 (aus der Magnumflasche) als auch Januar 2018 bei der RBS-Probe (aus der Normalflasche) erkosten können. Beide Male war er eine Enttäuschung – zumindest gemessen an den hohen Erwartungen. Für viele Weintrinker ist 1997 noch immer das Non Plus Ultra der 1990er Jahre. Irrtum. Das heiße, trockene Jahr (Lesebeginn: 25. August!) hat einen mächtigen, ungemein vielschichtigen Masseto mit reichem Innenleben hervorgebracht. Doch im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, dass dieser Wein keinen Spannungsbogen hat. Ihm fehlt die Frische. Er ist behäbig. In der Nase Portweinaromen und Schokolade (die zweite Flasche sogar mit ersten Oxidationsnoten), am Gaumen uneindeutig, richtungslos. Zugegeben: wegen seiner Fülle immer noch ein beeindruckender Wein, aber auf dem absteigenden Ast.
Bewertung: 92 Punkte
Masseto – Jahrgänge 1996-1995-1990-1989
1996 Masseto
Offiziell keiner der großen Masseto-Jahrgänge. Die wenigen Beurteilungen, die abgegeben wurden, sahen den Wein zwischen 92 und 94 Punkten, ein Kritiker sogar nur bei 88 Punkten. Ich habe den Wein zweimal verkostet. Die erste Flasche beim offiziellen Masseto-Tasting enthielt einen etwas strengen, rustikalen Wein, der im Glas gefälliger wurde und am Ende imponierend war, auch wenn 1996 sicher nicht der tanninstärkste aller Jahrgänge ist. Axel Heinz sagte: „Ein Bauer in samtener Weste“. Die zweite Flasche auf dem RBS-Tasting erwies sich als der beste Wein des Abends: sauber gereift und ohne jede Unfrische, dabei füllig, dicht, rund, leicht malzig und von einer raffinierten Süße ummantelt – einfach wunderbar zu trinken jetzt.
Bewertung: 95 Punkte
1995 Masseto
Typischer old style-Wein: streng mit animalischen Noten, viel schwarzer Pfeffer, ein bisschen „Blut und Eisen“, wie man es manchmal bei alten Pomerols antrifft. Gleichzeitig aber mit schöner, noch frischer Sauerkirschfrucht, Kandis-Süße, Teer. Die Meinungen über diesen Wein gingen auseinander. Die einen fanden ihn klar besser als den 1996er, die anderen nicht, weil doch schon leicht gezehrt. Zugegeben: Wenn Opulenz ein Kriterium ist, hat der 1995er im Laufe der letzten Jahre etwas verloren. Aber er ist immer noch ein fabelhafter, in sich stimmiger Wein.
Bewertung: 94 Punkte
1990 Masseto
1990 war in der Toskana ein sehr warmes Jahr, das wuchtige und tanninreiche Rotweine hervorgebracht hat, auch in Bolgheri. Der Masseto aus diesem Jahrgang genoss von Anfang an ein hohes Ansehen beim Handel und bei den Kritikern. Für die letzten Flaschen, die noch nicht geleert sind und noch auf dem Markt angeboten werden, werden heute locker 1.000 Euro und mehr gezahlt. Gerechtfertigt? Ich finde nicht. Der Wein hat seinen Höhepunkt überschritten. Er weist zwar keine Unfrischen oder gar Oxidationsnoten auf, hat aber deutlich an Spannkraft verloren und präsentiert sich heute eher schlank als füllig – ein glanzloser Wein. Geblieben ist ein faszinierendes Bouquet, dessen Spektrum von Orangenschale über Mokka bis zu Geleefrucht und Teer reicht.
Bewertung: 89 Punkte
1989 Masseto
Relativ dünner, eindimensionaler Wein mit hervorstehender Säure, der mich noch nie begeistert hat und der durch die Jahre nicht besser geworden ist. 1989 war ein durchschnittlicher Jahrgang in der Toskana, der brave, unspektakuläre Weine hervorgebracht hat, vor denen kein Glanz ausging. Das trifft auch auf den Masseto zu. Heute ist dieser Wein müde. Er zeigt aber auch, dass es damals noch an Erfahrungen fehlte und das Verständnis für die Sorte Merlot noch ziemlich rudimentär war: 1989 ist erst der vierte Jahrgang, der produziert wurde. Heute, nach fast 30 Lesen, ist die Erfahrung vorhanden. Einen Vergleich mit jüngeren Jahrgängen hält der 1989er Masseto deshalb nicht stand.
Bewertung: 87 Punkte
Na – der legendäre Barolo Monfortino Riserva von Giacomo Conterno ist noch teurer (liegt inzwischen bei 1000 EUR und drüber). Und obwohl längst nicht so ein neumodischer Kram wie der Masseto, hat selbst Parker ihn mit 100 Punkten (für 2010) bewertet.