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Sopexa: Europa stagniert beim Wein

Weltweit sehen Weinhändler optimistsch in die Zukunft. Zwei Drittel prognostizieren für das nächste Jahr steigende Verkäufe für Stillweine. Das ist das Ergebnis des neuesten Wine Trade Monitor, den die französische Marketingagentur Sopexa dieser Tage veröffentlicht hat. Sie hatte 1.400 Importeure, Gross- und Einzelhändler (mit einem Verkaufsvolumen von mehr als einer Million Flaschen jährlich) online befragt. Auf diese Weise konnten die wichtigsten Trends auf zwölf großen Weinabsatzmärkten abgefragt werden: Kanada, USA, Deutschland, Belgien, Dänemark, Niederlande, Großbritannien, Russland, Schweiz, China, Hong Kong und Japan.

Der Optimismus ist jedoch je nach Land unterschiedlich stark ausgeprägt. Während Russen (89%), Kanadier (85%), US-Amerikaner (74%) und Japaner (69%) ein deutliches Nachfragewachstum sehen, gehen die europäischen Weinhändler von stagnierenden Verkäufen aus. Allerdings gibt es Umschichtungen, was die Herkünfte anbetrifft. Das größte Zukunftspotential haben der Umfrage zufolge Weine aus den Regionen Languedoc, Rhône, Rioja, Toskana und Venetien (diese Rangordnung wurde stark von den europäischen Befragten beeinflusst). In Übersee sind Weine aus Chile, Deutschland, Australien und Argentinien stark im Kommen.

Rebsortenweine sind für gut die Hälfte (54%) der Umfrageteilnehmer die am stärksten nachgefragte Kategorie, gefolgt vom Einstiegssegment sowie den AOP/IGP-Weinen.

Die Top 5 der Rebsorten führen vier rote Trauen (Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Malbec und Merlot) sowie die weiße Sauvignon Blanc an. Letztere ist vor allem für europäische Weinprofis der derzeitige Favorit.

Bei der Suche nach den aktuellen Weintrends ergibt sich kein einheitliches Bild. Auf einigen Märkten wie Dänemark, Japan oder den Niederlanden sind Bioweine stark im Kommen, in den USA wird Rosé immer mehr zum Trend. Bei den Verpackungen sind sich die Befragten jedoch mehrheitlich einig: 55 Prozent sehen ein wachsendes Interesse an Schraubverschlüssen.

Die Antworten der befragten deutschen Weinhändler lassen einige Besonderheiten erkennen. So sehen sie den Stillweinmarkt für das Jahr 2013 stabil. Auf die Frage nach Weinen mit starkem Wachstumspotenzial nannten knapp 40 Prozent Roséweine, den Bioweinen hingegen sagten nur gut 20 Prozent einen starken Zuwachs voraus.

Die Liste der Top 5-Weinregionen führen zwei französische AOCs an: Languedoc und Côtes-du-Rhône. Erst dann folgen die deutschen Anbaugebiete Pfalz, Rheinhessen und Baden. In der Rangfolge der beliebtesten Rebsorten stehen zwei heimische – Grauburgunder und Riesling – ganz oben, gefolgt von Sauvignon Blanc, Spätburgunder und Syrah.

 

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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