Sizilianischer Weinpionier gestorben

Conte Lucio Tasca d'Almerita

Sizi­li­en trau­ert um Con­te Lucio Tas­ca d’Almerita – und ganz Ita­li­en trau­ert mit. Der hoch­ge­wach­se­ne Aris­to­krat, Besit­zer von fünf Wein­gü­tern in Sizi­li­en, ist am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im Alten von 82 Jah­ren gestor­ben. Zusam­men mit Die­go Pla­ne­ta und Gia­co­mo Ral­lo (Don­na­fu­ga­ta), die eben­falls kürz­lich ver­stor­ben sind, war Con­te Lucio ver­ant­wort­lich für die Renais­sance des sizi­lia­ni­schen Wein­baus der letz­ten Jah­re und Jahr­zehn­te. Mit sei­nem legen­dä­ren Rosso del Con­te, einem Blend aus Nero d’Avola und Per­rico­ne, hat­te er den auto­chtho­nen Sor­ten Sizi­li­ens schon früh wie­der zu Anse­hen ver­hol­fen. Mit Char­don­nay und Caber­net Sau­vi­gnon hat­te er bewie­sen, dass auch inter­na­tio­na­le Reb­sor­ten in Sizi­li­en gro­ße Wei­ne her­vor­brin­gen können. 

Oft sah man ihn frü­her mit Jacket und hohen Gum­mi­stie­feln durch die Wein­ber­ge stap­fen. Die letz­ten Jah­re – er hat­te die Wein­gü­ter längst sei­nen bei­den Söh­nen Alber­to und Fran­ces­co über­ge­ben – ver­brach­te er in sei­ner herr­schaft­li­chen Vil­la am Stadt­rand von Paler­mo, gele­gen inmit­ten eines Parks mit 150 Dat­tel­pal­men und mit Blick auf einen künst­li­chen See, auf dem Tris­tan und Isol­de leb­ten, zwei Schwä­ne. Richard Wag­ner hat­te in dem Palaz­zo 1881 bis 1882 den Par­zi­val kom­po­niert. Auch Jac­que­line Ken­ne­dy war Gast in der Vil­la Tas­ca, eben­so wie vie­le zeit­ge­nös­si­sche Künst­ler und Politiker. 

Bei den Olym­pi­schen Spie­len 1960 in Rom hat­te Con­te Lucio im Viel­sei­tig­keits­sprin­gen (damals Mili­ta­ry genannt) teil­ge­nom­men. Sei­ne größ­ten Erfol­ge aber fei­er­te er als Wein­un­ter­neh­mer und als Wein­bau­po­li­ti­ker, indem er gro­ße und klei­ne Wein­gü­ter in dem Ver­band Asso­vi­ni­sici­lia zusam­men­brach­te, um die Bot­schaft von der Renais­sance des sizi­lia­ni­schen Weins in die Welt hin­aus zu tragen. 

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