Samstag, Oktober 5, 2024
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Einrichtung eines Weinkellers

Die Idee, Wein unterirdisch zu lagern, stammt aus der Zeit, als Keller noch naturkühl waren. Im Zeitalter des modernen Wohnungsbaus werden in Kellerräumen fast genauso hohe Temperaturen gemessen wie in Wohnräumen. Die zentrale Heizungsanlage und die Warmwasserrohre geben mehr Wärme ab als Kellerbesitzern lieb ist. Ein gleichmäßig kühles Kellerklima kann daher nur künstlich geschaffen werden.

Keller mit Klimatür

Aus einem normalen Kellerraum von 18 Quadratmetern Größe kann ein perfekt klimatisiertes Lager für über 2000 Flaschen werden. Zunächst sollte das Kellerfenster zugemauert werden. Dann müssen hier eventuell verlaufende Heizungsrohre an der Decke isoliert werden. Dicke Schaumstoffmanschetten sind leicht anzubringen und absorbieren 99 Prozent der Abwärme. Dann wird eine spezielle dickwandige Klimatür eingesetzt. Sie enthält ein von einem Mikroprozessor gesteuertes Kühlaggregat, durch das kühle Luft in den Kellerraum ventiliert wird. Die besten dieser Türen klimatisieren Räume bis zu 40 Kubikmetern. Das heißt: 18 Quadratmeter bei 2,20 Meter Deckenhöhe. Es kann dabei eine Raumtemperatur zwischen 6 °C und 20 °C gewählt werden. Das heißt: Sollten die Außentemperaturen im Winter stark fallen, kann der Kellerraum auch gewärmt werden. Zusätzlich zur Klimafunktion regelt die Tür die Luftfeuchtigkeit (60% bis 85% sind Standard). Durch einen Aktivkohlefilter wird außerdem die Be- und Entlüftung geregelt. Die Kosten für Klimatür, Einbau und Umbau liegen zwischen 6000 und 10 000 Euro.

Keller mit Klimazelle

Viele Bewohner von Mietswohnungen besitzen keinen festen Kellerraum, sondern nur ein Kellerabteil. Eine Isolierung von Wänden und Heizungsrohren ist dort nicht möglich. In solchen Kellerabteilen lässt sich aber eine Wein-Klimazelle aufstellen. Auf einer Fläche von zwei Quadratmetern können bis zu 500 Flaschen gelagert werden. Für die Klimazelle gibt es je nach Anbieter verschiedene technische Standards. Die einfachsten Versionen besitzen nur eine Air Condition. Die Innentemperatur schwankt je nach Kühl- oder Ruhephase um etwa 2 °C. Dafür kosten sie auch nur 2000 Euro. Die anspruchsvollsten Klimazellen kosten 5000 Euro und schaffen ein gleichmäßiges Raumklima. Die Klimazellen werden im Keller zusammengesetzt und können bei Wohnungswechsel wieder abgebaut werden.

Keller mit Air Condition

Kleine, abgeschlossene Kellerräume lassen sich wie ein Wohnraum mittels Air Condition kühlen. Das Kühlaggregat kann zum Beispiel im Kellerfenster installiert werden. Der Einbau ist unkompliziert, der Energieverbrauch gering, die Kosten für das Aggregat sind niedrig (etwa 300 Euro). Nur das Betriebsgeräusch darf Nachbarn und Mitbewohner nicht stören. Weine, die nicht 20, sondern nur zwei oder drei Jahre lagern sollen, überstehen die kleinen Temperaturschwankungen, die bei dieser Minimallösung auftreten, schadlos.

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