Kühlschrank und Klimaschrank

Wo die Kel­ler zu warm und die Wohn­räu­me zu tro­cken sind, ist für Wein, der län­ger lagern soll, kein Platz. Es sei denn, der Wein­lieb­ha­ber ver­fügt über einen Kli­ma­schrank. Dar­in liegt sein Wein sogar noch bes­ser und siche­rer als in einem küh­len Keller.

Neubaukeller

Neu­bau­kel­ler sind oft wär­mer als Wohn­räu­me. Die an der Decke ver­lau­fen­den Heizungs- und Warm­was­ser­roh­re sor­gen beson­ders wäh­rend der Heiz­pe­ri­ode im Win­ter für Tem­pe­ra­tu­ren von über 20 °C. Durch die Abwär­me von Tief­kühl­tru­hen kann sie sogar noch höher stei­gen. Ent­spre­chend tro­cken ist die Luft. Neu­bau­kel­ler eig­nen sich daher nicht für die Wein­la­ge­rung – egal ob abge­schlos­se­ner Raum oder nur Abteil. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit ist, Flaschenkühl- oder Wein­kli­ma­schrän­ke oder eine Kühl­zel­le aufzustellen.

Kühlschränke

Um kurz­fris­tig 20 oder 50 Fla­schen gut tem­pe­riert zu bevor­ra­ten, ist ein Fla­schen­kühl­schrank nütz­lich. Er arbei­tet nach dem Prin­zip eines regu­lä­ren Kühl­schranks in der Küche: Wenn der Mess­füh­ler regis­triert, dass die Tem­pe­ra­tur um 2 °C abge­fal­len ist, springt das Aggre­gat an und sorgt dafür, dass die alte Tem­pe­ra­tur wie­der­her­ge­stellt wird. Das stän­di­ge Auf und Ab der Tem­pe­ra­tur bewirkt, dass der Wein sich abwech­selnd aus­dehnt und wie­der zusam­men­zieht. Für eine län­ge­re Wein­la­ge­rung sind Kühl­schrän­ke dar­um nicht geeig­net. Hin­zu kommt, dass Kühl­schrän­ke zu tro­cken sind. Die Feuch­tig­keit wird an den Kühl­plat­ten zu Eis gefroren.

Weinklimaschrank

Wein­kli­ma­schrän­ke sind dage­gen auch für die lang­fris­ti­ge Lage­rung von Wein geeig­net. Die ent­zo­ge­ne Feuch­tig­keit wird wie­der zurück­ge­führt. Sie sind vibra­ti­ons­frei. Die Tem­pe­ra­tur ist auch bei schwan­ken­den Außen­tem­pe­ra­tu­ren nahe­zu gleich­blei­bend (+/– 0,5 °C). Außer­dem lagern die Fla­schen in ver­schie­de­nen Kli­ma­zo­nen: Auf dem obers­ten Regal lie­gen edle Rot­wei­ne bei 18 °C, auf dem unters­ten der Cham­pa­gner bei 6 °C. Eini­ge Fabri­ka­te ermög­li­chen die Lage­rung von Original-Holzkisten. Je nach Grö­ße und Her­stel­ler fas­sen Wein­kli­ma­schrän­ke zwi­schen 40 und 1000 Fla­schen. Nur eines kann kein Wein­kli­ma­schrank: dafür sor­gen, dass nach 10 Jah­ren Staub und Spinn­we­ben auf den Fla­schen liegen.

Kühlschrank:

Für eine län­ge­re Lage­rung von Wein ist er wegen etwa­iger Gerü­che und wegen der Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen unge­eig­net. Zum Küh­len eig­net er sich dage­gen gut.

Thermometer mit Hygrometer:

Sie gehö­ren zur Grund­aus­stat­tung eines jeden Wein­kel­lers. Das eine misst die Tem­pe­ra­tur, das ande­re kon­trol­liert die Luftfeuchtigkeit.

Minimax-Thermometer:

Vor allem Alt­bau­kel­ler unter­lie­gen Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen. Das Minimax-Thermometer ist ein idea­les Instru­ment für ihre Kontrolle.

Weinklimaschrank:

Sein Inne­res ist in ver­schie­de­ne Kli­ma­zo­nen unter­teilt. Oben herr­schen 18 °C für Rot­wei­ne, unten 8 °C für Weiß­wei­ne. Die Luft­feuch­tig­keit ist regulierbar.

Checkliste für die Lagerung

Weinregale:

Metall- und Holz­re­ga­le sind beson­ders platz­spa­rend, Bau­ele­men­te aus geschro­te­tem Kalk­stein oder Lava­ge­stein sind feuchtigkeitsregulierend.

Gerüche:

Feuch­te Kel­ler mit mod­ri­gen Gerü­chen müs­sen regel­mä­ßig ent­lüf­tet wer­den. Ansons­ten nimmt der Wein die Gerü­che auf. Küche, Gara­ge und Ölkel­ler sind für die Lage­rung von Wein tabu.

Licht:

Direk­tes Tages­licht lässt Rot­wei­ne früh erblas­sen und Weiß­wei­ne schnell gold­gelb wer­den. Die Qua­li­tät des Cham­pa­gners lei­det schon unter gerin­gen Licht­ein­flüs­sen. Abhil­fe: Raum abdun­keln oder wert­vol­le Wei­ne in Kis­ten oder in ande­ren Ver­pa­ckun­gen aufbewahren.

Lärm:

Regel­mä­ßi­ge Schal­lem­mis­sio­nen von Hei­zun­gen und Kühl­ag­gre­ga­ten scha­den dem Wein lang­fris­tig. Fens­ter iso­lie­ren. Dämm­plat­ten an die Decke.

Vibrationen:

Erschüt­te­run­gen durch Schwerlast- und Zug­ver­kehr las­sen Wei­ne, die für eine lan­ge Alte­rung bestimmt sind, nicht zur Ruhe kom­men. Abhil­fe: Rega­le auf Gummi- oder Kork­so­ckel stellen.

Feuchtigkeit:

In zu tro­cke­nen Kel­lern müs­sen Luft­be­feuch­ter auf­ge­stellt wer­den. Zwei Was­ser­ei­mer kön­nen den­sel­ben Zweck erfül­len. Zu feuch­te Kel­ler soll­ten ein Sand- oder Kies­bett bekommen.

Weinkartons:

Pap­pe schluckt Feuch­tig­keit. Zum län­ge­ren Lagern in tro­cke­nen Kel­lern nicht geeignet.

Schimmelnde Etiketten:

Indi­ka­tor für eine gut durch­feuch­te­te Raum­luft. Der Wein nimmt kei­nen Scha­den, sein Wie­der­ver­kaufs­wert sinkt allerdings.

Abfallende Etiketten:

Indi­ka­tor für zu tro­cke­ne Keller.

Rented Space:

Bewach­ter Wein­kel­ler auf Miet­ba­sis mit idea­len Lager­be­din­gun­gen. Ein in den USA ver­brei­te­ter Ser­vice, der mitt­ler­wei­le auch in euro­päi­schen Groß­städ­ten zuneh­mend ange­bo­ten wird.