Anne-Claude Leflaive gestorben

Wie­der ist der Tod einer berühm­ten fran­zö­si­schen Win­ze­rin zu bekla­gen. Am Oster­mon­tag starb, für die Wein­welt über­ra­schend, Anne-Claude Leflai­ve in ihrem Haus in Gilly-Les-Cîteaux im Bur­gund. Sie wur­de 59 Jah­re alt.

Leflai­ve wuchs in Paris auf und nahm im Alter von 17 Jah­ren erst­mals an der Wein­le­se in der Domaine ihres Vaters Vin­cent und ihres Onkels Jo in Puligny-Montrachet teil. 1990 über­nahm sie die Domaine zusam­men mit ihrem Cou­sin Oli­vi­er Leflai­ve, von dem sie sich nach dem Tode des Vaters 1993 jedoch trenn­te. Seit­dem lei­tet sie die Domaine Leflai­ve allein. Ihre Weiss­wei­ne, vom ein­fa­chen Bour­go­gne Blanc über die ver­schie­de­nen 1ers von Puligny-Montrachet bis hin zu den Grands Crus Bâtard-Bienvenue, Bâtard und Chevalier-Montrachet sind welt­be­rühmt, rar und wer­den von den ein­schlä­gi­gen Kri­ti­kern höchst­be­wer­tet (in den meis­ten Jah­ren wird sogar eine Piè­ce Mon­tra­chet pro­du­ziert). Wegen ihrer aus­ge­präg­ten Mine­ra­lik sind die Leflaive-Weine auch für Leu­te, die sie nur ein­mal getrun­ken haben, leicht wiedererkennbar.

Der Auf­stieg zu einem füh­ren­den Weisswein-Weinerzeuger hat viel mit der Umstel­lung der Domaine auf bio­dy­na­mi­sche Bewirt­schaf­tung zu tun, mit der Anne-Claude Leflai­ve bereits zu einem Zeit­punkt begann, als dar­über in Frank­reich noch gelä­chelt wur­de. „Bevor ich das ers­te Mal von Bio­dy­na­mie hör­te, sag­te mein Instinkt mir bereits, dass man alles, was man im Leben tut, mit Respekt vor der Natur und der Umwelt tun muss“, äus­ser­te sie 2006 in einem Inter­view mit dem eng­li­schen Wein­jour­na­lis­ten Cli­ve Coates.

Seit 1998 wird der gesam­te 24-Hektar-Besitz der Domaine Leflai­ve bio­dy­na­misch bewirt­schaf­tet – übri­gens mit Zustim­mung der über 30 Fami­li­en­mit­glie­der, die Antei­le an der Domaine besit­zen. Inzwi­schen hat Leflai­ves Bei­spiel Schu­le gemacht. Vie­le nam­haf­ten Betrie­be an der der Côte de Beau­ne und der Côte de Nuits haben sich dem bio­lo­gi­schen Wein­bau verschrieben.

Dass Anne-Claude Krebs hat­te, war unter ihren Freun­den und Kol­le­gen bekannt. Aller­dings glaub­ten alle (und sie lan­ge Zeit auch), dass sie den lang­jäh­ri­gen Kampf gegen die Krank­heit gewon­nen habe. In den letz­ten Wochen gab es jedoch einen Rück­fall. Sie hin­ter­lässt ihren Ehe­mann Christian-Jacques und drei Kinder.

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