Neuer Cru der Côtes-du-Rhône: Cairanne

Cai­ran­ne, male­risch gele­ge­nes 1000-Einwohner-Dorf öst­lich von Oran­ge und sehr ange­se­hen wegen einer gan­zen Grup­pe von Spit­zen­be­trie­ben, die sich dort befin­den (Rabasse-Charavin, Mar­cel Rich­aud, Ora­toire St. Mar­tin Brusset), hat es end­lich geschafft. Der „Ewi­ge Kan­di­dat“, der sei­nen Namen bereits seit 1953 auf dem Côtes-du-Rhône Villages-Etikett füh­ren durf­te, erhielt am 10. Febru­ar die Aner­ken­nung der INAO, des natio­na­len fran­zö­si­schen Qualitätsinstituts.

Der neue Cru umfasst 956 Hekt­ar. Pro­du­ziert wer­den von 37 Pri­vat­win­zern und 3 Koope­ra­ti­ven sowohl Rot- wie Weiß­wei­ne: die Roten auf der Basis von Gren­ache (min­des­tens 50 % der Cuvée), Syrah und Mour­vèd­re (ein­zeln oder zusam­men min­des­tens 20 %), die Wei­ßen als Cuvée von Gren­ache blanc, Clai­ret­te und Rous­san­ne. Das Mot­to, unter dem die Win­zer nun in die Offen­si­ve gehen, lau­tet: Cai­ran­ne – un grain d’élégance! Es zielt auf die Tat­sa­che ab, dass die Wei­ne hier unter dem Ein­fluss des von Nor­den fast unge­hin­dert her­über­we­hen­den kal­ten Mis­trals und der rela­tiv hohen Tag- und Nacht-Unterschiede oft fri­scher, fines­sen­rei­cher und wür­zi­ger wir­ken als die der tie­fer  lie­gen­den Gemeinden.

Zu ver­dan­ken ist die Aner­ken­nung der Zähig­keit des Winzer-Präsidenten Denis Ala­ry.  Nach­dem der Antrag auf Aner­ken­nung 2008 schon ein­mal gestellt und zwei Jah­re spä­ter von der INAO abge­lehnt wor­den war, war es ihm gelun­gen, die Mei­nungs­un­ter­schie­de inner­halb der Win­zer­schaft über die Gren­zen des neu­en Cru erfolg­reich zu mode­rie­ren. Ala­ry warn­te aber auch vor zu gro­ßer Eupho­rie bei der Preis­ge­stal­tung. Neu geschaf­fe­ne­ne AOCs füh­ren in Frank­reich regel­mä­ßig zu Preis­er­hö­hun­gen. Übri­gens ent­hält das neue Sta­tut ein gene­rel­les Ver­bot der Herbizid-Anwendung im gesam­ten Cru-Bereich.

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