Donnafugata trauert: Ciao Giacomo!

Gia­co­mo Ral­lo ist tot. Der Grün­der des sizi­lia­ni­schen Fami­li­en­wein­guts Don­na­fu­ga­ta ist am Mon­tag die­ser Woche an einem Herz­in­farkt gestor­ben. Er wur­de 79 Jah­re alt.

Ral­lo ist einer der ganz gro­ßen Pio­nie­re des moder­nen sizi­lia­ni­schen Wein­baus. Er erkann­te schon vor 35 Jah­ren, dass die Epo­che des Mar­sa­la vor­bei ist und zog dar­aus die Kon­se­quen­zen. Er ver­kauf­te das fami­li­en­ei­ge­ne Wein­gut Ral­lo, das vor allem für sei­nen Mar­sa­la berühmt war, und erwarb mit dem Erlös neu­es Land, das er mit autochthon-sizilianischen Reb­sor­ten sowie Char­don­nay und Caber­net Sau­vi­gnon bestock­te. 1983 grün­de­te er dann Don­na­fu­ga­ta. Das Wein­gut (mit Kel­ler in Mar­sa­la und Wein­ber­gen bei Cont­essa Entel­li­na) erzeugt seit­dem aus­schließ­lich tro­cke­ne, nicht alko­hol­ver­stärk­te Wei­ne, die von Anfang an hohe und höchs­te Repu­ta­ti­on genos­sen. Am berühm­tes­ten ist die rote Spit­zen­cu­vée Mil­le e una not­te (1001 Nacht), die zu 90 Pro­zent aus Nero d’Avola besteht.

Wenig spä­ter erwarb er auf wind­um­tos­ten Mittelmeer-Insel Pan­tel­le­ria ter­ras­sier­tes Reb­land, das mit der alten Sor­te Zibibbo bestockt war (auch als Mus­cat d’Alexandrie bekannt). Sein Ziel: aus die­ser Sor­te hoch­wer­ti­ge tro­cke­ne und süße Wei­ne zu erzeu­gen. Don­na­fu­ga­tas Ben Ryé gilt heu­te als her­aus­ra­gen­der süd­ita­lie­ni­scher Süß­wein und als einer der bes­ten Des­sert­wei­ne ganz Italiens.

Dane­ben war Gia­co­mo Ral­lo Prä­si­dent des ita­lie­ni­schen Wein­bau­ver­ban­des Unio­ne Ita­lia­na Vini und Mit­grün­der der Asso­vi­ni­sici­lia (einer Orga­ni­sa­ti­on der 60 füh­ren­den Wein­gü­ter der Regi­on). In den letz­ten Jah­ren hat er sich mas­siv ein­ge­setzt für die Grün­dung einer gesamt­si­zi­lia­ni­schen Appel­la­ti­on Sici­lia DOC, die dann 2015 auch in Kraft getre­ten ist.

Ral­lo hin­ter­läßt sei­ne Frau Gabrie­la sowie die Toch­ter José und den Sohn Anto­nio, die schon vor län­ge­rer Zeit die Lei­tung des Wein­guts über­nom­men haben.

 

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